Antoine Claudet

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Antoine Claudet (etwa 1855)

Antoine François Jean Claudet (* 18. August 1797 in La Croix-Rousse; † 27. Dezember 1867 in London) war ein in London tätiger französischer Fotograf und Künstler, der Daguerreotypien herstellte.

Claudet wurde in La Croix-Rousse in Frankreich als Sohn von Claude Claudet, einem Tuchhändler, und Etiennette Julie Montagnat geboren.[1]

Zu Beginn seiner Karriere leitete Claudet zusammen mit Georges Bontemps eine Glasfabrik in Choisy-le-Roi in Paris und zog nach England, um die Fabrik mit einem Geschäft in High Holborn in London zu fördern.

Nach dem Erwerb eines Anteils an der Erfindung von Louis Daguerre wurde er einer der ersten kommerziellen Fotografen in England, die das Daguerreotypie-Verfahren für Porträtaufnahmen verwendeten. Er vergrößerte die Lichtempfindlichkeit, indem er zusätzlich zu Iod Chlor statt Brom verwendete. Dadurch wurden kürzere Belichtungszeiten (bei gleicher Blende) möglich, was die Möglichkeiten der Porträtfotografie wesentlich erweiterte.

Er erfand die rote Dunkelkammerleuchte und hatte die Idee, eine Reihe von Bildern zu verwenden, um die Illusion von Bewegung zu erzeugen. Die Idee, gemalte Kulissen als Hintergründe zu verwenden, wird ebenfalls ihm zugeschrieben.

Von 1841 bis 1851 betrieb er ein Studio auf dem Dach der Adelaide Gallery, dem heutigen Nuffield Center, hinter der Kirche St Martin-in-the-Fields in London, wo er 1843 eines der zwei noch existierenden Fotos von Ada Lovelace aufnahm. Er eröffnete zusätzliche Studios im Kolosseum, Regent’s Park (1847–1851). Im Jahr 1851 verlegte er sein gesamtes Geschäft in die Regent Street 107, wo er den Temple to Photography eröffnete.[2][3]

Es wird geschätzt, dass er jedes Jahr etwa 1.800 Bilder mit Themen wie Michael Faraday und Charles Babbage angefertigt hat.[4] Seine Daguerreotypie von Hemi Pomara in der National Library of Australia ist die älteste bekannte Fotografie einer Māori-Person.[5][6]

1848 stellte er ein Photometer, ein Messgerät für die Beleuchtungsstärke, her, um die richtige Belichtungszeit besser berechnen zu können. 1849 stellte er ein Focimeter, eine Fokussierhilfe, her, um präziser fokussieren zu können, was bei der Porträtfotografie besonders wichtig ist.[7]

Er wurde 1853 in die Royal Society gewählt. 1858 stellte er ein Stereomonoskop als Antwort auf eine Herausforderung von David Brewster her.

Claudet erhielt viele Auszeichnungen, darunter die Ernennung von Königin Victoria zum Hoffotografen im Jahr 1853 und eine Ehrung durch Napoleon III. von Frankreich zehn Jahre später.

Familie und Tod

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Grab von Antoine Claudet auf dem Highgate Cemetery (West side)

Antoine und Julia Claudet hatten acht Kinder, das jüngste davon Francis George Claudet (1837–1906), wurde später ein bekannter Amateurfotograf in Kanada.[8]

Antoine Claudet starb 1867 in London und ist auf dem Highgate Cemetery begraben. Knapp einen Monat nach seinem Tod wurde sein Temple to Photography bei einem Brand vernichtet, wobei die meisten seiner wertvollen Fotografien verloren gingen.[3]

Commons: Antoine Claudet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. ULAN Full Record Display (Getty Research)
  2. Stephen Monteiro: Veiling the Mechanical Eye: Antoine Claudet and the Spectacle of Photography in Victorian London. In: 19: Interdisciplinary Studies in the Long Nineteenth Century. Nr. 7, 1. Oktober 2008, ISSN 1755-1560, doi:10.16995/ntn.485 (bbk.ac.uk).
  3. a b Claudet, Jean Francois Antoine auf web.archive.org von cartage.org.lb
  4. Only known photographs of Ada Lovelace in Bodleian Display. In: Bodleian. 2015, abgerufen am 10. Oktober 2017.
  5. Elisa de Courcy, Martyn Jolly: How we uncovered the oldest surviving photograph of a Māori person. In: The Spinoff. 1. Juli 2020, abgerufen am 1. Juli 2020.
  6. Roy Eleanor Ainge: Oldest surviving photograph of Māori discovered in Australia. In: The Guardian. 30. Juni 2020, abgerufen am 1. Juli 2020.
  7. A. Brothers: Photography: Its History, Processes, Apparatus, and Materials: Comprising Working Details of All the More Important Methods. C. Griffin, limited, 1899, S. 225 (archive.org [abgerufen am 20. August 2017]).
  8. David Mattison: Encyclopedia of Nineteenth Century Photography. Taylor & Francis, 2013, ISBN 978-1-135-87327-1, S. 304–305 (google.com [abgerufen am 21. April 2021]).