Atelier Rosa
Das Atelier Rosa ist ein Tageslichtstudio, das zwischen 1960 und 1968 nach den Plänen des deutschen Bildhauers Hermann Rosa im Münchner Stadtteil Schwabing errichtet wurde.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Atelier von Hermann Rosa zeichnet sich durch den Einsatz weniger Baumaterialien aus, verwendet wurden grob geschalter Sichtbeton, Glas, Stahl und Holz.[1]
Das Haupthaus wurde eigenhändig von Rosa zwischen 1960 und 1965 wie eine überlebensgroße Skulptur aus Beton erbaut. 1968 wurden das Sanitärgebäude und der Schornstein, ebenfalls in Sichtbeton hinzugefügt. Die drei Gebäudeteile fungieren miteinander als ein architektonisches Ganzes. Ein niedriger Kellerraum, der als Lager dient, wurde später erbaut.
Das Atelier ist an der Ost- und Westseite mit einer gebäudehohen Glasfassade vollständig zum Tageslicht geöffnet. Zur Nord- und Südseite ist das Gebäude fensterlos geschlossen. Das Tageslichtstudio ist auf drei Ebenen verteilt: Ein Hauptgeschoss, ein Dachgeschoss, das man über ein skulpturale Treppe erreicht, und ein Untergeschoss, das über einen Lichthof auf der Rückseite des Ateliers erschlossen ist.
Denkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Atelier, Sanitärgebäude und der Schornstein stehen unter Denkmalschutz und sind im Denkmalatlas des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege eingetragen.[2]
Zitat von Winfried Nerdinger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zitat von Winfried Nerdinger auf der Startseite vom Atelierhaus in der Osterwaldstr. 89:
“Das Ateliergebäude Rosas ist ein strahlender Solitär in der deutschen Architekturlandschaft. Es ist ein Raumkunstwerk, dem an architektonischer Radikalität in ganz Deutschland in den Jahrzehnten zwischen 1950 und 1980 kaum vergleichbares an die Seite gestellt werden kann. Jahrzehnte vor dem heute so gefeierten Beton-Minimalismus eines Luigi Snozzi, Peter Märkli oder Peter Zumthor schuf Rosa ein Meisterwerk, dessen eindrückliche und bewegende räumliche Askese noch viele Moden der Architektur überdauern wird und dem ein Ehrenplatz in der deutschen Architekturgeschichte der Nachkriegszeit gebührt.”[3]
Heutige Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hermann Rosas Sohn, Veit Rosa, leitet das Atelier Rosa. Es kann als Ort für Ausstellungen, Präsentation, Fotografien und Vernissagen gemietet werden.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Petra Strube und Ricarda Winterswyl (Hrsg.): Hermann Rosa – Bildhauer und Architekt 1911–1981. UNI-Druck München, München 1999
- Martin Bruhin (Hrsg.): Hermann Rosa – Skulpturales Bauen, Sulgen TG 2008, ISBN 978-3-7212-0625-8
- Martin Bruhin (Hrsg.): Purism in Concept, Form and Materials: The Pioneering Work of Hermann Rosa. Verlag Niggli, Salenstein 2016
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Atelier Hermann Rosa // Munich, Germany. In: Yellowtrace. 30. Juli 2013, abgerufen am 22. April 2021.
- ↑ DenkmalAtlas 2.0. Abgerufen am 19. August 2020.
- ↑ Startseite. In: Veit Rosa - Atelier Rosa. Abgerufen am 19. August 2020 (deutsch).
- ↑ Infos & Termine. In: Veit Rosa - Atelier Rosa. Abgerufen am 19. August 2020 (deutsch).
Koordinaten: 48° 10′ 19,8″ N, 11° 36′ 16,8″ O