Annette Paulmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Annette Paulmann (* 5. Oktober 1964 in Ertinghausen) ist eine deutsche Schauspielerin.

Paulmann wuchs auf einem Bauernhof in Südniedersachsen auf. Nach dem Abitur besuchte sie die Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Sie wirkte als Schauspielschülerin beim Thalia Theater mit und wurde hier von Regisseur Robert Wilson entdeckt.

1987 wurde sie am Thalia Theater engagiert, dessen Ensemble sie bis zum Jahr 2000 angehörte. Dort spielte sie Marie in Clavigo (1988), Sascha in Platonow von Tschechow (1989), Käthchen in Black Rider von Wilson (1990), Leokadja Begbick in Mann ist Mann von Bertolt Brecht (1989), Rosi in Die Eroberung des Südpols von Manfred Karge (1990), die Titelrolle von Wilsons Alice (1992), Desdemona in Othello (1993), Viola in Was ihr wollt (1991), Cordelia in König Lear (1992), Amalia in Die Räuber (1994), Sonja in Onkel Wanja von Tschechow (1995), Irma in Ferenc Molnárs Der gläserne Pantoffel (1996), Sophie in Baal (1998), Lucile in Dantons Tod (1998) und Mascha in Drei Schwestern (1999).

2000 ging Annette Paulmann an das Burgtheater Wien. Hier agierte sie in der Uraufführung von Luis Buñuels Viridiana am 4. März 2000, in Der jüngste Tag von Ödön von Horváth (2000) und Traum im Herbst von Jon Fosse (2001). Seit 2002 gehört sie zum Ensemble der Münchner Kammerspiele[1] und unterrichtet seit einigen Jahren an der angeschlossenen Otto-Falckenberg-Schule den Schauspielnachwuchs.[2] In München war sie in Der Marquis von Keith von Frank Wedekind (2002), dem Musical Shockheaded Peter (2002), Das Fest des Lamms von Leonora Carrington (2002), Schöne Bescherungen von Alan Ayckbourn (2003), Hermes in der Stadt von Lothar Trolle (2004) und Lulu live, einer Wedekind-Adaption (2005), zu sehen.

1990 erhielt sie für ihre schauspielerische Leistung in Black Rider, einer Freischütz-Adaption, die Auszeichnung „Nachwuchsschauspielerin des Jahres“ von Theater heute und den von der Körber-Stiftung vergebenen Boy-Gobert-Preis. Sie gastiert regelmäßig bei den Salzburger Festspielen und wurde für ihre schauspielerischen Leistungen 1998 mit dem alle 10 Jahre von der Akademie der Künste in Berlin vergebenen Tilla Durieux--Schmuck geehrt. Gelegentlich wirkte Annette Paulmann im Film und beim Fernsehen mit.

2010 erhielt Annette Paulmann zum 47. Berliner Theatertreffen zusammen mit Paul Herwig den mit 10.000 € dotierten 3sat-Preis. Im gleichen Jahr wurden beide in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute unter die Schauspieler des Jahres gewählt. 2017 erhielt sie den Theaterpreis der Landeshauptstadt München.

Hörspiele (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 531 f.
  • Minu Shareghi, Fredi Böhm: Annette Paulmann: Interview. Kempfer, Hamburg 1997, ISBN 3-932208-02-1.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Annette Paulmann bei den Münchner Kammerspielen, abgerufen am 23. April 2024
  2. Annette Paulmann bei der Otto Falckenberg Schule, abgerufen am 23. April 2024
  3. Die Neapolitanische Saga - Hörspiel nach Elena Ferrantes Bestseller | BR Podcast. In: br.de. Abgerufen am 13. März 2024.