Antonio Porchia
Antonio Porchia (* 13. November 1885 in Conflenti (Kalabrien); † 9. November 1968) war ein argentinischer Schriftsteller (Lyriker) italienischer Herkunft.
Als sein Vater bei einem Arbeitsunfall 1900 verstarb, wanderte Antonio Porchia nach Argentinien aus. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich in den verschiedensten Berufen, u. a. in einer Druckerei und später als Hafenarbeiter. Weltekannt wurde er mit seinem Werk „Voces“, einer Sammlung von Aphorismen, das er in spanischer Sprache veröffentlichte.
Durch die begeisternde Erstübersetzung ins Französische durch Roger Callois Ende der 1940er Jahre gewann Antonio Porchia für René Char, Raymond Queneau, André Breton, Henry Miller u. a. Kultstatus. Späterhin folgte die Übersetzung ins Englische durch den Schriftsteller W. S. Merwin. Aber auch Enrique Banchs, Alejandra Pizarnik, Jorge Luis Borges und maßgeblich Roberto Juarroz sowie Laura Cerrato bestätigten Antonio Porchias Einfluss auf ihr Werk.
Benedikt Erenz empfiehlt Buchhändlern, diese poetischen „Denkbilder“ von Antonio Porchia unter „Weltliteratur“ einzuordnen und lobt einfühlsam die hiesigen Entdecker und Übersetzer: „Juana und Tobias Burghardt haben Antonio Porchia jetzt der deutschen Sprache anvertraut.“[1][2]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Voces completas – Gesammelte Stimmen Tropen-Verlag, Berlin 2005 (Imprint von Klett-Cotta, Stuttgart). Herausgegeben, aus dem argentinischen Spanisch und mit einem Nachwort von Juana und Tobias Burghardt, ISBN 3-932170-72-5.[3]
- Voces abandonadas – Verlassene Stimmen. Tropen-Verlag, Berlin 2002. Herausgegeben, aus dem argentinischen Spanisch und mit einem editorischen Nachwort von Juana und Tobias Burghardt. Mit einem Essay von Laura Cerrato, ISBN 3-932170-58-X.
- Voces – Stimmen. Tropen-Verlag, Köln 1999. Herausgegeben und aus dem argentinischen Spanisch von Juana und Tobias Burghardt. Mit einem Essay von Roberto Juarroz, ISBN 3-932170-20-2.
- Voces nuevas – Neue Stimmen. Edition 350 (Verlag der Kooperative Dürnau), Dürnau 1995/Edition Delta, Stuttgart 1995, ISBN 3-88861-107-5.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- León Benarós: Antonio Porchia. Con estudio preliminar, testimonios, judicios críticos, cartas inéditas y antología de „Voces“. Hachette, Buenos Aires 1988, ISBN 950-506-165-X.
- Francisco J. Cruz Pérez: Antonio Porchia. La experienca del abismo. In: Cuadernos hispanoamericanos, Heft 489 (1991), S. 65–73.
- Miguel Espejo: Antonio Porchia. Habitante del universo. In: Noé Jitrik (Hrsg.): Atípicos en la literatura latinoamericana. Ciclo Básico Común, Buenos Aires 1997, ISBN 950-29-0368-4.
- Roberto Juarroz: Antonio Porchia o la profundidad recuperada. In: Umbral. Revista del conocimiento y la ignorancia, Nr. 8 (1996), S. 133–143.
- Raúl Rossetti: Antonio Porchia. Las revelaciones desnudas. In: Proa. En letras y en las artes, Nr. 41 (1999), S. 69–79.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Benedikt Erenz, 'Belletristik', in: Die Zeit Nr. 04 (16. Januar 2003).
- ↑ Benedikt Erenz: BELLETRISTIK. In: Die Zeit. Nr. 4, 2003 (zeit.de).
- ↑ https://www.klett-cotta.de/buch/Tropen-Sachbuch/Gesammelte_Stimmen/Voces_Completas/5749
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Porchia, Antonio |
KURZBESCHREIBUNG | argentinischer Schriftsteller (Lyriker) |
GEBURTSDATUM | 13. November 1885 |
GEBURTSORT | Conflenti |
STERBEDATUM | 9. November 1968 |