Armin Jeker
Armin Jeker (* 7. Juli 1894 in Oberbuchsiten; † 12. April 1970 in Muralto) war ein Schweizer Beamter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Armin Jeker war der Sohn von Alfons Jeker (1863–1938)[1] und dessen Ehefrau Bertha (geb. Wagner) und wuchs im Solothurnischem Gäu auf; er hatte noch vier Geschwister.
Seit 1920 war er mit Frieda Elise (geb. Gadliger) verheiratet; gemeinsam hatten sie einen Sohn.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1918 trat Armin Jeker nach einer Ausbildung im Bankfach in den Bundesdienst ein und war anfangs Mitarbeiter im Eidgenössischen Kassen- und Rechnungswesen und darauf Buchhalter[2] bei der Eidgenössischen Versicherungskasse. 1928 wurde er Revisor[3] bei der Eidgenössischen Finanzkontrolle und wurde später Chef der Wertschriftenkontrolle.
1939 erhielt er seine Einberufung zum Aktividenst und wurde 1940 als Kriegskommissar des Transportwesens Chef des Kreditwesens der Armee und Sparoffizier des Armeestabs; hierzu wurde er in das Büro des Generalstabschefs Jakob Huber kommandiert und leistete dort bis 1946 ununterbrochen Dienst.
Nach Beendigung des Aktivdienstes nahm er seine zivile Tätigkeit als Adjunkt und erster Mitarbeiter des Direktors der Eidgenössischen Finanzkontrolle wieder auf. 1948 erhielt er den Auftrag des Bundesrats, eine Erhebung über die Bürobelegung in der Bundesverwaltung, der Post-, Telefon- und Telegrafenbetriebe (PTT) und in den kriegswirtschaftlichen Ämtern durchzuführen, den er erfolgreich abschliessen konnte.
1955 wurde er als Nachfolger von Frédéric Rüedi[4] zum neuen Direktor der Eidgenössischen Finanzkontrolle ernannt[5]. Er blieb in diesem Amt bis zu seinem Ausscheiden aus Altersgründen am 31. Dezember 1959; sein Nachfolger wurde Eduard Lehmann[6].
Militärischer Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Januar 1924: Leutnant[7];
- Januar 1928: Oberleutnant[8];
- Januar 1932: Hauptmann[9];
- Januar 1944: Oberstleutnant[10]
- Januar 1951: Oberst[11].
Berufliches und gesellschaftliches Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Armin Jeker ersuchte 1956 Rudolf Probst (1909–nach 1979)[12], Rechtsprofessor an der Universität Bern, um ein Gutachten über die Finanzkontrolle, ihre Organisation und ihre Arbeitsmethoden. In diesem Gutachten wurde die Idee eines Rechnungshofes mangels Wirksamkeit auf Anhieb abgelehnt. Hingegen wurde vorgeschlagen, die Tätigkeiten der Eidgenössischen Finanzkontrolle in einem Gesetz und nicht in einem Reglement zu verankern. Die Kompetenzabgrenzung zwischen der Eidgenössischen Finanzkontrolle und den Kontrollorganen der Departements sei unklar und könne zu Überschneidungen führen. Weiter wurde vorgeschlagen, die Eidgenössische Finanzkontrolle solle ihre Vorschläge direkt dem Bundesrat unterbreiten können. Diese Reorganisation würde dann allerdings eine Aufstockung des Personalbestands voraussetzen. Das Gutachten, das den Finanzkommissionen und der Eidgenössischen Finanzkontrolle zur Kenntnis gebracht wurde, hatte keine weiteren Folgen und wurde nicht veröffentlicht[13].
Armin Jeker wurde 1935[14] Sektionspräsident der freisinnig-demokratischen Partei der Sektion Nordquartier[15] in Bern.
Er trat 1938 für die Freisinnigen bei den Grossratswahlen in Bern an[16].
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Armin Jeker. In: Der Bund vom 27. Dezember 1959.
- Armin Jeker. In: Der Bund vom 16. April 1970.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sarah Brian Scherer: Armin Jeker. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 1 Alfons Jeker 1863–1938 – webtrees. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Der Bund 15. Mai 1921 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Neue Zürcher Zeitung 10. März 1928 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Neue Zürcher Zeitung 10. Dezember 1954 Ausgabe 03 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Der Bund 11. Dezember 1954 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Der Bund 16. November 1959 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Der Bund 17. Januar 1924 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Der Bund 30. Dezember 1927 Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Der Bund 29. Dezember 1931 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Neue Zürcher Zeitung 1. Januar 1944 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Oberländer Tagblatt 22. Dezember 1950 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Dozenten der Universität Bern. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ 140 Jahre Eidgenössische Finanzkontrolle. Contrôle fédéral des finances, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Mai 2022; abgerufen am 19. Juni 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Der Bund 20. Dezember 1935 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Juni 2022.
- ↑ Das Nordquartier entsteht. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2021; abgerufen am 19. Juni 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Der Bund 26. April 1938 Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Juni 2022.
Personendaten | |
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NAME | Jeker, Armin |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Beamter |
GEBURTSDATUM | 7. Juli 1894 |
GEBURTSORT | Oberbuchsiten |
STERBEDATUM | 12. April 1970 |
STERBEORT | Muralto |