Argyresthia fundella
Argyresthia fundella | ||||||||||||
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Argyresthia fundella | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Argyresthia fundella | ||||||||||||
(Fischer von Röslerstamm, 1835) |
Die Gebänderte Tannennadelmotte (Argyresthia fundella) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Gespinst- und Knospenmotten (Yponomeutidae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der kleine Falter hat eine Flügelspannweite von 9 bis 10 Millimeter. Die Vorderflügel sind weiß mit hellbraunen Schecken, die oft eine in der Mitte unterbrochene Bindenzeichnung ergeben.[1] Die größeren, dunklen Flecke befinden sich am Hinterrand und nicht am Vorderrand der Vorderflügel, wie bei Argyresthia retinella.[2] Die Raupen haben einen dunkelgrünen Körper und einen schwarzen Kopf. Ihr Körper ist abgeflacht und spindelförmig. Die Brustbeine sind braun, die Hinterbeine sind zurückgebildet.[3]
Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thujaminiermotte (Argyresthia thuiella) (Futterpflanze hauptsächlich Thujen)
- Argyresthia retinella (Futterpflanze hauptsächlich Weide und Birke)
- Wacholderminiermotte (Argyresthia trifasciata) (Futterpflanze hauptsächlich Wacholder)
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wurde in weiten Teilen Mitteleuropas und Osteuropas gefunden. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst das Gebiet von Skandinavien und Weißrussland bis zu den Pyrenäen, Italien, Bulgarien und von Frankreich bis in die Ukraine.[3], auf der Balkanhalbinsel südlich bis Griechenland.[4] Aus Irland, Großbritannien, von der Iberischen Halbinsel und Finnland liegen keine Nachweise vor.
Biologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Raupen können vom Spätsommer bis zum April gefunden werden. Als Nahrungspflanzen werden Kieferngewächse (Pinaceae) angegeben, hauptsächlich Tannen (Gattung Abies). In älterer Literatur werden auch Fichten (Picea) genannt, dies wird aber in neuerer Literatur als Fehlbestimmung interpretiert.[3] Die Minen befinden sich normalerweise in der distalen Hälfte der Nadel. Die Raupen minieren zuerst in Richtung der Nadelspitze und kehren dann auf der anderen Seite der Nadel zurück.[3] Kotkügelchen werden hauptsächlich an der Spitze deponiert. Am Beginn der Mine befindet sich ein rundes Loch, welches die Larve nutzt, um die Mine schließlich zu verlassen. Der ausgefressene Gang ist weißlich. Das Loch ist mit Seide verschlossen. Eine einzige Raupe miniert in mehreren Nadeln, bevor sie in der Mine überwintert. Die Raupen verpuppen sich außerhalb der Mine an der Unterseite der Nadel.[3] Die Falter fliegen von Mai bis Juni in einer Generation.[5]
Schadwirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die minierten Nadeln werden braun und sterben ab. Die Art ist in Kroatien auf Weiß-Tanne und in Griechenland auf Griechischer Tanne[4] als Forstschädling angegeben, hat aber meist keine besondere ökonomische Bedeutung. In Österreich wurde sie als Schädling in Weihnachtsbaumkulturen gemeldet.[6]
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wurde von Josef Emanuel Fischer von Röslerstamm 1835 als Oecophora fundella erstbeschrieben.[7]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Agyresthia. In: Gleb Sergeevitch Medvedev: Keys to the Insects of the European Part of the USSR.: Lepidoptera. Part II, Brill Archive, 1990, ISBN 90-04-08926-8. eingeschränkte (Vorschau bei Google Books) (englisch)
- ↑ Argyresthia fundella (FISCHER V. RÖSLERSTAMM, 1835) - Gebänderte Tannennadelmotte. Lepiforum e. V.: Bestimmungshilfe des Lepiforums für die in Deutschland, Österreich und der Schweiz nachgewiesenen Schmetterlingsarten., abgerufen am 13. April 2015.
- ↑ a b c d e bladmineerders.nl, abgerufen am 13. April 2015 ( vom 6. Januar 2014 im Internet Archive)
- ↑ a b D. S. Kailidis, R. P. Georgevits: Forstinsekten Griechenlands. Tanneninsekten. In: Anzeiger für Schädlingskunde und Pflanzenschutz. 45(2) 1972, 1972, S. 25–28.
- ↑ Karl Traugott Schütze: Die Biologie der Kleinschmetterlinge unter besonderer Berücksichtigung ihrer Nährpflanzen und Erscheinungszeiten. Handbuch der Microlepidopteren. Raupenkalender geordnet nach der Illustrierten deutschen Flora von H. Wagner. Frankfurt am Main, Verlag des Internationalen Entomologischen Vereins e. V., 1931, S. 32.
- ↑ B. Perny: Krankheiten und Schädlinge in Christbaumkulturen. ( vom 19. August 2009 im Internet Archive) Kurzbeschreibung.
- ↑ J. E. Fischer von Röslerstamm, (1834–1843): Abbildungen zur Berichtigung und Ergänzung der Schmetterlingskunde. besonders der Microlepidopterologie als Supplement zu Treitschke`s und Hübner`s europaeischen Schmetterlingen, mit erläuterndem Text. 1-304, [i]-[iv], pl. 1-100. Leipzig (Hinrichs). — Scan von Google Books im Viewer der Hathi Trust Digital Library.