Antonina Dmitrijewna Bludowa

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Antonina Dmitrijewna Bludowa

Gräfin Antonina Dmitrijewna Bludowa (russisch Антонина Дмитриевна Блудова; * 25. Apriljul. / 7. Mai 1813greg. in Stockholm; † 9. Apriljul. / 21. April 1891greg. in Moskau) war eine russische Hofdame, Schriftstellerin und Mäzenin.[1][2][3][4]

Bludowa, Tochter des Diplomaten Dmitri Bludow, erhielt in St. Petersburg eine ausgezeichnete häusliche Erziehung. Sie betätigte sich schon früh schriftstellerisch, aber erst in den 1860er Jahren ließ sie ihre Artikel veröffentlichen. Sie eröffnete einen literarischen Salon in St. Petersburg. Ab 1863 war sie Kammer-Fräulein und enge Freundin der Kaiserin Marija Alexandrowna.[1][2]

Nach dem Tod des Vaters 1864 widmete Bludowa sich der Wohltätigkeit und wurde allgemein geachtet. Sie genoss insbesondere den Respekt des Dichters und Diplomaten Fjodor Tjuttschew und der Führer der Slawophilen Michail Rajewski, Alexei Chomjakow, Iwan Aksakow und Juri Samarin.[2][4] Sie setzte sich für die Verteidigung der Rechtgläubigen im Osmanischen Reich ein.[5]

In der Stadt Ostrog im Gouvernement Wolhynien gründete Bludowa 1865 die russisch-orthodoxe Kyrill-und-Method-Bruderschaft.[1][4] Sie eröffnete 1866 die erste Klasse der Höheren Dmitri-Bludow-Mädchenschule.[3] Sie ließ eine Kirche bauen, die 1867 geweiht wurde. Im selben Jahr eröffnete die Bruderschaft eine Grundschule und eine Mädchenvorbereitungsschule für die Höhere Schule. Dazu gab es ein Pensionat für die Bauernkinder am Ostroger Progymnasium, eine Krankenstation und einen Hof für Pilger auf dem Weg zum Mariä-Entschlafens-Kloster in Pitschajew.[2]

Bludowa hinterließ Memoiren über das literarische und gesellschaftliche Leben ihrer Zeit. Sie kannte Alexander Puschkin, Nikolai Gogol, Nikolai Karamsin, Wassili Schukowski, Michail Lermontow, Konstantin Aksakow, Sergei Uwarow u. a. Ihre Notizen veröffentlichte sie in der Sarja (1871, 1872) und im Russki Archiw (1872–1875). In einem Sammelband wurden sie 1889 herausgegeben.[1]

Bludowa starb am 21. April 1891 in Moskau. Ihr Grab im Nowodewitschi-Kloster wurde während der Auflösung der Klöster in den 1930er Jahren beseitigt.[3][6]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Блудова (граф. Антонина Дмитриевна). In: Brockhaus-Efron. Band IV, 1891, S. 103 (russisch, Wikisource).
  2. a b c d S. G. Runkewitsch: Блудова, Антонина Дмитриевна. In: Orthodoxe Theologische Enzyklopädie. Band II, 1901, S. 716–718 (russisch, Wikisource).
  3. a b c Блудова, графиня Антонина Димитриевна. In: Russisches biographisches Wörterbuch. Band 3, 1908, S. 93–94 (russisch, Wikisource).
  4. a b c Графиня Антонина Дмитриевна Блудова - Воспоминания пути к святым местам деятельными св. Кириллом и Мефодием, abgerufen am 17. Februar 2024 (russisch).
  5. Tarle J. W.: Посольство Меншикова и разрыв сношений между Россией и Турцией 1853. In: Крымская война. Том I. Глава II. Moskau, Leningrad 1944 (russisch).
  6. Antonina Bludova in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 17. Februar 2024.