Astrid Meyer-Schubert
Astrid Meyer-Schubert (* 1956 in Holzminden) ist eine deutsche Philosophin, die heute in Wien lebt.
Ausbildung und Lehre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meyer-Schubert studierte ab 1977 an der Freien Universität Berlin Philosophie, Religionswissenschaft und Geschichte und erwarb dort 1984 ihren Magistertitel. Auch arbeitete sie als Lehrbeauftragte für Religionswissenschaft an der FU Berlin. 1991 erfolgte ihre Promotion zum Dr. phil. mit dem Thema Mutterschoßsehnsucht und Geburtsverweigerung. Zu Schellings früher Philosophie und dem frühromantischen Salondenken. Ihr Doktorvater war der Religionswissenschaftler Klaus Heinrich. In den Jahren 2001–2003 lehrte sie über den Deutschen Idealismus und die Frühromantik im Rahmen eines von der Universität Bukarest organisierten Bildungsprogramms. Aus privaten Gründen übersiedelte sie nach Wien, wo sie bis heute als freie Publizistin, Veranstaltungsorganisatorin und Buchautorin tätig ist.
Ihre Themenschwerpunkte sind:
- Das vorgeburtliche Kind, seine Prägung im Mutterleib und deren Auswirkungen auf das weitere Leben.[1]
- Kritik an der Entwertung des Geistbegriffs im vorherrschenden wissenschaftlichen Weltbild und der damit einhergehende Identitätsverlust des europäischen Menschen.
Im Laufe der Jahre wandte sie sich immer mehr einer christlich fundierten Weltanschauung zu. Dabei sucht sie nach neuen Wegen der Vermittlung zwischen der christlich geprägten europäischen Kultur und der säkularen Welt, in der das Christentum zur Randerscheinung wurde. Meyer-Schubert beschäftigt sich auch mit diversen Frauenmodellen unter christlichem Gesichtspunkt.[2]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Buchpublikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mutterschoßsehnsucht und Geburtsverweigerung. Zu Schellings früher Philosophie und dem frühromantischen Salondenken, Wien 1992, ISBN 3-900767-98-X.
- Über das Leiden des Menschen am Menschen, Traktat. Berlin 2003, ISBN 3-8280-1942-0.
- (Hrsg.) Mein erstes Universum. Welt und Würde des vorgeburtlichen Kindes, Be&Be Verlag, Heiligenkreuz 2015, ISBN 978-3-902694-81-2.[3]
- Der Zeit voraus. Zur Belebung der christlich-europäischen Kultur, Fromm Verlag, Saarbrücken 2017, ISBN 978-3-8416-0691-4.
- Philosophie des Anfangs. Auf dem Weg zur christlichen Geburt, Bernardus-Verlag, Abtei Mariawald 2019, mit Buchvorstellung, ISBN 978-3-8107-0312-5, 121 Seiten.[4]
- Weibliche Anthropologie aus christlicher Sicht. Der Radius des Glaubens. Lit-Verlag, Münster 2022 (kurze Buchvorstellung), ISBN 978-3-643-51113-3
Wissenschaftliche Artikel (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Denken und Technik. Zur Geschlechtlichkeit der Reflexion bei Heidegger. In: Heidegger: Technik – Ethik – Politik. Hrsg. R. Margreiter/K.Leidlmeir. Würzburg 1991, ISBN 3-88479-607-0.
- Weibliche Identität und fetales Selbst. Zum Verhältnis von Mutter und Fetus. In: Zeitschrift für Pränatalpsychologie und -medizin. Heidelberg 1993. ISSN 0943-5417
- Das weibliche Gewissen. Zum Problem der Ungeschichtlichkeit des Mutterbildes. In: Rationalität, Gefühl und Liebe im Geschlechterverhältnis. Hrsg. Charlotte Annerl, Ursula und Werner Ernst, Pfaffenweiler 1995, ISBN 3-8255-0071-3.
- Schopenhauer und die Hexe – Idee und Wille. In: Ethik und Vernunft. Schopenhauer in unserer Zeit. Hrsg. Wolfgang Schirmacher, Wien 1995, ISBN 3-85165-023-9.
- Gebären und Geboren werden. Anthropologie aus weiblicher Sicht. In: Zur Auffälligkeit des Leibes. Hrsg. Farideh Akashe-Böhme, Frankfurt 1995, ISBN 3-518-11734-3.
- Rhetorik in ihrer weiblichen Geschlechtsspezifik. Die feministische Linguistik. In: Temeswarer Beiträge zur Germanistik, Band 3, Hrsg. R. Nubert, Temeswar 2001, ISBN 973-585-353-1.
