Antoine Maurice der Jüngere
Antoine Maurice (* 17. April 1716 in der Stadtrepublik Genf; † 23. Juli 1795 ebenda) war ein Genfer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Antoine Maurice entstammte der aus der Provence geflohenen Hugenottenfamilie Maurice[1] und war das einzige Kind seines gleichnamigen Vaters Antoine Maurice, evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer, und dessen Ehefrau Marie (* 18. Mai 1672 in Lyon), Tochter von Claude Philibert (* 2. März 1642 in Lyon)[2], Bankier und Kaufmann in Lyon und ehemaliges Mitglied des dortigen Kirchenrats.
Er war mit Sophie-Dorothée, Tochter von Ludwig-Friedrich Bonnet de Saint-Germain (* 12. Dezember 1670 in Genf; † 7. April 1761 ebenda)[3], Anwalt und ehemaliger Resident Preussens in London[4] sowie Syndikus von Genf, verheiratet. Von seinen Kindern ist namentlich bekannt:
- Frédéric-Guillaume Maurice (* 23. August 1750 in Genf; † 18. Oktober 1826 ebenda)[5], Meteorologe; verheiratet in erster Ehe mit Marguerite (geb. Bertrand) († 1781) und in zweiter Ehe mit Rose (geb. Vanière) († 1848)[6]. Sein Sohn war der Mathematiker Jean-Frédéric Maurice (* 13. Oktober 1775 in Genf; † 17. April 1851 ebenda)[7].
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Antoine Maurice beschäftigte sich bereits in seiner Jugend mit den Thesen von Isaac Newton und schrieb 1732, mithilfe der Professoren Gabriel Cramer und Jean-Louis Calandrini, eine Abhandlung über Ebbe und Flut.[8]
Er studierte in der Zeit von 1732 bis 1735 Theologie an der Académie de Genève und wurde 1737 ordiniert.
Von 1737 bis 1739 reiste er zur Weiterbildung nach Amsterdam, London und Paris.
1749 erfolgte seine Aufnahme in die Compagnie des pasteurs von Genf.
Nach dem Tod seines Vaters war er von 1756 bis 1795 Pfarrer in Genf; in dieser Zeit war er ebenfalls von 1756 bis zu seinem Tod Theologieprofessor an der Akademie Genf. Zu seinen Studenten gehörte unter anderem der spätere Naturwissenschaftler und Apotheker Henri-Albert Gosse.
Geistliches und berufliches Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Antoine Maurice übte von 1758 bis 1764 und von 1776 bis 1778 das Amt des Rektors der Akademie aus[9]; 1795 war er auch Dekan der Compagnie des pasteurs.
Er veröffentlichte zahlreiche theologische Schriften.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thèses sur le flux et le reflux de la mer. 1732.
- Défense de la Réformation. Frankfurt, J. B. Eichenberg, 1752.
- These theol. de revelationum divinar. progressu. Genf 1758.
- De Fide veterum Judaeorum circa futurum post hanc vitam statum. Genf 1780.
- Disquisitio critico-theologica de tolerantia apud ethnicos. Genf 1790.
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Antoine Maurice. In: Biographie universelle ancienne et moderne, 27. Band. Paris: Michaud, 1820. S. 556.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Laurence Vial-Bergon, Alice Holenstein-Beereuter: Antoine Maurice. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Antoine Maurice. In: The Cyclopedia of Biblical, Theological, and Ecclesiastical Literature.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Barbara Roth, Alice Holenstein-Beereuter: Maurice. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. Dezember 2009, abgerufen am 3. Mai 2021.
- ↑ Datenseite Claude Philibert. In: Stammbaum hugenottischer Familien. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. April 2021; abgerufen am 30. April 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ludwig-Friedrich Bonnet de Saint-Germain – Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Abgerufen am 30. April 2021.
- ↑ DServe Archive Persons Show. 30. April 2021, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. April 2021; abgerufen am 25. September 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ René Sigrist, Alice Holenstein-Beereuter: Frédéric-Guillaume Maurice. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. August 2007, abgerufen am 3. Mai 2021.
- ↑ Rose Georgette Maurice née Vanière. Abgerufen am 3. Mai 2021 (französisch).
- ↑ Barbara Roth, Alice Holenstein-Beereuter: Jean-Frédéric Maurice. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. September 2008, abgerufen am 3. Mai 2021.
- ↑ Biographisch-literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften: enthaltend Nachweisungen über Lebensverhältnisse und Leistungen von Mathematikern, Astronomen, Physikern, Chemikern, Mineralogen, Geologen usw. aller Völker und Zeiten. M - Z. Barth, 1863 (google.com [abgerufen am 3. Mai 2021]).
- ↑ Académie de Genève: Le livre du Recteur: catalogue des étudiants de l'Académie de Genève de 1559 à 1859. Imprimerie de Jules-Guillaume Fick, 1860 (google.com [abgerufen am 3. Mai 2021]).
Personendaten | |
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NAME | Maurice, Antoine der Jüngere |
ALTERNATIVNAMEN | Maurice, Antoine |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 17. April 1716 |
GEBURTSORT | Stadtrepublik Genf |
STERBEDATUM | 23. Juli 1795 |
STERBEORT | Genf |