Das Schiff wurde 1939 bei der WerftForges et Chantiers de la Méditerranée in Le Havre auf Kiel gelegt. Es sollte für die SNCF den Passagierfährdienst über den Ärmelkanal auf der Linie Dieppe-Newhaven bedienen. Bei der Besetzung Frankreichs im Juni 1940 fiel das noch unfertige Schiff auf der Werft in deutsche Hand.[1] Die Kriegsmarine beschlagnahmte es und beabsichtigte, es unter dem Namen Vichy als Minenschiff fertigbauen zu lassen. Kriegsbedingter Materialmangel verhinderte jedoch den Weiterbau. Das Schiff wurde nach Kriegsende 1945 an Frankreich und die SNCF zurückgegeben, wurde dann fertiggebaut und lief am 5. März 1946 mit dem Namen Arromanches vom Stapel.
Die Arromanches fuhr dann ab August 1947, zusammen mit der Londres, bis 1963 auf der Linie Dieppe-Newhaven. Im Jahre 1964 wurde sie nach Griechenland an die Reederei Nomikos Lines verkauft und in Leto umbenannt. Die Leto fuhr auf der Strecke Piräus-Tinos-Mykonos. Am 25. Oktober 1970 wurde das Schiff im Sturm mit dem Heck an die Kaimauer des Hafens von Tinos geworfen, wobei das Ruder und die linke Schraube und Welle zerstört wurden. Das Schiff wurde nach Syros geschleppt, aber nach einer Begutachtung der Schäden wurde Totalverlust erklärt. Das Schiff wurde in Eleusisaufgelegt und dort zwischen Dezember 1972 und Juli 1973 abgewrackt.
↑Auch das auf der gleichen Werft im Bau befindliche Schwesterschiff, die spätere Londres, wurde Beute der Kriegsmarine und diente bis 1945 unter dem Namen Lothringen als Minenschiff.