Ascherode (Buhla)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ascherode
Gemeinde Buhla
Koordinaten: 51° 26′ N, 10° 29′ OKoordinaten: 51° 25′ 40″ N, 10° 28′ 32″ O
Höhe: 326 m ü. NN
Einwohner: 180
Eingemeindung: 1. März 1951
Postleitzahl: 37339
Vorwahl: 036338
Ascherode (Thüringen)
Ascherode (Thüringen)
Lage von Ascherode in Thüringen
Im Ort
Im Ort

Ascherode ist ein Ortsteil von Buhla im Landkreis Eichsfeld in Thüringen. Ascherode ist eines der wenigen Dörfer im Landkreis Eichsfeld, die nicht zum historischen Eichsfeld gezählt werden.

Ascherode liegt ungefähr 9 Kilometer östlich von Leinefelde-Worbis und südlich der Kerngemeinde Buhla an der Landesstraße 2054 am Ausgang des Tales durch die Bleicheröder Berge (Ziegenrück: 461 m im Nordosten und Hubenberg: 453 m im Nordwesten) in den Eichsfelder Kessel. Unmittelbar südlich verläuft die Bundesautobahn 38.

Rittergut Ascherode um 1860, Sammlung Duncker

Am 12. August 1146 wurde Ascherode erstmals urkundlich genannt.[1] Ascherode war Sitz eines befestigten mittelalterlichen Adelshofes. Die Burgstelle lag an der Südostecke des Ortes, wo noch heute Reste der Wallanlage und des befestigten Herrenhofes erkennbar sind. Die Burgstelle diente der Kontrolle und Sicherung des ehemals bedeutsamen Verkehrsweges von Großbodungen über Ammern nach Mühlhausen.[2] In den Jahren 1615/16 wurde die Kirche St. Paulus errichtet. Am 1. März 1951 wurde Ascherode nach Buhla eingemeindet. 180 Einwohner wohnen heute im Ort.

Herren von Ascherode

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1259 treten erstmals mit Heinricus senior et Heinricus iunor de Aschazrode Mitglieder der Adelsfamilie von Ascherode in Urkunden in Erscheinung. Sie waren Lehnsnehmer der Grafen von Hohnstein und hatten im Ort einen befestigten Herrensitz oder eine Burg, von der heute noch Reste erkennbar sind. Vermutlich im 15. Jahrhundert ist die Familie erloschen, Nachfolger waren die Herren von Salza. Das Wappen zeigt einen Schrägbalken mit drei Rosen.[3] Mitglieder der Familie waren:

  • Heinrich und Burchard von Ascherode (1233, 1248)
  • Hermann von Ascherode (1256)
  • Heinricus senior et Heinricus iunor de Aschazrode (1259)
  • Heinrich von Ascherode (1355) Ritter, Burgmann auf Burg Hohnstein

Rittergut Ascherode

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rittergut wurde vermutlich auf den Resten der mittelalterlichen Anlage errichtet und gehörte zunächst zum Herrschaftsbereich der Grafschaft Hohnstein. Die Besitzer wechselten seit dem 17. Jahrhundert häufiger, letzte Besitzer waren die Grafen von Stolberg. Zum Gut gehörte neben der Land- und Forstwirtschaft auch eine Ziegelei. 1945 wurde das Gut enteignet und die Ländereien an Bauern und Neusiedler verteilt. Die Gutsgebäude wurden dann für verschiedene Zwecke genutzt. Um 1980 wurden diese bis auf einige ehemalige Stallungen abgerissen.[4]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Ascheröder Knick mit der Kalten Warte (eine historische Landwehr)
Commons: Ascherode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 20.
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 61.
  3. G.A. von Mülverstedt: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. VII. Band, 3. Abteilung (d). Bauer & Raspe, Nürnberg 1900, S. 3.
  4. Volker Große, Gunter Römer: Verlorene Kulturstätten im Eichsfeld 1945 bis 1989. Eine Dokumentation. Eichsfeld Verlag, Heilbad Heiligenstadt, 2006, S. 19