Aristea

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Aristea

Aristea africana

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Schwertliliengewächse (Iridaceae)
Unterfamilie: Nivenioideae
Gattung: Aristea
Wissenschaftlicher Name
Aristea
Aiton

Aristea ist eine Pflanzengattung in der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Sie wird deutsch auch Grannenlilien genannt. Das Verbreitungsgebiet der etwa fünfzig Aristea-Arten liegt in Afrika südlich der Sahara (Sub-Sahara).

Von der Keimung des Samenkornes bis zur Blühreife dauert es etwa drei Jahre.

Erscheinungsbild und Laubblätter

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Aristea-Arten wachsen als immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen, die Horste bilden. Es werden kurze bis lange Rhizome als Überdauerungsorgane gebildet. Der einfache oder verzweigte Stängel weist einen rundlichen, abgeflachten oder stark geflügelten Querschnitt auf und besitzt nur ganz oben ein Blatt oder zusätzlich im unteren Bereich reduzierte Blätter. Die zweireihig und grundständig angeordneten Laubblättern sind je nach Art mit einer Länge von 20 bis 90 cm relativ lang und schwertförmig oder lineal, selten stielrund.

Blütenstände und Blüten

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Die Blütezeit liegt meist zwischen Spätwinter und Sommer. Das einzige Hochblatt ist laubblattähnlich und grün oder teilweise bis vollkommen häutig bis trockenhäutig mit glattem oder unregelmäßig eingerissenem bis ausgefranstem Rand. Der Blütenstand besitzt die Form eines zweiteiligen Fächels (Rhiphidium), dabei stehen ein oder mehrere Blüten in zwei Gruppen. Die Deckblätter sind auch laubblattähnlich und grün oder teilweise bis vollkommen häutig bis trockenhäutig mit glattem oder unregelmäßig eingerissenem bis ausgefranstem Rand. Meist ist kein Blütenstiel vorhanden.

Ausschnitt eines Blütenstands von Aristea bakeri mit dreizähligen Blüten

Die relativ kurzlebigen Blüten vergehen schon während eines Tages. Die Blüten öffnen sich meist morgens und beginnen schon Mittags oder am frühen Nachmittag zu welken. Die duftlosen, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Die sechs meist fast gleichgestaltigen, lanzettlichen bis eiförmigen, meist horizontal ausgebreiteten oder manchmal aufsteigenden Blütenhüllblätter sind auf einer Länge von etwa 0,5 bis 2 mm verwachsen und verdrehen sich beim verwelken. Bei wenigen Arten sind die Blütenhüllblätter des äußeren Kreises deutlich kleiner. Die Farben der Blütenhüllblätter reichen von meist dunkelblau oder seltener purpur- oder malvenfarben, hellblau bis weiß, manchmal mit kontrastierenden Zeichnungen. Nektarproduktion ist nur bei einer Art nachgewiesen mit Nektarien, die sich an den Blütenhüllblättern befinden. Die 2 × 3 aufrechten, freien Staubblätter besitzen längliche bis lineale Staubbeutel. Drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Der nicht genau auf der Spitze des Fruchtknotens stehende, dünne Griffel endet in einer sehr kurz dreigekerbten, dreiteiligen oder kurz dreilappigen Narbe, dabei können die Narbenlappen glatt oder gefranst sein.

Die Bestäubung erfolgt durch Blatthornkäfer (Scarabaeidae: Hopliini), die durch den Pollen angelockt werden.

Früchte und Samen

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Es ist ein sehr kurz bis deutlich erkennbarer Fruchtstiel vorhanden. Meist sind Reste der Blütenhüllblätter noch bei reifen Früchten vorhanden. Die eiförmigen bis länglichen oder zylindrischen Kapselfrüchte besitzen einen runden, leicht bis tief dreilappigen oder breit dreikantigen Querschnitt. Die dreifächerigen, loculicidalen Kapselfrüchte öffenen sich mit drei Klappen und enthalten einen oder zwei bis viele Samen. Die gerundeten oder kantigen Samen sind zylindrisch bis abgeflacht.

Chromosomenzahlen

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Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 16.

Das Verbreitungsgebiet der etwa fünfzig Aristea-Arten im Afrika südlich der Sahara (Sub-Sahara) umfasst das tropische und Südliche Afrika sowie Madagaskar. Etwa 32 Arten sind in der Capensis beheimatet und etwa sieben Arten kommen auf Madagaskar vor. Auf dem afrikanischen Kontinent findet man Arten vom Senegal und Äthiopien bis zum Westkap.

Die meisten Arten gedeihen in Winterregengebieten. In den Winterregengebieten Südafrikas findet man die meisten Arten in Bergregionen am häufigsten in Sandstein-Habitaten (Kap-Faltengürtel) und dann blühen sie oft in Massen nach Feuern. In Sommerregengebieten des tropischen bis östlichen Südafrikas findet man sie am häufigsten im feuchten Hochland, auf Felsen oder in Sümpfen.

Die Gattung Aristea wurde 1789 durch William Aiton in Hortus Kewensis, 1, S. 67 aufgestellt.[1] Ein Synonym für Aristea Ait. ist Cleanthe Salisb. Die Gattung Aristea gehört zur Unterfamilie Nivenioideae in der Familie Iridaceae.[2]

Man gliedert die Gattung Aristea in drei Untergattungen: Aristea, Eucapsulares, Pseudaristea und einige Sektionen.

Illustration von Aristea africana, Syn.: Aristea cyanea
Habitus und Blütenstände von Aristea bakeri auf dem Tafelberg bei Kapstadt
Aristea ecklonii
Aristea juncifolia
Blüte von Aristea spiralis

Die Gattung Aristea enthält etwa 50 Arten:

Wenige Arten (Aristea capitata, Aristea ecklonii, Aristea africana, Aristea bakeri, Aristea inaequalis) werden in den Tropen und Subtropen als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet. Sie werden meist durch Samen vermehrt.

  • John C. Manning, Peter Goldblatt & Dee Snijman: The Color Encyclopedia of Cape Bulbs, 2002, Timber Press, Portland. ISBN 0-88192-547-0 (Abschnitt Beschreibung und Vorkommen)
  • Peter Goldblatt, Annick Le Thomas & Maria Suárez-Cervera: Phylogeny of the Afro-Madagascan Aristea (Iridaceae) revisited in the light of new data on pollen morphology, In: Botanical Journal of the Linnean Society, Volume 144, 2004, S. 41–68.
  • Peter Goldblatt, A. P. Dold & John C. Manning: Three cryptic new species of Aristea (Iridaceae) from southern Africa, In: Bothalia 4, 2005, S. 121–128.
  • Peter Goldblatt, John C. Manning & Roy E. Gereau: Nomenclatural Clarification in Aristea Section Racemosae (Iridaceae) in the Cape Flora of South Africa, In: Novon, Volume 12, No. 2, 2002, S. 190–195.
  • Aristea - Iridaceae bei A Catalogue of the Vascular Plants of Madagascar.
  • Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7

Einzelnachweise

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  1. Aristea bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  2. Aristea im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at Aristea. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 23. Juli 2018.
Commons: Aristea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien