Ansaldo Cebà

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ansaldo Cebà (geb. 1565 in Genua; gest. im April 1623 ebenda) war ein italienischer Dichter.

Cebà war ein etablierter katholischer Autor aus einer genuesischen Dogen-Familie. Seine Ausbildung hatte er in Padua genossen, wo er mit Sperone Speroni, einem engen Freund des einflussreichen Dichters Torquato Tasso, studiert hatte; Tasso inspirierte zahlreiche Schriftsteller seiner Zeit und Cebà bildete da keine Ausnahme.[1] 1615 veröffentlichte er ein episches Gedicht über die biblische Ester (La reina Ester), das ihm einiges an Kritik, aber nicht den erhofften Ruhm eintrug und einige Jahre später ins Visier der Inquisition geriet.[2] Cebà erregte durch diesen (in der Renaissance unkonventionellen) Stoff die Neugier und Teilnahme einer jungen venezianischen Dichterin aus wohlhabender jüdischer Familie, Sarra Copia Sullam. In den Jahren 1618–1622 führten beide einen inspirierten Briefwechsel, dessen Reiz nicht allein in den literarischen Erörterungen lag, sondern auch in den mit großer rhetorischer Kunst geführten religiösen Streitgesprächen, in deren Verlauf es Cebà allerdings nicht gelang, die Jüdin zum Christentum zu bekehren. Von der intensiven Debatte der beiden über die christliche und jüdische Religion sind nur die Briefe Cebàs erhalten, die in der Bibliothek des Museo Correr in Venedig aufbewahrt werden.[3]

Commons: Ansaldo Cebà – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Claudio Mutini: Ansaldo Cebà. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI).
  2. Ansaldo Cebà: La reina Ester (Genua: Giuseppe Pavoni, 1615). Dieses Werk fand kein positives Echo und fiel später der Zensur zum Opfer. Giuseppe Veltri: Renaissance Philosophy in Jewish Garb (Leiden u. Boston: Brill, 2009).
  3. 53 lettere di Ansaldo Cebà, scritte a Sara Coppia Sullam e dedicate a Marc’Antonio Dottas, Genova 1623.