Armin Hofmann
Armin Hofmann (* 29. Juni 1920 in Winterthur; † 18. Dezember 2020 in Luzern[1]) war ein Schweizer Grafikdesigner und einflussreicher Kunstpädagoge.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Armin Hofmann machte nach dem Besuch des gestalterischen Vorkurses an der Kunstgewerbeschule Zürich von 1938 bis 1942 eine Lehre als Lithograf in Winterthur. Anschliessend arbeitete er als Lithograf bei Frobenius in Basel und als Grafiker im Atelier Fritz Bühler.
1947 wurde er Dozent an der Fachklasse für Grafik an der kunstgewerblichen Abteilung der Allgemeinen Gewerbeschule Basel (ab 1980 Schule für Gestaltung Basel). Hier entwickelte er ein Unterrichtsverfahren für gestalterische Berufe. 1965 publizierte er ein entsprechendes Lehrmittel, das international Beachtung fand.[2] 1967 wurde Hofmann Leiter der Fachklasse für Gebrauchsgrafik an der Gewerbeschule. Im folgenden Jahr gründete er zusammen mit Emil Ruder die Weiterbildungsklasse für visuelle Gestaltung. Daneben nahm Hofmann verschiedene Gastprofessuren an internationalen Schulen wahr, unter anderem am Philadelphia College of Art, am National Institute of Design in Ahmedabad und an der Yale University.
Zwischen 1974 und 1996 leitete Hofmann zudem einen internationalen Sommerkurs für Grafikdesigner in Brissago.[3] Zu seinen Schülerinnen und Schülern zählen u. a. Karl Gerstner, April Greiman, Jörg Hamburger, Reinhart Morscher, Georg Staehelin, Thérèse Moll, Nelly Rudin und Barbara Stauffacher Solomon.
Neben seiner Lehrtätigkeit war Hofmann als praktischer Grafiker tätig. Er schuf über 100 Plakate, vornehmlich für Basler Kulturinstitutionen wie das Gewerbemuseum, das Stadttheater und die Kunsthalle Basel sowie Briefmarken und verschiedenen Signete, u. a. für die Expo 64, den Basler Bach-Chor und die St. Jakobshalle.
Ein weiteres Tätigkeitsfeld waren Kunst-am-Bau-Arbeiten, wie seine «Betonbilder», bei denen er Bildstrukturen in Beton giessen liess. Viele dieser Betonarbeiten sind architektonische Bestandteile der Schule für Gestaltung Basel und auf dem Pausenhof sowie im Schulhaus öffentlich zugänglich.[4]
Armin Hofmann war mehr als 60 Jahre mit der Zeichnerin und Grafikerin Dorothea Hofmann (* 9. Oktober 1929 - † 26. Juli 2023) verheiratet. Ab den 1970er-Jahren lebten sie in Luzern, dort verstarb Hofmann im Dezember 2020 im Alter von 100 Jahren.[1]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1987: Ehrendoktor der Philadelphia University of the Arts
- 1988: Ehrenmitglied als HRD (Honorary Royal Designers) der Royal Society of Arts
- 1997: Kulturpreis der Stadt Basel
- 2011: AIGA Medal, American Institute of Graphic Arts[5]
- 2013: Grand Prix Design des Bundesamts für Kultur, Schweiz[6]
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Sitzpyramide und Bemalung, 1968. Bachmatten Schulhaus, Reinach
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Betonbild, 1968. Bachmatten Schulhaus, Reinach
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Betonbild, 1968. Bachmatten Schulhaus, Reinach
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Relief 1961. Schule für Gestaltung, Basel
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Relief 1961. Schule für Gestaltung, Basel
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hofmann, Armin. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 69 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- André Gürtler, Wolfgang Weingart: Armin Hofmann: Gestalter, Lehrer und Pädagoge. In: TM/SGM. Band 105, Nr. 3, 1986, S. 1–32.
- Hans Wichmann (Hrsg.): Armin Hofmann: Werk, Erkundung, Lehre. Birkhäuser, Basel 1989, ISBN 3-7643-2339-6.
- Museum für Gestaltung Zürich (Hrsg.): Poster Collection 7: Armin Hofmann. Lars Müller, Baden 2003, ISBN 3-03778-004-5.
- Fabienne Ruppen / Christof Nüssli (Hrsg.): Armin Hofmann – Farbe. Selbstverlag, Zürich 2012.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adrian Bättig: Hofmann, Armin. In: Sikart
- Hans-Peter Wittwer: Armin Hofmann. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Publikationen von und über Armin Hofmann im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Hofmann, Armin im e-Museum, Museum für Gestaltung Zürich
- Plakate von Armin Hofmann im Online-Katalog der Basler Plakatsammlung
- Seine Grafik machte Schule. In: SRF.ch, 28. Dezember 2020 (mit Audio/Video)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Urs Tremp: Reduktion war Armin Hofmanns Haltung. In: NZZ am Sonntag, 3. Januar 2021, S. 20 (Epaper; NZZ.ch).
- ↑ Armin Hofmann: Methodik der Form- und Bildgestaltung. Niggli, Heiden 1965, ISBN 3-7212-0006-3.
- ↑ Dorothea Hofmann: Die Geburt eines Stils. Der Einfluss des Basler Ausbildungsmodells auf die Schweizer Grafik. Triest, Zürich 2016, ISBN 978-3-03863-017-3, S. 423–434.
- ↑ Betonbilder 1968. Bachmatten Schulhaus, Reinach, doi:10.5169/seals-42929#1601. In: Das Werk, Architektur und Kunst, abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ Rick Poynor: Armin Hofmann. In: AIGA. 25. September 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2020; abgerufen am 26. Juni 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Katharina Altemeier: Armin Hofmann, 1920. In: Schweizer Grand Prix Design. 2013, abgerufen am 26. Juni 2020.
Personendaten | |
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NAME | Hofmann, Armin |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Grafikdesigner und Dozent der Schule für Gestaltung Basel |
GEBURTSDATUM | 29. Juni 1920 |
GEBURTSORT | Winterthur |
STERBEDATUM | 18. Dezember 2020 |
STERBEORT | Luzern |