Athena (Schiff, 1992)

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Athena p1
Schiffsdaten
Flagge Faroer Färöer
Schiffstyp Fabrikschiff
Rufzeichen OW2133
Heimathafen Hósvík
Eigner Ocean Group Faroes Ltd.
Bauwerft Factorias Vulcano, S.A.
Stapellauf 20. Februar 1992
Verbleib Abbruch in Esbjerg
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 105 m (Lüa)
Breite 20,03 m
Tiefgang (max.) 9,15 m
Verdrängung 10408,00
Vermessung 7.805 BRZ / 3.920 NRZ
 
Besatzung max. 125
Maschinenanlage
Maschine 1 × Wärtsilä-Dieselmotor (Typ 16V32D)
Maschinen­leistung 5.920 PS (4.354 kW)
Höchst­geschwindigkeit 14,5 kn (27 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 5.460 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen Det Norske Veritas
Registrier­nummern IMO-Nr. 8907096
Die Athena am 14. Mai 2011, fünf Tage nach dem Brand

Die Athena war ein Fischtrawler der Reederei Ocean Group Faroes Ltd. aus Hósvík auf den Färöer. Sie wurde bekannt, als sie am 26. Oktober 2010 in der Irischen See 425 Kilometer südwestlich der Scilly-Inseln in Brand geriet. An Bord befanden sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs 111 Menschen.

Die Athena war ein Fabrikschiff, auf dem Fisch fangfrisch verarbeitet wird. Die 89 Meter lange Athena wurde 1992 gebaut. Auf dem Schiff kam es 2008 und 2010 zu Bränden. Vor dem Brand 2010 wurde das Schiff in einer chinesischen Werft ausgebessert.

Am 24. Februar 1989 wurde der Vertrag zum Bau des Schiffes unterzeichnet. Das Schiff wurde auf der Werft Factorias Vulcano, S.A., Vigo, mit der Baunummer 503 gebaut. Am 9. Oktober 1991 wurde es auf Kiel gelegt, der Stapellauf erfolgte am 20. Februar 1992. Zum 1. November 1992 wurde das Schiff schließlich fertiggestellt.[1]

Das Schiff wurde zunächst als Kapitan Azarkin[1] für die Dalmoreproduct Trawlers Ltd. in Wladiwostok, Russland, in Dienst gestellt. 2001 wurde das Schiff an Laskaridis Shipping Co. Ltd. in Athen, Griechenland, verkauft und auf den Namen Athena umbenannt. Noch im selben Jahr wurde es an die südkoreanische Bergen Industries & Fishing Corporation weiterverkauft. Das Schiff wechselte 2005 erneut den Besitzer: Zunächst wurde es an Davlos Shipping Ltd. und noch im gleichen Jahr an Atlantic Wave Co. Ltd. verkauft.

In dieser Zeit wurde das Schiff in Skadi umbenannt. Später wurde es von der Ocean Group Faroes Ltd. in Hósvík erworben und wieder auf dem Namen Athena zurückbenannt. 2008 wurde der Namen des Schiffes in Athena II, 2009 wieder in Athena geändert. Das Schiff war zuletzt in Hósvík registriert.

Am 27. Oktober 2010 brach an Bord des Schiffes auf dem Weg zu einem Fanggebiet in der Irischen See rund 425 Kilometer südwestlich der englischen Scilly-Inseln ein Brand aus. Laut der Reederei war das Feuer gegen 6.20 Uhr Ortszeit in einem Lagerraum für Verpackungsmaterial ausgebrochen.

Die Rettungsaktion auf dem brennenden Schiff wurde dadurch erschwert, dass das Schiff weit vor der Küste unterwegs war. Zum nächsten größeren Küstenvorsprung von Penmarch in der Bretagne betrug die Entfernung zu Zeitpunkt des Unglücks rund 500 Kilometer. Wie die BBC am 27. Oktober 2010 meldete, hatte der Kapitän der Athena angeordnet, dass zunächst 81 Besatzungsmitglieder die Rettungsboote besteigen sollten. Die Wetterverhältnisse waren zu diesem Zeitpunkt ruhig gewesen. Weitere 17 Besatzungsmitglieder sind später in Rettungsbooten gefolgt. Die restlichen 13 Besatzungsmitglieder blieben an Bord, um das zu diesem Zeitpunkt bereits unter Kontrolle gebrachte Feuer weiter zu bekämpfen. Alle Schiffbrüchigen wurden von dem Containerschiff Vega, die auf dem Weg von Antwerpen nach Jamaika war und den Notruf der Athena empfangen hatte, gerettet[2] und nach Falmouth gebracht. Kapitän und Besatzung der Vega wurden im Mai 2011 für den Rettungseinsatz von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit der Medaille für Rettung aus Seenot in Bronze ausgezeichnet.[3][4]

Im Verlaufe des 28. Oktobers wurden speziell ausgebildete Feuerwehrleute des Fire and Rescue Service Cornwall auf die Athena eingeflogen. Zu dem Zeitpunkt war der Brand auf dem Schiff noch nicht gelöscht.[5]

Bei der Rettungsaktion der britischen Küstenwache kam eine Dassault Falcon 50, ein Langstreckenflugzeug der französischen Marine, zum Einsatz, um einen Funkkontakt zwischen dem Ort der Rettungsaktion und dem MRCC in Falmouth herzustellen. Ein Navy-SAR-Hubschrauber wurde vom 771 Naval Air Squadron in Cornwall angefordert, nahm aber nicht an der Rettungsaktion teil. Er wurde auf den Scilly-Inseln für einen eventuellen Einsatz bereitgehalten.

Die Besatzung der Athena bestand bei dieser Fahrt aus Seeleuten aus China, Peru, Russland und skandinavischen Ländern.

Im August 2011 wurde das Schiff, das zu einem konstruktiven Totalverlust erklärt worden war, zum Abwracken nach Esbjerg in Dänemark geschleppt.[4]

Einzelnachweise

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  1. a b Registereintrag bei Det Norske Veritas (inzwischen gelöscht)
  2. Großbrand auf Fischereischiff im Atlantik, N24, 27. Oktober 2010.
  3. Seenotretter vergeben Rettungsmedaillen[pS=1304200800&tx_ttnews[pL]=2678399&tx_ttnews[arc]=1&tx_ttnews[backPid]=63&cHash=66a087cc9319c449dc7d68beb71e477c @1][pS=1304200800&tx_ttnews[pL]=2678399&tx_ttnews[arc]=1&tx_ttnews[backPid]=63&cHash=66a087cc9319c449dc7d68beb71e477c @2]Vorlage:Toter Link/www.seenotretter.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. [pS=1304200800&tx_ttnews[pL]=2678399&tx_ttnews[arc]=1&tx_ttnews[backPid]=63&cHash=66a087cc9319c449dc7d68beb71e477c Suche in Webarchiven])  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Pressemitteilung, Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
  4. a b Smedegaarden kauft „Athena“, THB - Deutsche Schiffahrts-Zeitung, 11. August 2011
  5. Marine firefighters airlifted to assess fish ship fire, BBC, 28. Oktober 2010