Archiv für Zeitgeschichte

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Archiv für Zeitgeschichte

Das Archiv für Zeitgeschichte direkt unterhalb des Hauptgebäudes der ETH Zürich
Das Archiv für Zeitgeschichte direkt unterhalb des Hauptgebäudes der ETH Zürich
Archivtyp Spezialarchiv
Koordinaten 47° 22′ 30,8″ N, 8° 32′ 45,5″ OKoordinaten: 47° 22′ 30,8″ N, 8° 32′ 45,5″ O; CH1903: 683628 / 247743
Ort Zürich
Besucheradresse Hirschengraben 62, 8001 Zürich
Gründung 1966
Alter des Archivguts Ab Ende 19. Jahrhundert
ISIL CH-000919-9
Träger ETH Zürich / private Stiftungen
Website www.afz.ethz.ch

Das Archiv für Zeitgeschichte ist als Teil des Instituts für Geschichte der ETH Zürich das Archiv für die Geschichte der Schweiz vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Es sichert und erschliesst Nachlässe natürlicher Personen sowie institutionelle Archive (Schrift-, Ton- und Bilddokumente) aus privatem Besitz und macht diese historischen Quellenbestände öffentlich zugänglich.

Bis in die 1970er Jahre waren die Archive für Zeitgeschichte entweder verschlossen oder hatten rigorose Sperrfristen, Geschichtsforschung war praktisch nur bis zum Ersten Weltkrieg möglich. 1966 gründeten junge Historiker um Klaus Urner und Rudolf Humm die Arbeitsgruppe für Zeitgeschichte (AfZ) und konnten dank der Hilfe von Professor Karl Schmid eine Dokumentationsstelle aufbauen. Zu ihren Förderern zählte auch Jean-François Bergier.

1991 konnte das AfZ den Bestand des Schweizerischen Handels- und Industrie-Vereins (Vorort) aufnehmen, und erhielt so einen speziellen Dokumentationsbereich zur schweizerischen Wirtschaft. Seit 1980 erhält das Archiv auch Dossiers aus der Wirtschafts- und Auslandredaktion der Neuen Zürcher Zeitung.

2007 übernahm Gregor Spuhler, ehemaliger Projektleiter der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg, von Klaus Urner die Leitung des Archivs und des damals 24-köpfigen Mitarbeiterteams.[1]

Mit der Sicherung und Pflege schweizerischen Kulturguts nimmt das Archiv für Zeitgeschichte im Rahmen der strategischen Ausrichtung der ETH Zürich eine Aufgabe von nationaler Bedeutung wahr. Als sogenanntes Spezialarchiv ergänzt es die staatliche Überlieferungsbildung. Mit seinen Dienstleistungen fördert es die Lehre und Forschung zur schweizerischen Zeitgeschichte im internationalen Kontext.

Das Archiv hat drei thematische Schwerpunkte zur schweizerischen Zeitgeschichte:

  • Politische Zeitgeschichte (Nachlässe, institutionelle Archive)
  • Wirtschaft und Zeitgeschichte (Wirtschafts- und Aussenwirtschaftspolitik)
  • Jüdische Zeitgeschichte (Forschungsstätte wider das Vergessen)

Das Archiv betreibt einen öffentlichen Lesesaal im Zentrum der Stadt Zürich, wo die Quellenbestände konsultiert werden können. Dort ist die Recherche mit AfZ Online Archives (Lesesaalversion mit Archivdatenbank-Recherche mit sämtlichen im Lesesaal freigeschalteten Metadaten und digitalen Reproduktionen) und AfZ Audiovisuals (Webclient für die Recherche audiovisuellen Archivguts im AfZ) möglich.

Im Internet wird eine orts- und zeitunabhängige Recherche in Findmitteln und digitalisierten Quellen angeboten:

  • Archives Online: Portal für die Recherche nach Archivgut in verschiedenen Archiven

Öffentliche Veranstaltungen, ausführliche Jahresberichte, eine wissenschaftliche Schriftenreihe, Ausstellungen sowie die eigene Website dienen der Information über Tätigkeit, Archivbestände und neue Forschungsergebnisse.

  • Klaus Urner et al. (Hrsg.): Das Archiv für Zeitgeschichte und seine Bestände. NZZ-Verlag, Zürich 1999, ISBN 3-85823-763-9.
Commons: Archiv für Zeitgeschichte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vier Jahrzehnte ein «Haus für Zeitgeschichte», Neue Zürcher Zeitung, 31. August 2007, abgerufen am 2. August 2016.