Anna Goldsteiner

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Anna Goldsteiner, 1944

Anna Goldsteiner (* 17. Juni 1899 in Wien; † 5. Juli 1944 ebenda) war eine österreichische Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime.

Goldsteiner war die Tochter der ledigen Hilfsarbeiterin Maria Stubenvoll. Sie wächst in Wien im Findelhaus und bei fremden Familien auf.

1924 heiratete sie den Hilfsmonteur Johann Goldsteiner und zieht mit ihm in dessen Heimat nach Pulkau. Anna Goldsteiner geht verschiedenen Tätigkeiten nach, arbeitet im Steinbruch, als Bedienerin beim Gendarmerieposten und im Postamt in Pulkau.

Anna Goldsteiner hatte in Pulkau ihre Wohnung für konspirative Treffen von Schlurfs zur Verfügung gestellt, die sich unter der Bezeichnung „Ewig treu mein Österreich“ laut Urteil „die gewaltsame Lostrennung der Alpen- und Donaureichsgaue vom Großdeutschen Reich[1] zum Ziel gesetzt hatten. Diese Gruppe hatte ihr jüngster Sohn Ernst im Spätsommer 1943 mitgegründet. Im Dezember 1943 wurden insgesamt 14 Mitglieder der Gruppe festgenommen, denen die Gestapo die Entfernung von Propagandaplakaten, Vorbereitungen für Sprengstoffanschläge und Planungen zur Beseitigung des Bürgermeisters und der politischen Leiter der NSDAP in Pulkau vorwarf. Anna Goldsteiner wurde vom Oberlandesgericht Wien am 17. April 1944 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt“[1] und am 5. Juli 1944 hingerichtet. Sie ist auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben.

  • Anna Goldsteiner: Die Unterstützerin der Schlurfs von Pulkau. In: Stefan Eminger, Ernst Langthaler, Klaus-Dieter Mulley: Nationalsozialismus in Niederösterreich. Opfer. Täter. Gegner. Studien-Verlag, Innsbruck u. a. 2021 (= Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern. Band 9), ISBN 978-3-7065-5571-5, S. 289–291.

Einzelnachweise

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  1. a b Zitiert nach: Lust am Widerstand. Über Schlurfkatzen, Zazous, Swings und Potapki. In: augustin.or.at.