Anton Franz Herrmann von Lindt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Anton Franz Herrmann von Lindt (* 29. April 1730 in Frankfurt am Main; † 4. Mai 1805[1]) war ein kurfürstlich-sächsischer General der Infanterie und Leibgrenadier-Garde. Für seine Leistungen wurde er am 10. Oktober 1777 in den sächsischen Adel erhoben.[2]

Er stammte aus der Frankfurter Bürgerfamilie Lindt und trat in den Dienst der Kurfürsten Friedrich August von Sachsen. Er wurde 1746 Unteroffizier, 1750 Souslieutenant, 1754 Premierlieutenant, 1755 Hauptmann, 1758 Major, 1760 Oberstleutnant und 1777 Oberst. Anschließend 1784 Generalmajor dazu wurde er 1786 Chef des Infanterieregiments Riedesel. 1790 wurde er Generalleutnant, am 8. Mai 1799 General der Infanterie befördert und am 18. Mai 1801 Chef der Leibgrenadier-Garde.

Anton war ein Sohn von Johannes Lindt (* 1701 Ffm, † 1780 Frankfurt am Main) und Maria Anna Itzstein (* 1706 Winkel [OT v. Oestrich-Winkel], † 1738 Frankfurt am Main). Vater Johannes war Bierbrauer und Weinhändler sowie Gasthalter und Senior der Katholischen Gemeinde in Frankfurt. Die Mutter stammte aus einer angesehenen alteingesessenen kurmainzischen Beamtenfamilie in Winkel im Rheingau. Anton’s älterer Bruder Stephan Lindt (1728–1805) war Sänger und Geistlicher. Auf seinen zweitältesten Bruder, den Kur-Mainzer Hof-Kammerrat Georg Friedrich Lindt (1729–1796), Weinhändler, Direktor der Kur-Mainzer Spiegelmanufaktur in Lohr am Main sowie Glas- und Spiegelhändler in Frankfurt, ging nach dem Tod des Vaters der „Helenenhof“ des Großvaters in Mittelheim [OT v. Oestrich-Winkel] über (Fideikommiss). Großvater Georg Friedrich Lindt d. Ä. (* 1663 Frankfurt am Main, † 1748 Frankfurt am Main), Weinhändler und Gasthalter im „Zum Lindenbaum“ Saalgasse 29/Bendergasse 34 in Frankfurt, war damals nicht nur einer der wenigen Katholiken, die in Frankfurt Bürgerrecht besaßen und Grundbesitz erwerben konnten, sondern auch Stammvater zahlreicher renommierter Familien.

Anton Franz Hermann von Lindt[2] war zwei Mal mit einer Freiin von Gudenus verheiratet:

  1. 1776 Eva Constantia Catharina Bilhildis Freiin von Gudenus * 1755 (Tochter von Johann Jacob Josef Franz von Gudenus, Herr zu Issenroad und Lauenburg, kurmainz. Regierungsrat, Oberster Ratsmeister zu Erfurt * 1721)
  2. Philippine Anna Freiin von Gudenus (Tochter von Philipp Franz Ignaz von Gudenus Kurfürstlich Mainzer General Feldmarschall und Geheimer Rat * 30. Juli 1710 Mainz, † 13. Oktober 1783 Mainz)

           Aus dieser Ehe überlebten 3 Kinder:

1. Carl Adolph Valentin von Lindt Kgl. Sächs. Major * 1790 Dresden, † 1860 Dresden[2][3]

               Er trat 1834 aus dem aktiven Dienste u. lebte in Dresden[2] S. 279

            2. Anna Maria von Lindt (*17. Oktober 1795) Ehrendame d. k. bayer. St. Anna-Ordens[3] 

              ∞ 23.10.1823 Bamberg

              Ignaz Anton von und zu Palaus (* 5. September 1780 auf Schloß Palaus, † 29. April 1858 Bamberg) bayer. Kämmerer u.

Appelationsgerichtsrat[3]

              Sohn Max Freiherr von Palaus kgl. bayer. Kämmerer[3]

              starb am 20. April 1885 in Bamberg ledig als letzter des Geschlechtes

           3. Antonie Francisca Catharina von Lindt (* 1798, † 10. Juni 1869 Dresden)

       

Lindt war mit der Freiin Philippine Anna von Gudenus verheiratet. Das Paar hatte wenigstens eine Tochter:

  • Anna Marie (* 17. Oktober 1795) ⚭ 1823 Ignatz Anton von und zu Palaus (* 5. September 1780; † 29. April 1858), bayrischer Kämmerer und Appelationsgerichtsrat[3]
  • Hans Alfred von Kretschmar: Geschichte der kurfürstlich und königlich sächsischen Feld-Artillerie von 1620–1820 unter Benutzung archivalischer Quellen. Berlin 1876, S. 58–64.
  • Geschichte und gegenwaertiger Zustand der Kursaechsischen Armee, Dresden 1800, S. 46 f.
  • Georg von Schimpff: Geschichte des Kgl. Sächs. Garde-Reiter-Regiments, Dresden 1880, S. 259, FN 1.
  • Carl August Engelhardt, Tägliche Denkwürdigkeiten aus der Sächsischen Geschichte, Band 3, Leipzig 1812, S. 46 ff.
  • Jenaische allgemeine Literatur-Zeitung, 1807, S. 375
  • Jilke, Hans-Gerd: Georg Friedrich Lindt (1663–1748), der Stifter des Wegkreuzes in Mittelheim. Enth. Quellen- und Literaturangaben sowie einen Auszug der Stammtafel (Familienbesitz)
  • Lübbeke, Fried: Das Palais Thurn und Taxis zu Frankfurt a. M. Frankfurt: Kramer 1955, S. 160 ff: Weinhändler Georg Friedrich Lind, S. 163: Lindtsches Blut auch in der Bankiersfamilie Guaita, die Finanzierung des Schlossbaus übernahm
  • Gudenus family: Mőritz Gudenus, evangelical Lutheran (*11.4.1596, +15.2.1680; m.24.2.1623 Beata Stein *ca 1602, +14.10.1661): http://www.genealogy.euweb.cz/gudenus/gudenus1.html

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Nach Gotha: 5. Mai 1806.
  2. a b c d Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien, Leipzig 1855, S. 494 u. 279.
  3. a b c d e Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 1875, S. 532.