Astraeus koreanus
Astraeus koreanus | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Astraeus koreanus | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Astraeus koreanus | ||||||||||||
(V.J. Staněk) Kreisel |
Astraeus koreanus ist eine Pilzart aus der Familie der Kartoffelbovistverwandten (Sclerodermataceae) innerhalb der Ordnung der Dickröhrlingsartigen (Boletales).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Makroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Astraeus koreanus bildet recht kleine im geschlossenen Zustand 13,6–18,8 mm,[1] im offenen Zustand 35–37 mm große, kugelige Fruchtkörper aus. Sie wachsen zunächst unterirdisch und stoßen bei Reife an die Oberfläche. Deren äußere Schicht, die Exoperidie, reißt bei Reife und genügend Feuchtigkeit sternförmig in 7–10 oder mehr (die japanischen Exemplaren haben bis zu 22[1]) Lappen auf. Die Exoperidie ist innen ockerfarben und sehr zerbrechlich, im getrockneten Zustand sieht sie glasig aus.[2]
Die hellgraue bis isabellfarbene Endoperidie ist kugelig, filzig und 9–16 mm im Durchmesser. Sie ist anfangs weißlich, wird dann gelb bis blassbräunlich. bei Reife an der Spitze eine unregelmäßige Öffnung ohne ein deutliches Peristom.[2][1] Die eigentliche Fruchtschicht die Gleba ist jung weißlich, wird im reifen Zustand dunkelbraun bis schwarz. Sie besitzt keine Columella.[1]
Mikroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Capillitium besteht aus langen, manchmal verzweigten, miteinander verflochtenen Hyphen, die hyalin sind. Die Hyphen sind dickwandig mit einem durchgehenden Lumen.[1] Die meist rotbraunen Sporen sind grobwarzig ornamentiert und messen 9 bis 10,5 µm.[2]
Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Astraeus koreanus ist dem Gemeinen Wetterstern ähnlich, hat aber deutlich kleinere Fruchtkörper, hellere Farben als dieser und extrem zerbrechlich.[2]
Astraeus asiaticus, der ebenfalls in Thailand vorkommt, unterscheidet sich von Astraeus odoratus von der Dicke der Peridie und der Farbe der Gleba. Zudem haben die Sporen von Astraeus asiaticus weniger lange Dornen als Astraues odoratus.[3]
Ökologie und Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Astraeus koreanus bildet eine Mycorrhiza mit Eichen aus. So kommt er in Nepal unter Quercus incanus und Quercus semecarpifolia in Höhen zwischen 2000 und 2500 m Meereshöhe vor, teilweise auch auf verbrannten Böden.[2] Die Art wurde auch unter Kiefern wie Pinus thunbergii gefunden.[1][4]
Astraeus koreanus wurde ursprünglich aus Nordkorea beschrieben. Bekannt ist er auch aus Nepal.[2] Er wurde auch in Japan auf Honshu gefunden.[1] In der phylogenetischen Untersuchung von Phosri und Kollegen wurde auch China als Fundort ohne nähere Eingrenzung angegeben.[4]
Systematik und Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Astraeus koreanus wurde 1958 vom tschechoslowakischen Mykologen Václav Jan Staněk als Varietät des Gemeinen Wettersterns als Astraeus hygrometricus var. koreanus erstbeschrieben. Hanns Kreisel hob ihn aber 1976 nach Funden aus Nepal in den Artrang.[2] Allerdings ist der Artrang nach wie vor umstritten, der deutliche morphologische Unterschied zu Astraeus hygrometricus sprechen für eine eigene Art, ist aber aufgrund der fehlenden Untersuchung am Typusort in Nordkorea noch nicht abgesichert.[1] Neuere phylogenetische Untersuchungen scheinen aber die Eigenständigkeit zu bestätigen.[4] Die Gattung der Wettersterne zählt zur Familie der Kartoffelbovistverwandten (Sclerodermataceae) innerhalb der Ordnung der Dickröhrlingsartigen (Boletales). In der mykologischen Datenbank Mycobank wird sie allerdings zur Familie der Diplocystaceae gestellt.[5]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Astraeus koreanus ist im Gegensatz zu anderen Wettersternen wie Astraeus asiaticus und der Gemeine Wetterstern nicht essbar.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- H. Kreisel: Gasteromyzeten aus Nepal II. In: Feddes Repertorium. Band 87, 1976, S. 83–107. doi:10.1002/fedr.19760870106
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h Wanwisa Fangfuk, Ratchanee Petchang, Chaiwat To-anun, Masaki Fukuda, Akiyoshi Yamada: Identification of Japanese Astraeus, based on morphological and phylogenetic analyses. In: Mycoscience. Band 51, 2010, S. 291–299, doi:10.1007/s10267-010-0039-6 (Online pdf).
- ↑ a b c d e f g H. Kreisel: Gasteromyzeten aus Nepal II. In: Feddes Repertorium. Band 87, 1976, S. 83–107, doi:10.1002/fedr.19760870106.
- ↑ C. Phosri, M. P. Martin, P. Sihanonth, A. S. Whalley, R. Watling: Molecular study of the genus Astraeus. In: Mycological Research. Band 111, 2007, S. 275–286, doi:10.1016/j.mycres.2007.01.004.
- ↑ a b c C. Phosri, M. P. Martín, R. Watling: Astraeus: hidden dimensions. In: IMA Fungus. Band 4, 2013, S. 347–356, doi:10.5598/imafungus.2013.04.02.13, PMC 3905946 (freier Volltext).
- ↑ Mycobank: Astraeus koreanus. Abgerufen am 15. November 2016 (englisch).
- ↑ M. Pavithra, A. A. Greeshma, N. C. Karun, K. R. Sridhar: Observations on the Astraeus spp. of Southwestern India. In: Mycosphere. Band 6, 2015, ISSN 2077-7019, S. 421–432, doi:10.5943/mycosphere/6/4/4 (Online über ResearchGate).