Anton Rainalter
Anton Ignaz[1] Rainalter (auch Reinalter; * 14. August 1788 in Bozen; † 7. Jänner 1851 ebenda) war ein österreichischer Bildhauer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sohn des Bildhauers Andreas Rainalter machte zunächst eine Lehre in der Werkstatt des Vaters. Anschließend besuchte er die Königliche Akademie der Bildenden Künste in München bei Franz Schwanthaler d. Ä. und die k.k. Akademie der bildenden Künste in Wien bei Joseph Klieber und Joseph Kähsmann. Aus finanziellen Gründen brach er das Studium nach drei Jahren ab und kehrte nach Bozen zurück, wo er sich bald zum führenden Bildhauer der Stadt entwickelte. Insbesondere die Errichtung des neuen Bozner Stadtfriedhofs im Jahr 1827 verschaffte ihm zahlreiche Aufträge. 53 Grabdenkmäler unter den Arkaden des Friedhofs sollen aus seiner Werkstatt stammen. Daneben schuf er weitere, meist religiöse, Skulpturen und Grabdenkmäler für andere Orte Tirols.
Anton Rainalter war mit Maria Untereichner verheiratet. Der gemeinsame Sohn Franz wurde ebenfalls Bildhauer und übernahm 1846 die väterliche Werkstatt. Nach seinem Tod am 7. Jänner 1851 wurde Anton Rainalter am Bozner Stadtfriedhof beigesetzt. Auf Initiative des Bozner Wochenblattes wurden Spenden für ein Denkmal gesammelt, das von seinem Sohn verwirklicht wurde.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grabdenkmäler, u. a. für die Familien Giovanelli, Streiter, Kinsele, Kößler und Toggenburg, städtischer Friedhof Bozen (teilweise nach der Schließung des Friedhofs auf den Friedhof Oberau oder den Friedhof Gries übertragen[2])
- Grabdenkmal für Anton und Maria Dipauli, Pfarrkirche Aldein, 1829
- Skulpturen der Passionsstationen zur Heilig-Kreuz-Kirche, Eppan, 1836
- Grabstein für Gräfin Tannenberg, Pfarrkirche Achenkirch, 1836[3]
- Büste Kaiser Franz I. und Adler mit Gewehr in den Fängen, Schießstand Bozen (heute verschollen)
- Skulptur eines liegenden Ochsen, Schlachthof Bozen (heute in Privatbesitz)
- Grabdenkmal für Fürstbischof Karl Franz von Lodron, Brixner Dom
- Relief Guter Hirte, Stiftskirche Innichen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinhold Reinalter: Die heimische Bildhauerfamilie Rainalter (Beihefte zum Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst 1). Bozen 1937 (Digitalisat).
- Constantin von Wurzbach: Rainalter, Anton. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 24. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1872, S. 278 (Digitalisat).
- Josef Ringler: Rainalter (Reinalter), Anton Josef. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 581 (biblos.pk.edu.pl).
- Hansjörg Rabanser: Andreas Alois Dipauli und das elterliche Grabdenkmal in der Pfarrkirche von Aldein. In: Wissenschaftliches Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen, Band 12 (2019), S. 128–149 (zobodat.at [PDF]).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ In älterer Literatur manchmal fälschlich „Anton Josef“.
- ↑ Bozen. Wege zu den Friedhöfen und Grabstätten. (PDF; 3,0 MB)
- ↑ Neuner, Wiesauer: Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 12. September 2020.
Personendaten | |
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NAME | Rainalter, Anton |
ALTERNATIVNAMEN | Reinalter, Anton; Rainalter Anton Ignaz (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 14. August 1788 |
GEBURTSORT | Bozen |
STERBEDATUM | 7. Januar 1851 |
STERBEORT | Bozen |