- Europa und das Christentum. Wozu braucht Europa Gott? In: Die Neue Ordnung. Begründet von Laurentius Siemer OP und Eberhard Welty OP. Hrsg. Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V., Heft 5, Oktober 2016, S. 341–353, ISSN 0932-7665; rezensiert von Werner Olles in Einsicht 1/2018
- Psychoanalytische Beichte. Die Frage der Schuld. In: Die Neue Ordnung. Begründet von Laurentius Siemer OP und Eberhard Welty OP. Hrsg. Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V., Heft 1. 2013, S. 53–62, ISSN 0932-7665 PDF
- Welt und Würde des vorgeburtlichen Kindes. In: Die Neue Ordnung. Begründet von Laurentius Siemer OP und Eberhard Welty OP. Hrsg. Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V., Heft 4. August 2014, S. 287–293, ISSN 0932-7665.
- Weltweite Christenverfolgung In: Die Neue Ordnung. Begründet von Laurentius Siemer OP und Eberhard Welty OP. Hrsg. Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V., Heft 4. August 2020, S. 252–264
- Maria und die Zukunft. Fragen christlicher Fruchtbarkeit In: Die Neue Ordnung. Begründet von Laurentius Siemer OP und Eberhard Welty OP. Hrsg. Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V., Heft 6. Dezember 2020, S. 436–445
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vgl. Klappentext zum von Meyer-Schubert 2015 herausgegebenen Tagungsband "Mein erstes Universum": Es handelt sich hier um einen Bereich, der von Seiten der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Rationalität vergessen wird. Demgegenüber bezeugt die Bereitschaft, das vorgeburtliche Kind als ein lernendes und fühlendes Wesen ernst zu nehmen, einen weiteren Zivilisationsschritt in der Entwicklung der Menschheit. Um dem vorgeburtlichen Kind gerecht zu werden, ist die Zusammenarbeit von Philosophie, Theologie, Psychologie, Medizin und Kunstwissenschaft erforderlich. Da der Mensch ab der Zeugung Mensch ist, unterliegt auch der vorgeburtliche Lebensbereich der menschlichen Würde. - nachlesbar auf den Seiten von Stift Heiligenkreuz
- ↑ Vgl. Nachlese zu einem Vortrag (Dezember 2010): Die Philosophin Astrid Meyer-Schubert sieht in einem Vergleich zwischen den derzeit angebotenen verschiedenen Frauenmodellen in Europa die Selbstbestimmung der Frau im Christentum am besten grundgelegt, 'am gegebensten', an. Wie sie in einem Vortrag am Institut für Ehe und Familie (IEF) in Wien ausführte, wird diese Aufwertung der Frau vor allem durch eine 'Vergeistigung der Mutterschaft' erzielt, eine Neugewichtung des Geistwesens Mann-Frau, bezugnehmend auf die initiierende Wirkung Marias im Neuen Testament. Meyer-Schubert verglich in ihrem Vortrag weiters die Frauenbilder der gemäßigt bürgerlichen und der radikalen autonomen Frauenbewegung, das moderne westliche Frauenbild sowie das Frauenbild des Islam. In der heutigen westlichen Gesellschaft ortet sie vor allem eine Gefahr für die Frau durch 'Egomanie', eine 'Ich-Fessel', durch die sie durch medial vermittelte Ideale wie 'ewige Schönheit und Jugend leicht manipulierbar wird. Der Islam versuche wiederum gegenüber dem Westen – dessen religiöses Vakuum er auszufüllen versucht – die muslimische Frau als selbstbewußtes und gleichberechtigtes, gleichzeitig religiös erfülltes Modell herauszustellen. - Onlineausgabe von Katholisches. Magazin für Kirche und Kultur, 28. Dezember 2010.
- ↑ Rezension von Friederike Hofmann-Klein, in: Theologisches. Katholische Monatsschrift begründet von Wilhelm Schamoni, Jg. 46, Nr. 3/4 (Mai/Juni 2016), S. 285–291
- ↑ "Religiöser Feminismus" - Rezension von Cyrill Bednář, in: Die Neue Ordnung, Februar 2021, p. 79-80
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Astrid Meyer-Schubert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Der Zeit voraus: Zur Belebung der christlich-europäischen Kultur. Buchbesprechung auf den Seiten von Institut für Ehe und Familie, Wien
- Das Kind vor der Geburt. Astrid Meyer-Schubert im Gespräch mit Mag. Martina Kronthaler von Aktion Leben Österreich, gloria.tv, 31. Mai 2015
- Migration und Integration. ( vom 28. Februar 2018 im Internet Archive; PDF) In:waldviertelakademie.at. Vortrag im Rahmen der 25. internationalen Sommerschule der Waldviertel-Akademie, 3.–6. Sep. 2009.
- Mein erstes Universum. Welt und Würde des vorgeburtlichen Kindes (Fachtagung Stift Heiligenkreuz 4.–5. April 2014), auf youtube.com
Personendaten | |
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NAME | Meyer-Schubert, Astrid |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Philosophin |
GEBURTSDATUM | 1956 |
GEBURTSORT | Holzminden |