Aravis
Aravis VBHP | |
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Véhicule blindé hautement protégé | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 5, 7 oder 8 Mann |
Länge | 6,00 m |
Breite | 2,50 m |
Höhe | 2,50 m (Oberkante Dach) |
Masse | 12,5 t |
Bewaffnung | |
Hauptbewaffnung | Überkopf-Waffenstation MG M2 12,7 mm auf Lafette (oder 1 Kanone 20 mm modèle Nexter ARX20 im Drehturm) |
Sekundärbewaffnung | 1 × 7,62 × 51 mm MG koaxial zur Kanone |
Schutzsysteme | |
Panzerung | Panzerstahl/Verbundpanzerung nach STANAG 4569 Level 4/4/4 bis 14,5 mm und Artilleriesplitter auf 30 m |
Minenschutzstärke | STANAG 4569 Landminen bis 10 kg |
Beweglichkeit | |
Antrieb | Mercedes-Benz OM 924 LA, Euro-3-Turbodiesel 160 kW (218 PS) |
Federung | Schraubenfeder |
Geschwindigkeit | > 100 km/h (Straße) |
Leistung/Gewicht | ca. 17,44 kW/t |
Reichweite | 750 km |
Der Aravis ist ein minengeschütztes, allradgetriebenes Transportfahrzeug aus französischer Produktion. Hersteller ist die Firma Nexter Systems.[1] Seine Bezeichnung in der französischen Armee lautet „VBHP – Véhicule blindé hautement protégé“ (hochgeschütztes, gepanzertes Fahrzeug). Unverkennbar ist die Ähnlichkeit dem ATF Dingo.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Fahrzeug wurde von der Firma Nexter auf eigene Kosten und ohne staatlichen Auftrag entwickelt und am 16. Juni 2008 bei der Eurosatory erstmals vorgestellt. Am 16. April 2009 wurden mit dem „Plan zum Aufschwung der französischen Wirtschaft“ (Plan de relance économique de la France de 2008-2009) vom Verteidigungsministerium 15 Fahrzeuge bestellt. Sie sollten bei den Pionieren in Afghanistan eingesetzt werden und den dort verwendeten Buffalo und das Minensuch- und Sprengfallenspürgerät Souvim ergänzen. Der Vertrag belief sich auf eine Kaufsumme von 20 Millionen Euro.
Serienmäßig ist das Fahrzeug mit einer speziellen Lafette mit Zielfernrohr und einem Maschinengewehr 12,7 mm ausgestattet wie sie auch auf dem VAB Verwendung findet. Die Auslieferung fand Ende 2009 statt.[2] Ausgestattet wurde das „13e régiment du genie“ in Valdahon.
Elf Fahrzeuge wurden Ende September 2010 an die Pioniere in Afghanistan überstellt. Am 11. November 2010 stürzte ein Fahrzeug einen Abhang hinunter und wurde irreparabel beschädigt. Die Besatzung kam mit leichteren Verletzungen davon.[3]
Die operationellen Unterhaltungskosten beliefen sich 2013 auf 125.000 Euro pro Fahrzeug.[4]
Charakteristiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Fahrzeug in der 12-Tonnen-Klasse wurde bestellt, um bis zu sieben Mann inklusive ihrer Ausrüstung zu transportieren. Dazu kommt noch ein Fahrer, ein zusätzlicher Kommandant ist nicht vorgesehen.
Es besteht Luftverlastbarkeit in der C-130, dem A400M und der Globemaster C-17.
Die Panzerung entspricht dem Standard STANAG 4569 Niveau 4, widerstandsfähig gegen panzerbrechende Munition bis 14,5 × 114 mm, Landminen bis zu 10 kg Ladung und gegen Granatsplitter vom Kaliber 155 mm ab einer Entfernung von 30 m. (Bei der Simulation einer 50 kg Sprengfalle in 5 m Entfernung konnten befriedigende Ergebnisse erzielt werden.)[5].
Das Fahrgestell stammt vom Unimog-U-5000, das mit einem Motor Mercedes-Benz OM 924 LA und einem Automatikgetriebe bestückt ist.
Da außer durch die Windschutzscheibe kaum Sicht nach außen möglich ist, wurde der Aravis mit sieben Kameras ausgestattet, die der Besatzung eine vollständige Rundumsicht ermöglichen.
Eine zentrale Reifendruckregelanlage gehört zur Ausstattung.
Ausführungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Aravis kann mit verschiedenen Bewaffnungen bestückt werden:
- Geschützturm mit 20 mm Maschinenkanone Nexter ARX20 M621 und Zielfernrohr,
- Panhard WASP Maschinengewehr FN MAG 7.62 mm und WASP Milan-ER,
- Kongsberg Lafette M151 mit Maschinengewehr M2 Browning 12.7 mm oder 40-mm-Maschinengranatwerfer Mk 19.
Die Innenausstattung erlaubt verschiedene Einsatzmöglichkeiten:
- Transport von Pioniergerät
- als Kommandofahrzeug
- als Sanitätsfahrzeug
- als Artilleriebeobachtungsfahrzeug
- als Mannschaftstransporter
Nutzerstaaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frankreich: 15 Fahrzeuge am 16. April 2009 bestellt[6]
- Saudi-Arabien: 100 bis 200 Fahrzeuge; ein erster Vertrag von 2011 lief über 73 Exemplare zu einem Stückpreis von 600.000 Euro.[7][8]
- Gabun: 12 Fahrzeuge[9], vorgesehen für den Einsatz bei MINUSCA.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stéphane Ferrard: „L'Aravis 4x4 - La surprise de Nexter“ in: DSI-Technologies November-Dezember 2008, ISSN 1953-5953, S. 24–25.
- ↑ [1] communiques 2009
- ↑ [2] Un Aravis endommagé (actualisé) Le mamouth Jean-Marc Tanguy 26 novembre 2010 consulté le 19 mai 2014
- ↑ Assemblée nationale: Question écrite N° 47351 de M. François Cornut-Gentille ( vom 24. September 2015 im Internet Archive; PDF) (französisch)
- ↑ [3] idex2009
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 25. April 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Le génie va recevoir quinze blindés Aravis, Auteur Jean-Dominique Merchet 24. April 2009
- ↑ [4] Nexter Systems
- ↑ [5] Philippe Chapleau consulté le 22 février 2012
- ↑ [6] Nexter kündigt am 24. Oktober 2014 den Eingang eines Auftrages über 12 Fahrzeuge Aravis durch Gabun an .