Argillon
Argillon GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2002 |
Auflösung | 2008 |
Sitz | Redwitz, Deutschland |
Leitung | Georg Weyer (CEO) |
Mitarbeiterzahl | ca. 1450 (SZ, 2008) |
Umsatz | 175 Mio. EUR (2008) |
Branche | Technische Keramik |
Die Argillon GmbH war ein deutscher Hersteller technischer Keramik.
Unternehmensgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anfänge des Unternehmens reichen zurück in das frühe 20. Jahrhundert. 1913 erwarben die Siemens-Schuckertwerke die damalige Porzellanfabrik Neuhaus im Landkreis Sonneberg und produzierte dort technische Porzellane für die Energieversorgung. 1733 Mitarbeiter waren in Neuhaus im Jahr 1939 beschäftigt. 1950 wurde das Werk in Neuhaus enteignet[1], weshalb Siemens ersatzweise im gleichen Jahr in Redwitz ein neues Porzellan-Isolatoren-Werk gründete.
Im Jahr 2002 wurde der Geschäftszweig aus dem Siemens-Konzern ausgegliedert und als Teil der Demag Holding an den US-amerikanischen Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) verkauft.[2] Seitdem agiert das Unternehmen als eigenständige Gruppe unabhängig am Markt. Der neue Firmenname Argillon entstand als Abänderung des lateinischen Wortes 'argilla' (Tonerde).
Mitte 2006 befand sich das Unternehmen in einer wirtschaftlichen Krise. Es folgte ein Sanierugnsprogramm, das unter anderem zusätzliche Investitionen und einen Sanierungstarifvertrages mit der IG Metall mit Mehrarbeit und Einkommensverluste für die Mitarbeiter umfasste.[3] Ein Jahr später verbesserte sich die wirtschaftliche Lage von Argillon. Lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2004/2005 bei 82,3 Millionen Euro, erreichete er während des Sanierungsjahrs 113 Millionen Euro.
Am 6. Februar 2008 verkaufte die Demag Holding Argillon an Johnson Matthey aus Großbritannien für 214 Millionen Euro.[4]
Rund 1450 Mitarbeiter, davon 750 in Deutschland, arbeiteten im Jahr 2008 weltweit für das Unternehmen. In Redwitz, dem größten Firmenstandort und Sitz des Unternehmens, waren Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Service konzentriert. Hinzu kamen Tochtergesellschaften für Mittelspannungsisolatoren in Jedlina-Zdrój (Polen) und Hochspannungsisolatoren in Turda (Rumänien), ein Vertriebs- und Engineeringstandort in Alpharetta/Georgia (USA) sowie ein Vertriebsbüro in Shanghai (China).
Im November 2008 wurden die ehemals sechs Geschäftsbereiche aufgesplittet:
- Katalysatoren und Piezo, jetzt Johnson Matthey Catalysts (Germany) GmbH
- Isolatoren und Alumina, jetzt Lapp Insulators GmbH
Geschäftsbereiche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter dem Oberbegriff „Technische Keramik“ gliederte sich das Unternehmen zuletzt in folgende sechs Geschäftsbereiche:
- Isolatoren
- Piezokeramik
- Alumina
- Katalysatoren für Kraftwerke
- Katalysatoren für schwere LKWs
- Katalysatoren für den Anlagenbau[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ute Böhme: Die Enteignung von Großbetrieben und der Aufbau einer sozialistischen Planwirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) 1945 bis 1949. Am Beispiel der Firma Siemens. Dissertation, Universität Erlangen-Nürnberg, 2006 S.253 (PDF-Datei; 1,2 MB)
- ↑ Finanzinvestor KKR übernimmt 22800 Mitarbeiter, in: Nürnberfger Nachrichten vom 27. Juli 2002.
- ↑ Streit in Redwitz vom 26. Januar 2007, Plattform Siemens Dialog der IG Metall, online verfügbar.
- ↑ Verkauf von Argillon ist genehmigt, Frankischer Tag vom 8. Februar 2008.
- ↑ Jahresabschluss zum 31. März 2008, abgerufen unter bundesanzeiger.de