aspern IQ
aspern IQ | |
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Zentralteil des ersten Gebäudes (Bauteil 1) | |
Daten | |
Ort | Wien-Donaustadt, Seestadt Aspern |
Architekt | ATP Architekten und Ingenieure |
Bauherr | Wirtschaftsagentur Wien (Stadt Wien) |
Baustil | Strukturalismus |
Baujahr | 2011–2012 (1. Phase) |
Grundfläche | Bauteil 1: 11.850 m² |
Koordinaten | 48° 13′ 23,5″ N, 16° 30′ 34,4″ O |
Besonderheiten | |
erstes Plus-Energie-Haus Österreichs |
aspern IQ ist ein Technologiezentrum im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt und Teil des Stadtentwicklungsprojekts Seestadt Aspern. Es wurde 2012 als erstes von fünf Gebäuden errichtet.
Geschichte und Planung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Technologiezentrum ist der Kern für Betriebsansiedlungen in der Seestadt Aspern („Leuchtturmprojekt“).[1][2][3]
Geplant ist genauer ein Ensemble aus fünf Gebäuden mit Forschungsinfrastruktur. Der Architekturwettbewerb fand im Jänner 2010 statt und wurde von ATP Architekten und Ingenieure (Innsbruck) gewonnen. Der Bauteil eins wurde von Juli 2011 bis August 2012 errichtet.[4][5] Auf rund 7.000 m², davon 5.000 m² Mietfläche, sind etwa 300 Arbeitsplätze realisierbar.[6]
Durch die U2 ist das Technologiezentrum seit 5. Oktober 2013 von der Wiener Innenstadt in 25 Minuten zu erreichen.[2]
Das Gebäude war im April 2014 im Rahmen der Langen Nacht der Forschung zu besichtigen.[7]
Bauliches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bauplatz ist ein fünfeckiges Grundstück, das nordseitig an der zukünftigen Sonnenallee, der Ringstraße des neuen Stadtteils außerhalb anliegt, westseitig verlaufen die Gleise der U2 (zur Abstellanlage Seestadt). Das Bebauungskonzept sieht ein Aufbrechen der Blockrandbebauung in kleinteilige Baukörper vor.[8] Den Südwestrand nimmt ein Bau in lockerer Kubatur ein (Bauteil 1), den Südostrand zwei ähnlich konzipierte baugleiche Objekte. Den Nordrand bilden zwei U-förmige zur Sonnenallee hin geschlossene kompaktere Gebäude. Dadurch öffnen sich alle fünf Häuser in etwa nach Süden und bilden im Zentrum des Grundstücks einen gut zugänglichen Freiraum, in dem sich mit einem kleinen Teich das Gesamtmotiv der Seestadt wiederholt.
Bauteil 1
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das erste erstellte Gebäude, ein vornehmliches Bürogebäude mit Labors und Produktionsflächen, hat eine Baufläche von etwa 11.000 m² (Bruttogeschoßfläche 11.850 m², Netto 10.620 m²).[9] Über einem geschlossenen Erdgeschoß, das als Open space dient, erheben sich zwei verschieden hohe Flügeltrakte, fünf- und dreigeschossig, die mit einem zentralen Treppenturm verbunden sind. Der höhere Flügel ist von einem Technikblock überhöht. Die Gesamtkubatur beträgt 50,250 m³.[9]
Insgesamt stellt sich der Bau minimalistisch formal und strukturbetont dar. Die Fassaden zeigen sich schlicht in Fenster- und Blendfassadenbänder gegliedert, letztere in bronzemetallisertem Eisen.[10] Zusätzlich ziehen sich über zwei Seiten Fenstervordach-Bänder aus Solarpanelen, die an der Südwestfassade auch den Ausbruch zwischen den beiden Seitentrakten überspannen, und so den Baukörper etwas schließen. Diese tragen auch eine Fassadenbegrünung in Form von Schilfbewuchs. Die gesamten Dachflächen sind ebenfalls für Solarmodule genutzt, auf dem Treppentrakt werden zwei kleine Vertikalrotor-Windturbinen angebracht.
