Annemarie Wendl

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Annemarie Wendl (2004)

Annemarie Wendl-Kleinschmidt (* 26. Dezember 1914 in Trostberg; † 3. September 2006 in München) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben und Karriere

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Annemarie Wendl stammte aus einer bayerischen Kaufmannsfamilie, von der die Eisenhandlung Wendl in Trostberg geführt wurde.[1]

Ihren Beruf als Schauspielerin erlernte sie als Stipendiatin bei Lucie Höflich in Berlin. Sie spielte an zahlreichen Theaterhäusern ein breites Spektrum klassischer Rollen, häufig als „Salondame“. Lange Zeit spielte sie in Augsburg, Bamberg, Berlin, Bonn, Ingolstadt, Innsbruck, Meiningen, München, Salzburg und Wiesbaden. Wendl wirkte als Schauspielerin vor der Kamera von 1961 bis 2006 in mehr als 60 Film-und-Fernsehproduktionen mit.[2] In den späten 1960er-und-1970er-Jahren wirkte sie in diversen deutschen Softsexfilmen mit,[3] allerdings zumeist züchtig bekleidet. In Filmen wie Dr. Fummel und seine Gespielinnen gab sie schon damals Kostproben ihrer Schlagfertigkeit. 1975 gab ihr Rainer Werner Fassbinder in dem Fernsehfilm Ich will doch nur, daß ihr mich liebt die Rolle der Mutter. 1978 spielte sie in Wolfgang Petersens Fernsehfilm Schwarz und weiß wie Tage und Nächte; 1981 wirkte sie in der Rolle der Aufseherin in Rainer Wolffhardts Miniserie Die Rumplhanni mit. Ebenfalls im Jahr 1981 produzierte der BR Die Rumplhanni unter der Regie von Michael Peter auch als Hörspiel. Darin sprach sie neben Lisa Fitz eine der Hauptrollen (Rumplwabn).

Ab Beginn der Fernsehserie Lindenstraße am 8. Dezember 1985 verkörperte Wendl die Rolle der scharfzüngigen Hausmeisterin Else Kling. Am 13. Dezember 2005, rund 20 Jahre nach ihrem ersten Auftritt, gab sie aus gesundheitlichen Gründen ihren Ausstieg aus der Serie bekannt.[4] In der am 28. Mai 2006 ausgestrahlten 1069. Folge mit dem Titel Abschied und Ankunft starb sie den Serientod.[5]

Die Grabstätte von Annemarie Wendl auf dem Nordfriedhof in München.

Annemarie Wendl war ab 1942 mit dem Dramaturgen Siegmar Kleinschmidt verheiratet, der nach kurzer Ehe 1944 im Zweiten Weltkrieg starb. Ihr bürgerlicher Name lautete daher Wendl-Kleinschmidt, aus der Ehe stammt ihr Sohn Siegmar Kleinschmidt. Wendl lebte im Münchner Stadtteil Schwabing.[6] Ab Juli 2006 war sie stark pflegebedürftig und konnte ihre Wohnung nicht mehr verlassen.[7] Sie starb am Nachmittag des 3. September 2006 im Alter von 91 Jahren an Herzversagen.[8] Am 13. September 2006 wurde sie auf dem Münchener Nordfriedhof beigesetzt. An ihrer Beerdigung nahmen auch ihre Lindenstraßen-Kollegen Marie-Luise Marjan, Bill Mockridge, Franz Rampelmann, Hans W. Geißendörfer und Marianne Rogée teil.[9]

Wolfgang Grönebaum und Annemarie Wendl beim Tag der offenen Tür zur 600. Folge der Lindenstraße in Köln-Bocklemünd (1997)
  • Auch in der Werbung war Annemarie Wendl als Else Kling zu sehen. In einem Buttermilch-Spot der Firma Müllermilch machte sie in den 1990er-Jahren den Slogan „Wenn’s schee macht“ zu einem geflügelten Wort.
  • Als Else Klings Leben in Folge 1069 der Lindenstraße zu Ende geht, sieht sie im Fernsehen gerade ihre Lieblingsserie, natürlich die Lindenstraße. Else geht, gerufen von einer Stimme (gesprochen von Serienerfinder Hans W. Geißendörfer) zur Wohnungstür, hinter der sich ein helles Licht befindet. Sie geht darauf zu, aber nicht ohne auch dem lieben Gott vorher noch die Meinung zu sagen: „Mei Lieblings-Serie hätten’s mi wenigstens zu Ende schau’n lassen kinna. Jetz’ woaß i gar nimmer, wia’s ausgeht!“ „Aber ich weiß es, Else. Es geht gut aus.“ „Dann bin i froh. Mei, dann bin i froh.“

Filmografie (Auswahl)

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Commons: Annemarie Wendl – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Bericht auf Chiemgau Online (Memento vom 27. August 2010 im Internet Archive)
  2. imfernsehen GmbH & Co KG: Filmografie Annemarie Wendl. 27. März 2020, abgerufen am 19. April 2024.
  3. Annemarie Wendl - Serien, Sendungen auf TV Wunschliste. Abgerufen am 19. April 2024.
  4. Else Kling verlässt die "Lindenstraße". 14. Dezember 2005, abgerufen am 19. April 2024.
  5. Lindenstrasse abspann Folge 1069. Abgerufen am 19. April 2024 (deutsch).
  6. Christian Mayer: Die hinterhältige Hausmeisterin. 17. Mai 2010, abgerufen am 19. April 2024.
  7. Annemarie Wendl: "Ich bin nur noch Haut und Knochen". In: Der Spiegel. 25. Juli 2006, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 19. April 2024]).
  8. "Lindenstraßen-Else" ist tot. 4. September 2006, abgerufen am 19. April 2024.
  9. Annemarie Wendl in München beerdigt. 13. September 2006, abgerufen am 19. April 2024.