Antizipation (Musik)
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Antizipation (von lateinisch anticipare), auch Vorausnahme, bezeichnet in der Musik die gegebenenfalls dissonante Vorwegnahme der auf die nächste schwere Taktzeit folgenden (konsonanten) Melodienote (als Bestandteil eines Akkords[1]). Ein typischer Fall ist die Antizipation der Finalis in einer Schlusskadenz.
Das nachfolgende Beispiel demonstriert diesen Sachverhalt: Im Rahmen einer Kadenz in G-Dur nimmt die Oberstimme den Schlusston g im Auftakt zum letzten Takt vorweg. Diese Antizipation bildet eine Dissonanz zu dem Dreiklang d-fis-a (Dominante), der an dieser Stelle erklingt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Christoph Koch: Art. Vorausnahme. In: Musikalisches Lexikon. Frankfurt 1802, Sp. 1702–1710 (online).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wieland Ziegenrücker: Allgemeine Musiklehre mit Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1977; Taschenbuchausgabe: Wilhelm Goldmann Verlag, und Musikverlag B. Schott’s Söhne, Mainz 1979, ISBN 3-442-33003-3, S. 139.