Asteroceras

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Asteroceras

Taxon der Gattung Asteroceras

Zeitliches Auftreten
Rhätium bis Sinemurium
205,6 bis 189,6 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Kopffüßer (Cephalopoda)
Ammoniten (Ammonoidea)
Ammonitida
Psiloceratoidea
Asteroceratidae
Asteroceras
Wissenschaftlicher Name
Asteroceras
Hyatt, 1867

Asteroceras ist eine Gattung mittelgroßer bis großer, berippter, subevoluter, manchmal auch involuter Ammoniten. Sie ist ein Leitfossil und tritt ab dem Rhätium bis zum Ende des Sinemuriums weit verbreitet auf.[1]

Erstbeschreibung und Benennung

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Die Gattung Asteroceras wurde im Jahr 1867 von Alpheus Hyatt erstbeschrieben. Ihre Bezeichnung ist eine Wortschöpfung, die aus den griechischen Wörtern ἄστρον ástron (Stern) und κέρας keras (Horn) zusammengesetzt ist.

Die Individuen der Gattung Asteroceras waren schnellschwimmende marine Karnivoren, die das dem Strand vorgelagerte, seichte, offene Subtidal bevölkerten, aber auch bis an den Schelfabhang zu finden waren.

Asteroceras obtusum aus Lyme Regis

Die Gattung Asteroceras gehört zur Familie der Asteroceratidae (Unterfamilie Asteroceratinae) innerhalb der Überfamilie der Psiloceratoidea. Von ihr sind folgende Taxa bekannt:

Als Schwestergattungen fungieren Aegasteroceras, Arctoasteroceras, Bagnolites, Caenisites, Eparietites, Epophioceras, Euerbenites, Parasteroceras, Protechioceras, Ptycharietites und Tmaegophioceras.

Asteroceras stellare, Typusfossil aus dem Nürnberger Land

Die Gattung Asteroceras ist Leitfossil in der Obtusum-Zone (benannt nach Asteroceras obtusum) des oberen Sinemuriums (Lotharingiums) – bleibt jedoch beschränkt auf die unteren beiden Biozonen. Die Obtusum-Zone folgt auf die Turneri-Zone (benannt nach Caenisites turneri) des ausgehenden unteren Sinemuriums. Sie wird ihrerseits von der Oxynotum-Zone (benannt nach Oxynoticeras oxynotum) überlagert.

Die Obtusum-Zone wird wie folgt unterteilt (vom Hangenden zum Liegenden):[2]

Asteroceras ist eine der reichhaltigsten Gattungen aus der Familie der Asteroceratidae. Ihre am höchsten entwickelten Taxa nähern sich der Schwestergattung Aegasteroceras an – so weisen beide Gattungen wichtige übereinstimmende, interspezifische Wesensmerkmale auf. Einige Arten können sehr groß werden und bis zu 40 Zentimeter erreichen. Ihr Phragmokon ist in der Draufsicht kreisrund bis leicht ausgelängt. Die Windungen gewinnen sehr rasch an Höhe und sind im Querschnitt recht dick. Ihre Seiten sind mehr oder weniger ausgebeult und laufen eindeutig zur Bauchseite hin zusammen. Die Ornamentik bleibt – falls vorhanden – recht spärlich und nur grob angedeutet, Tuberkel fehlen. Die recht markanten Rippen sind bei den meisten Taxa dick und abgerundet und verjüngen sich in Richtung Venter. Über den Venter verläuft mittig ein Kiel, der beidseitig von Vertiefungen (Sulci) und Schulterflügeln begleitet wird. Diese letztgenannten Elemente sind je nach Taxon oder Entwicklungsstadium verschieden; meist sind sie abgerundet und treten daher nur wenig in Erscheinung. Die Lobenlinien sind nicht sehr tief eingeschnitten.[3]

Obtususton-Formation

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Obtususton aus Hüttlingen

Nach dem Leitfossil Asteroceras obtusum ist im Süddeutschen Jura die Obtususton-Formation benannt worden.

Vorkommen der Gattung Asteroceras finden sich in Deutschland auf der Schwäbischen Alb in der Obtususton-Formation, beispielsweise bei Mundelfingen in Baden-Württemberg[4] sowie bei Bielefeld in Nordrhein-Westfalen. In Österreich sind anzuführen die Gegend um Adnet im Land Salzburg sowie Fundpunkte nördlich von Dalaas und bei Lorüns im Vorarlberg. In der Schweiz kann die Gattung Asteroceras nördlich von Jaun im Kanton Freiburg angetroffen werden.

In Frankreich erscheint die Gattung Asteroceras im Burgund bei Antigny-le-Château, bei Beaune und bei Posanges (Département Côte-d’Or) sowie bei Semur-en-Auxois, der Typusregion des Sinemuriums. Funde aus England kommen von Lyme Regis und Charmouth in Dorset sowie von Glastonbury, Limington, Marston Magna bei Yeovil und Tintinhull (alle in Somerset). In den Ostkarpaten Rumäniens findet sich die Gattung Asteroceras am Berg Prașca.

Außerhalb von Europa sind als Fundorte der Queen-Charlotte-Archipel in British Columbia, die Gabbs Valley Range in Nevada und die Antimonio-Formation in Sonora in Mexiko anzuführen.

  • W. J. Arkell u. a.: Mesozoic Ammonoidea. Treatise on Invertebrate Paleontology. Geological Society of America and University of Kansas Press, 1957.

Einzelnachweise

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  1. J. J. Sepkoski: A compendium of fossil marine animal genera. In: Bulletins of American Paleontology. Band 363, 2002, S. 1–560.
  2. J. Blau und C. Meister: Upper Sinemurian ammonite successions based on 41 faunal horizons: an attempt at worldwide correlation. In: GeoResearch Forum. Band 6. Zürich 2000, S. 3–12.
  3. Jean-Luc Dommergues: Les ammonites du Sinémurien supérieur de Bourgogne (France): biostratigraphie et remarques paléontologiques. In: Revue de Paléobiologie. Vol. 12 (1). Muséum d’Histoire Naturelle de la ville de Genève, 1993, S. 121.
  4. M. Gruner: Dynamische Paläoökologie und taxonomische Bearbeitung des Unterjura (Hettangium bis unteres Sinemurium) auf der Schwäbischen Alb. In: Profil. Band 11. Stuttgart 1997, S. 1–197.