Attenhofen (Greding)
Attenhofen Stadt Greding
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 3′ N, 11° 23′ O |
Höhe: | 516 (–521) m ü. NHN |
Einwohner: | 56 (13. Dez. 2021) |
Postleitzahl: | 91171 |
Vorwahl: | 08463 |
Attenhofen
|
Attenhofen ist ein Gemeindeteil der Stadt Greding im Landkreis Roth (Regierungsbezirk Mittelfranken, Bayern).[1] Attenhofen liegt in der Gemarkung Landerzhofen.[2]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt auf der Hochfläche der südlichen Frankenalb im Naturpark Altmühltal nordöstlich des Gemeindesitzes Greding und etwas südlich der von Greding nach Berching führenden Staatsstraße 2336. Gemeindeverbindungsstraßen führen zur Staatsstraße 2336 bei Landerzhofen und die Kreisstraße RH 37/EI 48 kreuzend nach Birkhof.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Haettenhoven“ (= die Höfe des Hatto) wurde bei der Auseinandersetzung um das Hirschberger Erbe nach dem Aussterben der Hirschberger Grafen mit Gebhard VII. 1305 im Gaimersheimer Schiedsspruch dem Bischof von Eichstätt und seinem Hochstift zugesprochen. Hinsichtlich der bischöflichen Vogtei gehörte das Dorf mit vier Anwesen (Stand 1644) zum Oberamt Hirschberg-Beilngries, mit weiteren vier Höfen (Stand 1741) zum Richteramt Greding (vermutlich ab 1311). Daneben gab es im Dorf noch reichsherrschaftlichen Sulzbürger und (Hilpolt-)Stainer (im 14. Jahrhundert auch als Jarsdorfer/Jahrsdorfer bezeichnet) Besitz. 1383 einigte sich Bertha von Stain, Witwe des Reichsministerialen Hilpolt von Stain, mit dem Eichstätter Domkapitel über den Zehent von Attenhofen und anderen Orten. Die Herrschaft Sulzbürg hatte drei Attenhofer Anwesen. Zum pfalz-neuburgischen Amt Hilpoltstein gehörte noch 1741 ein Anwesen. Der bischöfliche Besitz mehrte sich, indem Bischof Friedrich IV. (von Oettingen) 1398 von Schweiker (Schweiger) dem Jüngeren von Gundelfingen sieben Attenhofer Hofstätten aus dem ehemaligen Besitz der Toerringer bzw. des Hilpolts II. von Stein erwarb. 1792 werden außerdem zwei Stauferische Lehen in Attenhofen genannt. Im Dorf hatte das Benediktiner-Kloster Plankstetten Grundbesitz; von zwei Klosteranwesen ist nach dem Dreißigjährigen Krieg die Rede. Ein kleiner Besitz gehörte dem Heilig-Geist-Spital Eichstätt.
Bis zur Säkularisation 1802 unterstand Attenhofen zusammen mit dem Nachbarort Landerzhofen und fünf weiteren Orten der Ehehaft Hirschberg und bezüglich der Dorf- und Gemeindeherrschaft zusammen mit Landerzhofen als eine Gemeinde dem Kastenamt Beilngries des Oberamtes Beilngries-Hirschberg.
Bei der Säkularisation kam das untere Hochstift, zu dem das Oberamt Beilngries-Hirschberg und damit auch die Gemeinde Landerzhofen/Attenhofen gehörte, 1802 an Großherzog Erzherzog Ferdinand III. von Toskana und 1806 an das Königreich Bayern und dort in das Landgericht Beilngries. 1809 wurde aus Attenhofen, Birkhof (2008: 16 Einwohner) und Landerzhofen den Steuerdistrikt Landerzhofen gebildet (ab 1811 Ruralgemeinde). 1857 wurde diese Gemeinde dem mittelfränkischen Landgericht Greding einverleibt. Dabei blieb es bis zur bayerischen Gebietsreform, als sich die Gemeinde Landerzhofen am 1. Januar 1972 der Stadt Greding anschloss.[4]
Kirchliche Verhältnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirchlich gehörte der Ort von jeher zum nahegelegenen Landerzhofen, wo es spätestens seit der Romanik (12./13. Jahrhundert) eine (katholische) Ortskirche St. Thomas als Filiale der Urpfarrei St. Martin in Greding gab. In Attenhofen selber gibt es nur außerhalb des Ortes im Südwesten eine Dreifaltigkeitskapelle, die 1798 erbaut wurde und zum Plankstettischen Klosteranwesen gehörte.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1638: 1 Untertan[5]
- 18. Jh.: 16 Güter
- 1830: 100 Einwohner
- 1900: 18 Wohngebäude
- 1950: 92 Einwohner bei 18 Wohngebäuden
- 1987: 69 Einwohner[6]
- 2008: 73 Einwohner
- 2010: 70 Einwohner
- 2016: 62 Einwohner
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Außer der Dreifaltigkeitskapelle galt ein in Jurabauweise 1690 erbautes Bauernhaus im Dreifaltigkeitsweg 4 als Baudenkmal. Es hatte im Erdgeschoss Bruchsteinmauerwerk, im Obergeschoss und Giebel Fachwerk und war mit bauzeitlicher gewölbter Rauchküche und kalksteingedecktem flachem Satteldach ausgestattet.[7]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bei Attenhofen betreibt der Skiclub im TSV Greding einen Skilift.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freiwillige Feuerwehr Landerzhofen/Attenhofen
- FSV (Freizeitsportverein) Landerzhofen/Attenhofen
- Katholische Landjugend-Bewegung Landerzhofen/Attenhofen
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alois (Frater Dagobert) Klinger (* 15. März 1928), Mitglied des Ordens der barmherzigen Brüder
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karin Brigl: Das Schicksal eines Eckpfeilers. Der „Meggl-Hof“ in Attenhofen bei Greding soll saniert werden. In: Das Jurahaus 2000/2001
- Johann Kaspar Bundschuh: Attenhofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 184 (Digitalisat).
- Gerhard Hirschmann: Eichstätt. Beilngries — Eichstätt – Greding (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 6). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1959 (Digitalisat).
- Felix Mader: Bezirksamt Hilpoltstein (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 3). R. Oldenburg, München 1929, DNB 831022647, S. 149–150.
- Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Attenhofen. In: greding.de. Abgerufen am 13. Oktober 2024.
- Attenhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 15. September 2021.
- Attenhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 13. Oktober 2024.
- Attenhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 13. Oktober 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinde Greding, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 482.
- ↑ Ernst Baumgartl: Geschichte der Stadt Greding. Heft 3, S. 155 (Beschreibung des Amtes Greding und dessen Mobilien auf den 1. November 1638 (nach Decker)).
- ↑ http://gov.genealogy.net/ShowObjectSimple.do?id=ATTFENJN59QB
- ↑ Abbildung