Archäologisches Freilichtmuseum Funkenburg
Funkenburg Westgreußen | ||
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Rekonstruierte Funkenburg | ||
Alternativname(n) | Archäologisches Freilichtmuseum Funkenburg | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Westgreußen | |
Entstehungszeit | etwa 200 v. Chr. (eisenzeitliche Wehrsiedlung) | |
Burgentyp | Höhenburg auf Sporn | |
Erhaltungszustand | teilweise rekonstruiert | |
Ständische Stellung | Heerführer, Gefolgschaft, Handwerker | |
Bauweise | Palisaden, Wälle (und Gräben) | |
Geographische Lage | 51° 14′ N, 10° 55′ O | |
Höhenlage | 175 m ü. NN | |
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Das Archäologische Freilichtmuseum Funkenburg – die deutschlandweit einmalige Rekonstruktion einer germanischen Wehrsiedlung – befindet sich auf einem an drei Seiten steil abfallenden flachen Bergsporn am Ortsrand von Westgreußen. Zu der germanischen Wehrsiedlung wurden von 1974 bis 1980 planmäßige Ausgrabungen durchgeführt.[1]
Die Funkenburg war zwischen 200 v. Chr. und 50 n. Chr. besiedelt. Die Wehrsiedlung war mit Palisaden, Wällen (Vor- und Hauptwall) und Gräben nach Nordwesten befestigt.[2] Das Museum wurde 2003 eröffnet.
Ausgrabungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der archäologischen Untersuchungen vor Ort wurden 60 Hütten und etwa 500 Gruben nachgewiesen. Das größte Gebäude wies eine Grundfläche von 8 m × 14 m auf und war vermutlich der Sitz des Oberhauptes der Wehrsiedlung. Die Funde, vor allem die Keramik, weisen auf eine Zuwanderung von Ostgermanen hin. Ebenso ließen sich anhand des Fundmaterials Beziehungen zu den Kelten und Römern aufzeigen.[1]
Rekonstruktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Grabung war lediglich der rekonstruierte Wallgraben zwischen Vor- und Hauptburg erhalten geblieben. In Feierabendtätigkeit wurde von der Ortsgruppe zunächst mit einfachen Mitteln der Wehrturm rekonstruiert, mit Pfosten wenigstens der Umfang des Hauptgebäudes markiert und zugleich die vollständige Rekonstruktion der Wehranlage angeregt.[3]
Von 1992 bis 1999 wurde daraufhin die Wehranlage von Vor- und Hauptburg am originalen Standort aus Wällen, Gräben, Türmen und Palisaden teilweise rekonstruiert. Die Konzeption für den „Wiederaufbau“ der Funkenburg erarbeitete der ortsansässige Verein Funkenburg Westgreußen, der dabei vom Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens wissenschaftlich beraten wurde.[4]
Während die Vorburg für den Museumsbetrieb genutzt wird, entstand in der Hauptburg eine repräsentative „Auswahl nachempfundener Wohn- und Arbeitshäuser, Speicherbauten, Öfen und Arbeitsgeräte“.[1]
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Rekonstruiertes Langhaus
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Rekonstruierte Wehranlage der Funkenburg
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Hauptburg
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Lageplan der Funkenburg
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg und ihre Umgebung eignen sich hervorragend für die Darstellung eisenzeitlicher Kulturgruppen, weshalb sie seit den frühen 1990er Jahren neben der Töpferwerkstatt bei Haarhausen ein Zentrum für Experimentelle Archäologie in Thüringen wurden. Zu den Veranstaltungen stellen die Vereinsmitglieder die eisenzeitlichen Lebens- und Arbeitsweisen in entsprechender Gewandung nach. Tätigkeiten wie Töpfern, Backen, Spinnen, Färben, Weben, Netze knüpfen oder Bogenschießen werden im Rahmen von Aktivprogrammen angeboten.[1]
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Vgl. Geschichte des Freilichtmuseums ( vom 20. Februar 2011 im Internet Archive) abgerufen am 31. Juli 2011.
- ↑ Vgl. Westgreußen. In: Historischer Führer. Stätten und Denkmale der Geschichte in den Bezirken Erfurt, Gera, Suhl, Urania-Verlag, Leipzig-Jena-Berlin 1978, S. 66.
- ↑ Vgl. Verein Funkenburg Westgreußen e. V. ( vom 19. November 2013 im Internet Archive) Funkenburg-Verein, 2011, abgerufen am 31. Juli 2011.
- ↑ Vgl. Verein Funkenburg Westgreußen e. V. ( vom 19. November 2013 im Internet Archive) Funkenburg-Verein, 2011, abgerufen am 31. Juli 2011: „Nach umfangreichen Aussprachen zwischen dem Thüringischen Landesamt für Archäologische Denkmalpflege Weimar, dem Kulturamt des Landkreises Sondershausen (heute Kyffhäuserkreis), der Gemeinde Westgreußen, dem Verein Funkenburg Westgreußen e. V., der gemeinnützigen Fördergesellschaft Arbeit und Umwelt und anderen Institutionen konnte am 01.12.1992 die Rekonstruktion beginnen und wurde im Jahre 1999 abgeschlossen.“
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Funkenburg Westgreußen, abgerufen am 31. Juli 2011.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rosemarie Müller: Greußen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 13, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1999, ISBN 3-11-016315-2, S. 17 f. (online)
- Historischer Führer. Stätten und Denkmale der Geschichte in den Bezirken Erfurt, Gera, Suhl. Urania-Verlag, Leipzig-Jena-Berlin 1978.