Aufgelassener Steinbruch (Eppertshausen)

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Aufgelassener Steinbruch (Eppertshausen)
Naturdenkmal „Aufgelassener Steinbruch“, größerer Teich (2020)

Naturdenkmal „Aufgelassener Steinbruch“, größerer Teich (2020)

Lage westlich von Eppertshausen, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Hessen
Fläche 60.763 m2
Geographische Lage 49° 57′ N, 8° 48′ OKoordinaten: 49° 56′ 42″ N, 8° 48′ 14″ O
Aufgelassener Steinbruch (Eppertshausen) (Hessen)
Aufgelassener Steinbruch (Eppertshausen) (Hessen)
Einrichtungsdatum 27. Mai 1959
Besonderheiten ursprünglich geologischer Aufschluss, jetzt zwei Teiche
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Der Aufgelassene Steinbruch von Eppertshausen ist ein flächenhaftes Naturdenkmal im Landkreis Darmstadt-Dieburg, Südhessen. In der geowissenschaftlichen Literatur findet sich diese Lokalität häufig unter der Ortsbezeichnung Sporneiche.[1]

Das Naturdenkmal „Aufgelassener Steinbruch“ liegt im Naturraum Messeler Hügelland im Wald.[2] Es befindet sich westlich von Eppertshausen, nördlich der Kreisstraße 180 Eppertshausen – Messel.[3] Seine Außengrenzen bilden die Kreisstraße sowie die Hellwiesen-, Fuchsbau- und Buchenhügelschneise.[4]

In dem ehemaligen Trachyt-Steinbruch wurde bis Mitte der 1930er Jahre Schotter und Bausteine[5] gewonnen. Danach entwickelten sich die tieferen Teile zu zwei Teichen. Im Wasser wurde viel Munition aus der Muna Münster versenkt, auch nach 1945 diente das Gebiet lange als Sprengplatz. Ab 1950 wurden die Gewässer als Fischteiche verpachtet.[4] Mit Verordnung vom 27. Mai 1959 wurde das Naturdenkmal als ein geologischer Aufschluss und Feuchtbiotop unter Naturschutz gestellt.[6] Erst 1966–1972 wurde das Gelände planmäßig entmunitioniert.[4]

Das Naturdenkmal befindet sich in einem geschlossenen Mischwald. Die feuchten Uferränder sind mit Sumpfpflanzen bewachsen. Die Teiche sind bedeutend als Laichgewässer von Erdkröte, Grasfrosch, Bergmolch, Kammmolch und Teichmolch. In manchen Jahren kommen zahlreiche Süßwasserquallen im Wasser vor.[4] Mehrere Libellenarten wurden beobachtet.

Beeinträchtigungen erleidet das Schutzgebiet durch die illegale Nutzung als wilder Badesee. Auch gab es mehrmals Ölverschmutzungen, weil Autos und Motorräder in dem See versenkt wurden.[4]

Die Sporneiche ist neben dem Hohen Berg bei Dietzenbach eine der bekannteren Lokalitäten im Messeler Hügelland, wo als vulkanisches Gestein Trachyt auftritt. Das Alter des Gesteins wurde mittels der Kalium-Argon-Datierung auf 69 Mio. Jahre bestimmt und ist damit noch oberkretazisch.[7] Es ist damit auch eines der ältesten Vulkanitvorkommen aus dem Vulkangebiet am nördlichen Oberrheingraben.

Einzelnachweise

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  1. Erwin Nickel: Odenwald. In: Sammlung Geologischer Führer. 2. Auflage. Band 65. Borntraeger, Stuttgart 1985, S. 169.
  2. Otto Klausing: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 151 Darmstadt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  3. Karte des Naturdenkmals. natureg.hessen.de, abgerufen am 6. August 2020.
  4. a b c d e Horst Bathon, Georg Wittenberger: Die Naturdenkmale des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit Biotop-Touren, 2. erweiterte und vollständig überarbeitete Auflage. Hrsg.: Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg – Untere Naturschutzbehörde (= Schriftenreihe Landkreis Darmstadt-Dieburg). Darmstadt 2016, ISBN 978-3-00-050136-4, S. 48–52.
  5. Enno Steindlberger: Vulkanische Gesteine aus Hessen und ihre Eigenschaften als Naturwerksteine. In: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hrsg.): Geologische Abhandlungen Hessen. Band 110. Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89531-812-4, S. 164–165.
  6. Verordnung zur Sicherung von Naturdenkmalen im Landkreis Dieburg. (pdf; 26 kB) Der Kreisausschuß des Landkreises Dieburg, 27. Mai 1959, abgerufen am 20. Mai 2020.
  7. H. Lippolt, I. Baranyi, W. Todt: Die Kalium-Argon-Alter der postpermischen Vulkanite des nordöstlichen Oberrheingrabens. In: Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie (Hrsg.): Der Aufschluss. Sonderband 27. Heidelberg 1975, S. 205–212.
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