Anisakiasis
Anisakiasis ist eine Krankheit, die durch Fadenwürmer verursacht wird. Es sind drei Arten von Fadenwürmern in Fischen bekannt. Die Art Anisakis simplex gab der Krankheit ihren Namen. Der Fadenwurm kann in rohem Fisch, beispielsweise Sushi oder Matjes, vorkommen. Die Prävalenz bei Heringen liegt bei rund 70 %.
Epidemiologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Krankheit ist beim Menschen heute relativ selten. Es werden nur wenige hundert Fälle im Jahr bekannt. Hier sind hauptsächlich Gebiete betroffen, in denen viel roher Fisch verzehrt wird, wie Japan, aber auch Nordamerika, Neuseeland und die Niederlande. Durch die zunehmende Verbreitung von Sushi- und Sashimigerichten wird auch im deutschsprachigen Raum von einer Zunahme der Fälle ausgegangen. Der Greifswalder Pathologe Gerd Lorenz berichtete über acht eigene Fälle.
Krankheitsverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwölf bis 24 Stunden nach der Infektion kommt es üblicherweise zu heftigen Bauchschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Im weiteren Verlauf leidet der Betroffene unter Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Im schlimmsten Fall kann es zu akuten Komplikationen wie Ileus oder Darmdurchbruch kommen. Auch nach der rund dreiwöchigen Lebenszeit der Larven können chronische Beschwerden im Unterbauch zurückbleiben.
Vorbeugung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Temperaturen über 60 °C oder unter −20 °C überlebt der Erreger nicht. Eine Infektion lässt sich vermeiden, wenn der rohe Fisch eine Zeit lang schockgefroren oder in Salzlake eingelegt wird. Heringe müssen heute vor einer Weiterverarbeitung tiefgefroren werden.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anisakiasis, medizin.de – Ausführliche Erklärung
- Parasitenfälle nehmen zu : „Jagd“ mit dem Endoskop Artikel bei orf.at, 14. Mai 2017.