Anne Treisman

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Anne Treisman

Anne Marie Treisman (* 27. Februar[1] 1935 in Wakefield, Yorkshire, England; † 9. Februar 2018 in Manhattan[2]) war eine britisch-amerikanische Kognitionspsychologin.

Treisman studierte an der Universität Cambridge und an der Universität Oxford, wo sie 1962 den Doktorgrad erlangte.

Sie war Professorin für Psychologie an der Princeton University.

Ihre Hauptarbeitsgebiete waren Wahrnehmung und Aufmerksamkeit. Bekannt geworden ist Treisman durch die Entwicklung der Merkmalsintegrationstheorie im Jahr 1980.

1989 wurde sie Fellow der Royal Society.[3] 1994 wählte man sie in die National Academy of Sciences, 1995 in die American Academy of Arts and Sciences und 2005 in die American Philosophical Society.[4] 2008 wurde sie mit dem George A. Miller Prize in Cognitive Neuroscience ausgezeichnet. Seit 2009 war sie korrespondierendes Mitglied der British Academy.[5] 1996 erhielt sie den Golden Brain Award. Für 2011 wurde ihr die National Medal of Science zugesprochen.

Treisman war mit Daniel Kahneman verheiratet und hatte vier Kinder.

Das Filter- und das Abschwächungsmodell der Wahrnehmung

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Treisman ist insbesondere durch ihre Arbeiten zur selektiven Wahrnehmung bekannt geworden. Dabei modifizierte sie die Filtertheorie der Aufmerksamkeit Donald Broadbents, um sie den empirischen Daten anzupassen. Broadbent hatte erklärt, dass die menschliche Informationsverarbeitungskapazität so begrenzt sei, dass immer nur Information von einem Kanal verarbeitet werden könne. Wenn also auf dem linken Ohr gerade ein Input verarbeitet wird, dann kann nach Broadbent auf dem rechten Ohr kein anderer Input beachtet werden.

Diesen Behauptungen stand jedoch die experimentell bestätigte Beobachtung entgegen, dass Personen etwa das Rufen ihres Namens auch auf dem Ohr hören können, auf das nicht ihre Aufmerksamkeit gerichtet ist (vgl. Cocktailparty-Effekt). Treisman postulierte daher einen Mechanismus, der eine Vorabprüfung der Informationen durchführt. Das Ohr, auf das nicht die Aufmerksamkeit gerichtet ist, ist nach Treisman nicht taub, sondern lediglich abgeschwächt aufnahmebereit.

Wichtige Aufsätze

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  • A. Treisman, G. Gelade: A feature integration theory of attention. In: Cognitive Psychology. 12, 1980, S. 97–136.
  • A. Treisman: Search, similarity and the integration of features between and within dimensions.In: Journal of Experimental Psychology, Human Perception and Performance. 27, 1991, S. 652–676.
  • Anne Treisman: The binding problem, Current Opinion in Neurobiology, Volume 6, Issue 2, 1996, Pages 171–178, doi:10.1016/S0959-4388(96)80070-5.
  • Wolfe, J.M.: Forty years after feature integration theory: An introduction to the special issue in honor of the contributions of Anne Treisman. Atten Percept Psychophys 82, 1–6 (2020). doi:10.3758/s13414-019-01966-3.
  • Kahneman Daniel and Treisman Deborah: Anne Marie Treisman. 27 February 1935—9 February 2018. Biogr. Mems Fell. R. Soc.68407–430. doi:10.1098/rsbm.2019.0035.
  • Hochstein, S.: The gist of Anne Treisman’s revolution. Atten Percept Psychophys 82, 24–30 (2020). doi:10.3758/s13414-019-01797-2.
  • Tversky, B. (2020): Anne Marie Treisman (1937–2018). American Psychologist, 75(4), 592–593. doi:10.1037/amp0000605.

Einzelnachweise

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  1. Anne Treisman, obituary: Psychologist who changed views of perception. In: The Independent. (independent.co.uk [abgerufen am 13. Juni 2018]).
  2. Anne Treisman, 1935–2018, psychologicalscience.org, abgerufen am 13. Februar 2018.
  3. Eintrag zu Treisman, Anne Marie (1935 - 2018) im Archiv der Royal Society, London
  4. Member History: Anne M. Treisman. American Philosophical Society, abgerufen am 29. Dezember 2018.
  5. Fellows: Anne Treisman. British Academy, abgerufen am 10. August 2020.