Anke Stelling

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Anke Stelling auf der Leipziger Buchmesse 2019

Anke Stelling (* 16. Oktober 1971 in Ulm) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Anke Stelling wuchs in Stuttgart auf. Ab 1997 absolvierte sie ein Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, das sie mit dem Diplom des Instituts abschloss. Zeitweise lebte und arbeitete sie zusammen mit Robby Dannenberg. 2003 erhielt sie gemeinsam mit Robby Dannenberg den Förderpreis zum Lessing-Preis des Freistaates Sachsen. 2011 erhielt sie für das Theaterstück Selber schuld – Katapult den 2. Preis des Berliner Kindertheaterpreises, ausgelobt vom Grips-Theater und der Gasag. 2004 wurde ihr Roman Gisela von Isabelle Stever fürs Kino verfilmt; der gleichnamige Film feierte am 27. Juni 2005 beim Filmfest München Premiere.

In ihrem Roman Bodentiefe Fenster von 2015 schreibt Stelling von einer Berlinerin, die nach außen hin ganz in der Mittelschichtsidylle des Prenzlauer Bergs aufzugehen scheint, innerlich jedoch das „Öko-Getue“ und die zur Schau gestellte gute Laune verachtet.[1] Das Werk stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises und auf der Hotlist für Bücher aus unabhängigen Verlagen; der Verbrecher Verlag erhielt dort für die Publikation von Bodentiefe Fenster den Melusine-Huss-Preis.

2017 erschien ihr „Inzest-Roman“ Fürsorge.[2][3] Missy Magazine sah in dem Roman ein „faszinierend-verstörendes Buch“ und attestierte der Autorin „sprachliche Kunstfertigkeit“.[4] 2022 diente das Buch als Vorlage für den Film Grand Jeté, der von Isabelle Stever inszeniert wurde.

In dem 2018 veröffentlichten Roman Schäfchen im Trockenen geht es um eine Frau aus dem Berliner „Selbstverwirklichungsmilieu“,[5] die versucht, Klassenbewusstsein zu entwickeln in einem Land, „in dem es, anders als zum Beispiel in Frankreich, eher als uncool gilt, über diese Frage nachzudenken.“[6] Der Roman wurde von der Literaturkritik überwiegend positiv aufgenommen[7][8][9] und 2019 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse[10] ausgezeichnet.

Ein häufiges Motiv in Stellings Werk ist die fatale Bindung insbesondere von Frauen durch deren als hochambivalent erlebte Mutterschaft.

Anke Stelling lebt und arbeitet seit 1991 in Berlin. Sie hat seit 2013 Lehraufträge am Literaturinstitut in Leipzig sowie an der Filmakademie Ludwigsburg.[11]

Anke Stelling, Preis der Leipziger Buchmesse 2019

„Es gab keinen Ausweg.
Ohne Kinder hätte Claudia sich Kinder gewünscht. Mit Kindern wünschte sie sich den Tod.“

Anke Stelling: Feldsalat (in Grundlagenforschung, 2020)
  • Mood poetry / Texte von Anke Stelling, Musik von Elektrotwist. CD, Kommunikation und Musik, Köln 2000.
  • Schäfchen im Trockenen. speak low, Berlin 2019, ISBN 978-3-940018-68-7.
Commons: Anke Stelling – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Bodentiefe Fenster. perlentaucher.de, abgerufen am 24., März 2021
  2. Inzest-Roman von Anke Stelling: „Primaballerina vögelt mit Sohn? Nee!“ - Spiegel online - Kultur. Abgerufen am 28. März 2017.
  3. Susanne Lenz: Inzest-Roman „Fürsorge“: Anke Stelling bricht das Tabu. 16. Mai 2017, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Januar 2019 (deutsch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.berliner-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Trostlose Intimität. Abgerufen am 3. Januar 2019 (deutsch).
  5. Jens Bisky: Nehmt das, naive Freunde der Mittelklasse. In: sueddeutsche.de. 29. November 2018, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 3. Januar 2019]).
  6. Susanne Messmer: Mit präziser Wut. In: Die Tageszeitung: taz. 9. Oktober 2018, ISSN 0931-9085, S. 2 (taz.de [abgerufen am 3. Januar 2019]).
  7. NDR Kultur Longlist für den besten Roman 2018. (ndr.de [abgerufen am 25. September 2018]).
  8. Anke Stelling: „Schäfchen im Trockenen" – Schonungslose Milieu-Beschreibung. Abgerufen am 3. Januar 2019 (deutsch).
  9. Schäfchen im Trockenen. perlentaucher.de, abgerufen am 24. März 2021
  10. Andreas Rüttenauer: Anke Stelling für Buchpreis nominiert: Schäfchen fast im Trockenen. In: Die Tageszeitung: taz. 14. Februar 2019, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 23. Februar 2019]).
  11. GND-Profil der Autorin, abgerufen am 11. Oktober 2021
  12. Anke Stelling: Du scheinst gar nicht glücklich. In: Die Tageszeitung: taz. 29. Juni 2019, ISSN 0931-9085, S. 16 (taz.de [abgerufen am 24. August 2019]).