Argenta (Fotopapierfabrik)
Argenta, Fabrik photographischer Papiere | |
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Rechtsform | oHG, später GmbH[1] |
Gründung | 1918 |
Auflösung | 1992 |
Auflösungsgrund | Liquidation |
Sitz | München-Pasing, Deutschland |
Leitung | Ludwig Müller; später Richard Müller, Ludwig Müller jun. und Robert Müller |
Mitarbeiterzahl | 180[2] |
Branche | Fotopapierhersteller |
Argenta war eine deutsche Fotopapierfabrik mit Sitz in München-Pasing und bestand bis zur Liquidation 1992.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ludwig Müller war Kaufmann und Musiker. Er wandte sich Anfang des 20. Jahrhunderts der Fotografie zu. Während des Ersten Weltkriegs betrieb er ein umfangreiches Versand- und Exportgeschäft für Fotoartikel. 1918 eröffnete er dann in Pasing sein Geschäft.[4] 1938 wurde Pasing unter Adolf Hitler nach München eingemeindet. Die Fabrik photographischer Papiere mit Sitz in der Willibaldstraße 22 wurde durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört,[5] bestand aber weiterhin als oHG, zuletzt dann als GmbH mit letztem Hauptfirmensitz in der ehemaligen Zweigniederlassung Planegger Straße 121 als neuem Hauptsitz fort.[6] Müllers Söhne Richard und Ludwig Müller junior, später auch Sohn Robert Müller stiegen in das väterliche Unternehmen ein und führten dieses später als Geschäftsführer fort.[2][7]
Auch nach dem Krieg war Argenta weiterhin international tätig.[8] In den 1950er Jahren beanstandete der Photoindustrie-Verband, dass Argenta die Preise für bestimmte Spezialpapiere unter die vom Verband empfohlenen Sätze gesenkt hatte.[9] 1964 hatte das Unternehmen 180 Beschäftigte.[2] Spezialitäten des Herstellers waren Fotoleinen und mit Kupfer, Silber und Gold eingefärbte Papiere für die Schwarzweißfotografie. Eine Besonderheit waren die „schweren“ Baryt-Papiere mit ungehärter Emulsion, die sich für den Bromöldruck eigneten. In den 1950er-/1960er Jahren wurde ein mit Emulsion begossenes Canvas entwickelt, das 1962 auf den Markt kam. Dieses Fotoleinen war bestimmt für Bühnendekorationen, Werbezwecke und Graphikreproduktionen.[10]
1991 wurde die Produktion eingestellt, im Jahr darauf das Unternehmen aufgelöst.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Argenta München. Vierzig Jahre. 1918/1958. Argenta Fabrik photographischer Papiere Ludwig Müller, Verlag F. Bruckmann, München 1958.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ARGENTA Fabrik für photographische Papiere GmbH. HRB 92446 (Amtsgericht München)
- ↑ a b c Argenta, Fabr. photogr. Papiere, Ludwig Müller. In: Firmenhandbuch chemische Industrie. Econ Verlag, 1964, S. 182. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ In einem Satz. In: 50 Jahre Photopresse, S. 61.
- ↑ Ludwig Müller 60 Jahre. In: Das Atelier des Fotografen, Bände 45–46 (1938–1939), S. 332.
- ↑ Foto-Echo: Ludwig Müller 75 Jahre. In: Foto Prisma Band 5, Knapp., 1954, S. 4.
- ↑ ARGENTA Fabrik für photographische Papiere GmbH. HRB 92446 (Amtsgericht München)
- ↑ Argenta Ludwig Müller. In: Kompass Deutschland. Register of selected German industry and commerce, Band 2, Kompass Deutschland, 1991, S. 900.
- ↑ Argenta. In: Official Gazette of the United States Patent Office, Band 804 (1964), S. 19.
- ↑ Photo-Kartell. Wer aus der Reihe tanzt. In: Der Spiegel 29/1954, 14. Juli 1954, S. 9–10.
- ↑ Arie Wallert, Erma Hermens, Marja Peek: Historical Painting Techniques, Materials, and Studio Practice. Preprints of a Symposium, University of Leiden, the Netherlands, 26–29 June 1995. Herausg. vom Research Scientist Department of Art History Erma Hermens, Getty Publications, 1995 [Neuaufl.], S. 193. ISBN 978-0-89236-322-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
Koordinaten: 48° 8′ 5,9″ N, 11° 27′ 10,2″ O