Augsburger Wunderzeichenbuch
Als Augsburger Wunderzeichenbuch wird ein bebildertes Buch aus der beginnenden Neuzeit bezeichnet. Es entstand Mitte des 16. Jahrhunderts in Augsburg.
Beschreibung und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Buch enthält 167 farbige Darstellungen (Gouachen und Aquarelle) von Wunderzeichen, also zu jener Zeit wundersamer und teilweise furchterregender Himmelserscheinungen, Sternenkonstellationen, Feuersbrünste, Überschwemmungen und anderer Katastrophen sowie rätselhafter Phänomene.[1] Als Schöpfer des Buches werden Heinrich Vogtherr d. J. und Hans Burgkmair d. J. angesehen.[2][3] Ebenfalls in Zusammenarbeit der beiden Künstler entstand unmittelbar zuvor das Augsburger Geschlechterbuch.[3]
Das Original tauchte 2009 auf einer Auktion in London auf und wurde für eine Buchausgabe faksimiliert.[2] Es befindet sich im Besitz des New Yorker Kunstsammlers Mickey Cartin.
„Hast du mal vom Augsburger Wunderzeichenbuch gehört?“, wird der Ich-Erzähler in Karl Ove Knausgårds Roman Der Morgenstern gefragt.[4]
Ausgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Till-Holger Borchert, Joshua P. Waterman: The Book of miracles. Facsimile of the Augsburg manuscript from the collection of Mickey Cartin. Das Wunderzeichenbuch. Kommentarband und Faksimileband. Dreisprachige Ausgabe (englisch, deutsch, französisch). Taschen, Köln 2013, ISBN 978-3-8365-4285-2.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Doris Gruber: ohne Titel (Review). In: Zeitschrift für Historische Forschung, Bd. 42, Nr. 4, Duncker & Humblot, Berlin 2015, S. 783–784 (JSTOR:24899786).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Arno Widmann: Phantomzeichnungen zur Lösung der Welträtsel. In: Frankfurter Rundschau, 15. Dezember 2013.
- ↑ a b Willi Winkler: Vom Himmel hoch. Rezension. In: Süddeutsche Zeitung, 24. Dezember 2013, S. 15.
- ↑ a b Edith Stein: Die Künstler des Augsburger Geschlechterbuchs: Hans Burgkmaier der Jüngere und Heinrich Vogtherr der Jüngere. In: Das Augsburger Geschlechterbuch, 2012, S. 25.
- ↑ Karl Ove Knausgård: Der Morgenstern. München 2022. S. 403.