Bautechnik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Basis der Planung des gesamten Stadtteils ist das Konzept der Smart City,[4] das auf intelligente Gebäude und Nachhaltigkeit setzt.[11] Daher wurde das Technologiezentrum als Energiesparhaus konzipiert.[12][3][13] Dazu verfügte das erste Baulos über eine multifunktionale Gebäudehülle (Add-On-Fassade), die für Wärmedämmung, Innenraum-Abschattung und auch Fassendenbegrünung sorgt, eine Erdwärme-Anlage, die insbesondere auch für die Gebäudekühlung eingesetzt wird (für Spitzenlast steht ein Fernwärmeanschluss zur Verfügung) oder konsequente Abwärmenutzung etwa aus den Serveräumen.[14] Der Bauteil 1 ist auch mit 1300 Quadratmetern Photovoltaik ausgerüstet, die zusammen mit den Energiesparmaßnahmen dafür sorgen, dass das Haus mehr Energie produziert, als der Betrieb verbraucht (Plusenergiehaus).[15] Als solches ist es das erste Gebäude dieses Energiestandards in Österreich.[12] Der Bau übererfüllt die Kriterien des TQB-Gebäudestandards und ist mit klima:aktiv Gold ausgezeichnet.[16][17]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- W. Weiss, Bmvit (Hrsg.): Subprojekt 3a: aspern IQ - Plusenergiestandard im Bereich Büro/Produktion, Leitprojekt: aspern Die Seestadt Wiens, Wien, September 2013, erschienen als Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie: Schriftenreihe Berichte aus Energie- und Umweltforschung 2/2014.[14]
- Hannes Achammer, Felix Heisinger: Aspern IQ - der Weg zum Plusenergiegebäude. Projektpräsentation, in BauZ!, 2013 (pdf, ibo.at, mit zahlreichen Plänen und Beschreibung der Haustechnik, englisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- asperniq.at - Homepage
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ aspern IQ ( vom 24. Juni 2011 im Internet Archive), aspern-seestadt.at, abgerufen am 26. März 2014.
- ↑ a b Standort 1220 Wien, Seestadtstraße 27, aspern IQ ( vom 11. September 2014 im Internet Archive), wirtschaftsagentur wien, abgerufen am 25. März 2014.
- ↑ a b Aspern IQ - modern, innovativ und wachstumsorientiert ( vom 15. Mai 2013 im Internet Archive), clusterwien.at -> News, abgerufen am 26. März 2014.
- ↑ a b Technologiezentrum aspern IQ eröffnet ( vom 7. März 2014 im Internet Archive), wien.gv.at, abgerufen am 25. März 2014.
- ↑ Aspern IQ soll Technik-Szene in Seestadt locken - Die Wirtschaftsagentur Wien eröffnet das erste Gebäude im Stadtentwicklungs-Gebiet Seestadt Aspern. kurier.at, 31. Oktober 2012.
- ↑ Baubeginn für Technologiezentrum „aspern IQ“ ( vom 27. März 2014 im Internet Archive), immonet.at > Archiv Märkte & Projekte, o. D., abgerufen am 25. März 2014.
- ↑ aspern IQ Technologiezentrum ( des vom 28. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , langenachtderforschung.at
- ↑ aspern IQ ( vom 4. März 2016 im Internet Archive), austria-architects: Projekte
- ↑ a b Lit. Achammer, Heisinger, S. 2.
- ↑ Lit. Achammer, Heisinger, Façade - Thermal insulation / Airtight envelope, S. 12.
- ↑ Smart City Wien ( des vom 28. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , wien.gv.at -> Stadtentwicklung
- ↑ a b aspern IQ – das Plusenergie-Bürogebäude ( vom 24. März 2014 im Internet Archive), asperniq.at → Fakten, 1. Oktober 2013.
- ↑ aspern IQ - Development of the first plot of the Seestadt Aspern / Vienna: by ATP Architects and Engineers as Engineers, archello.com, abgerufen am 27. März 2014.
- ↑ a b aspern Die Seestadt Wiens - Subprojekt 3a: Technologiezentrum aspern IQ, Projektbericht der Wirtschaftsagentur Wien zu einem Teil des Leitprojekts aspern Die Seestadt Wiens - nachhaltige Stadtentwicklung, auf hausderzukunft.at (mit Links auf den ausführlichen Bericht, pdf)
- ↑ insb. Lit. Achammer, Heisinger 2013 zur energetischen Bewertung
- ↑ aspern IQ: klima:aktiv Passivhaus und TQB-Zertifikat der ÖGNB ( des vom 24. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , atp.ag / Über ATP / Auszeichnungen, abgerufen am 23. März 2014.
- ↑ TZ aspern IQ, 1220 Wien ( vom 10. November 2013 im Internet Archive), Datenbankeintrag klimaaktiv-gebaut.at