Anton Hofer (Designer)
Anton Hofer (* 8. April 1888 in Bozen; † 19. Februar 1979 ebenda) war ein Südtiroler Designer und Architekt.
Nach Besuch der kunstgewerblichen Fachschule in Bozen studierte er 1908–1912 an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Kolo Moser. Hofer befasste sich hauptsächlich mit Textildesign und gewann schon 1911 einen vom Stift Klosterneuburg ausgeschriebenen Wettbewerb für einen Pontifikalornat. In der Folge war Hofer Mitglied der Wiener Werkstätte und lehrte an der Jugendkunstschule bei Franz Cizek. Er trat 1910 dem Deutschen Werkbund bei, 1912 dem Österreichischen. 1919 heiratete er die Textilkünstlerin May Ottawa.[1] 1921 kehrte Hofer in seine Heimatstadt zurück, wo er bis ins hohe Alter als Designer tätig war. Er gestaltete etwa den 1967 ausgeführten Vorhang im Bozener Haus der Kultur „Walther von der Vogelweide“. Hofer entwarf auch Möbel, Tapeten, Briefmarken, Fliesen und Plakate, darunter jenes für die Etschländer Woche (Oberetscher Woche) im Oktober–November 1933 (nur bezeichnet mit dem 11. Jahr der Era Fascista und mit dem stilisierten Motiv des Bozner Siegesdenkmals).[2] Im Jahr zuvor war er der Bozner Sektion der Nationalen Faschistischen Partei beigetreten.[3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Hofer Gründungsmitglied des „Südtiroler Künstlerbundes“ (1946) und der „Heimischen Werkstätten“ (1947) in Bozen. Verstärkt wendete er sich in der Nachkriegszeit der Architektur zu.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wien um 1900. Kunst und Kultur. Wien: Christian Brandstätter Verlag & Edition 1985. ISBN 3-85447-097-5, S. 516.
- Südtiroler Künstlerbund (Hrsg.): Anton Hofer: ein Leben für künstlerisches Gestalten. (= Monografien Südtiroler Künstler 3). Bozen: Athesia 1978, ISBN 88-70140229.
- Carl Kraus, Hannes Obermair (Hrsg.): Mythen der Diktaturen. Kunst in Faschismus und Nationalsozialismus – Miti delle dittature. Arte nel fascismo e nazionalsocialismo. Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol, Dorf Tirol 2019, ISBN 978-88-95523-16-3, S. 104–105.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hofer May. In: Ilse Korotin (Hg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1 A–H, Böhlau Verlag, Wien 2016, ISBN 978-3-205-79590-2, S. 1323
- ↑ Sabrina Michielli, Hannes Obermair (Red.): BZ ’18–’45: ein Denkmal, eine Stadt, zwei Diktaturen. Begleitband zur Dokumentations-Ausstellung im Bozener Siegesdenkmal. Folio Verlag, Wien-Bozen 2016, ISBN 978-3-85256-713-6, S. 118–119 (mit Abb.).
- ↑ Alpenzeitung, Ausgabe vom 24. November 1932, S. 3: „1. Liste der neuen Parteimitglieder des Fascio von Bolzano“.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Anton Hofer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Anton Hofer (Designer) im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
Personendaten | |
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NAME | Hofer, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Designer (Südtirol) |
GEBURTSDATUM | 8. April 1888 |
GEBURTSORT | Bozen |
STERBEDATUM | 19. Februar 1979 |
STERBEORT | Bozen |