Ansorge-Bulldoggfledermaus
Ansorge-Bulldoggfledermaus | ||||||||||||
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Präparat eines Exemplars der Ansorge-Bulldoggfledermaus | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chaerephon ansorgei | ||||||||||||
(Thomas, 1913) |
Die Ansorge-Bulldoggfledermaus[1] (Chaerephon ansorgei), (Synonyme: Nyctinomus ansorgei, Tadarida ansorgei und Chaerephon rhodesiae[2]) ist eine in Subsahara-Afrika vorkommende Fledermausart der Gattung der Freischwanzfledermäuse.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ansorge-Bulldoggfledermaus wiegt etwa 20 g und ist eine mittelgroße Fledermausart. Die Unterarmlänge beträgt etwa 42 bis 51 mm, die Körpergröße inklusive Schwanz zwischen 102 und 116 mm. Das Fell ist grau-braun gefärbt, einige Individuen weisen eine rötlich-braune Färbung auf. Die Rückenseite ist dunkler als die Bauchseite, der Hals ist durch eine dunkelbraune Färbung vom helleren Bauch abgesetzt. Die Flughäute sind hellbraun gefärbt. Kopf, Schultern und die Rückenseite sind manchmal weiß gesprenkelt, ähnlich der Gefleckten Bulldoggfledermaus. Die oberen Lippen sind faltig, die Ohren zusammengewachsen. Charakteristisch für die Gattung der Freischwanzfledermäuse ist der aus der Schwanzflughaut herausragende Schwanz.[3]
Systematik & Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die genaue Systematik der Ansorge-Bulldoggfledermaus ist unklar. Sie wurde der Gefleckten Bulldoggfledermaus zugeordnet.[4] Genetische Untersuchungen zeigen, dass die Ansorge-Bulldoggfledermaus mit der Angola-Bulldoggfledermaus und der Madagassischen Weißbauch-Bulldoggfledermaus der Gattung Mops eine Klade bildet.[5] Die Ansorge-Bulldoggfledermaus ist nach dem britischen Arzt und Tiersammler William John Ansorge benannt.[6]
Das Verbreitungsgebiet reicht von Südafrika, Mosambik, Simbabwe und Angola über Kenia, Ruanda, den Südsudan bis in die Demokratische Republik Kongo und Kamerun.[4]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quartiere der Art finden sich in Felsspalten, Wohngebäuden oder Brücken, wo kleine bis mittelgroße Koloniegrößen der Art erreicht werden. Die Anzahl zusammen ruhender Tiere kann aber auch einige Hundert Tiere betragen. Ansorge-Bulldoggfledermäuse wurden in Baum- und Strauchsavannen sowie in felsigen Bergregionen und Steilhängen gefunden. Sie jagen im Flug Insekten, wobei sie schnell und hoch fliegen. Zur Nahrung zählen Käfer, Schmetterlinge und Köcherfliegen.[3]
Etymologie & Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Artepithon ehrt William John Ansorge (1850–1913), der das Typusexemplar 1909 in Malanje in Nordangola sammelte. Oldfield Thomas beschrieb den Holotypus 1913 unter dem Namen Nyctinomus ansorgei.[4]
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seitens der IUCN wird die Art auf Grund des großen Verbreitungsgebiets und der vermutlich großen Populationsgröße als nicht gefährdet („least concern“) eingestuft.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ara Monadjem, Peter John Taylor, F. P. D. (Woody) Cotterill, M. Corrie Schoeman: Bats of Southern and Central Africa: A Biogeographic and Taxonomic Synthesis. 1. Auflage. Wits University Press, Pretoria 2010, ISBN 978-1-86814-508-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chaerephon ansorgei im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 11. November 2017.
- Chaerephon ansorgei in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017.2. Eingestellt von: Monadjem et al., 2016. Abgerufen am 10. November 2017.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Theodor C. H. Cole: Wörterbuch der Säugetiernamen – Dictionary of Mammal Names. 1. Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2015, ISBN 978-3-662-46269-0.
- ↑ a b Chaerephon ansorgei in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017.2. Eingestellt von: Monadjem et al., 2016. Abgerufen am 10. November 2017.
- ↑ a b Monadjem et al.: Bats of Southern and Central Africa: A Biogeographic and Taxonomic Synthesis. 2010, S. 302–305
- ↑ a b c Victor Van Cakenberghe, Ernest C. J. Seamark (Hrsg.): ACR. 2016. African Chiroptera Report 2016. African Bats. 2016, ISSN 1990-6471, S. 363–364.
- ↑ Jennifer M. Lamb, Taryn M. C. Ralph, Theshnie Naidoo, Peter J. Taylor, Fanja Ratrimomanarivo, William T. Stanley and Steven M. Goodman: Toward a Molecular Phylogeny for the Molossidae (Chiroptera) of the AfroMalagasy Region. In: Acta Chiropterologica. Band 13, Nr. 1, 2011, S. 1–16, doi:10.3161/150811011X578589.
- ↑ Beolens, Watkins & Grayson: The Eponym Dictionary of Mammals. JHU Press, 2009, S. 14 (Ansorge).