Antonio Lolli
Antonio Lolli[1] (* zwischen 1723 und 1724 in Bergamo; † 10. August 1802 in Palermo) war ein italienischer Violinist und Komponist im Übergang vom Spätbarock zur Klassik.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lolli gehörte zu den bekanntesten Violinisten des 18. Jahrhunderts, wie Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges, für welchen er 1764 und 1768 Werke schrieb, als Lolli in Paris war.[2] Er war von 1758 bis 1774 Violinsolist der Hofkapelle in Stuttgart und machte offensichtlich viele Reisen. Die Zarin Katharina II. engagierte ihn als Kammerviolinisten (1774 bis 1783) nach Sankt Petersburg, eine Stelle, die er wegen der klimatischen Bedingungen, wie er sich Dittersdorf gegenüber geäußert hatte, aufgab. Danach gab er Konzerte in Warschau, Stettin, Berlin, Wien, Rom, Amsterdam, Utrecht und Skandinavien. 1794 wurde er Kapellmeister in der königlichen Hofkapelle in Neapel.
Sein Sohn Filippo Lolli (* 1773 in Stuttgart, Todesdatum nicht bekannt) wurde als Cellist bekannt.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er veröffentlichte neun Violinkonzerte, von denen das Konzert Nr. 7 in G-Dur, welches er 1775 in Paris bei den Concert Spirituel aufführte, den größten Erfolg hatte.
Concerti per Violino
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2 Concerti, Op. 2 (in E, C; 1764, Paris)
- 2 Concerti, Op. 4 (in A, H; 1766, Paris)
- 2 Concerti, Op. 5 (in E, D; 1768, Paris)
- Concerto VII (in G; 1775, Paris)
- Concerto VIII (in D; 1776, Paris)
- Concerto VIII (1779, Paris)
- Weitere 4 Concerti
Kammermusik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 6 Sonate a Violino e B. c. (ca. 1760, Amsterdam)
- 6 Sonate a Violino e B. c. (ca. 1767, Paris)
- 6 Sonate a Violino e B. c. (1769, Amsterdam)
- 5 Sonate und 1 Divertimento a Violino e B. c. (1776, Berlino)
- 6 Sonate a 2 Violini, Op. 9 (ca. 1785, Paris)
Weitere Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- L'École du Violon en quatuor (Lehrwerk; ca. 1784, Berlin und Amsterdam; bis 1804 in fünf Auflagen)
- 36 Capricci per Violino solo
- Scherzo a 2 Violini (Zuschreibung zweifelhaft)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Giacomo Fornari: Lolli, Antonio. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 65: Levis–Lorenzetti. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2005.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Antonio Lolli in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Noten und Audiodateien von Antonio Lolli im International Music Score Library Project
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bei Schubart und Eitner unter Colli, Antonio.
- ↑ Gabriel Banat. The Chevalier de Saint-Georges: virtuoso of the sword and the bow, après Félix Huet, 1880
Personendaten | |
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NAME | Lolli, Antonio |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Violinist und Komponist |
GEBURTSDATUM | um 1725 |
GEBURTSORT | Bergamo |
STERBEDATUM | 10. August 1802 |
STERBEORT | Palermo |