August Greifzu

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

August Greifzu (* 13. April 1873 in Heidesheim; † 30. April 1949 in Biebrich) war ein deutscher Architekt des Späthistorismus.[1][2] Er war vor allem als Kirchenarchitekt tätig und hat eine Reihe von römisch-katholischen Kirchen in Rheinhessen, in Hessen, in Unterfranken und in der Pfalz erbaut.

Greifzu war ein Schüler des Architekten und nachmaligen Mainzer Dombaumeisters Ludwig Becker.[3] Im Jahre 1897 eröffnete Greifzu in Mainz ein „Büro für kirchliche Architektur und Innen-Einrichtung“.[4] Seit 1900 entstanden die ersten Kirchen nach seinen Entwürfen. Vermutlich war Greifzu um 1903 Lehrer für Architektur an der Kunstgewerbeschule in Mainz.[5] Nach seiner Ehescheidung 1910 und einer erneuten Eheschließung 1911 konnte er nicht mehr offiziell für katholische Kirchenbauprojekte verantwortlich zeichnen. Er zog von Mainz nach Ludwigshafen und arbeitete seit 1910 für den Architekten Karl Marschall, Göllheim bzw. Ludwigshafen, unter dessen Namen Greifzu von nun an seine Kirchenentwürfe fertigte.[6] In den Jahren nach 1919 hat Greifzu auch einige Wohngebäude entworfen.

Greifzu hat ein ansehnliches Œuvre hinterlassen, das sich zwar in Umfang und Qualität nicht mit dem seines Lehrers Ludwig Becker messen kann, aber dennoch zu den beachtenswerten Leistungen des Späthistorismus zählt. „Es ist merkwürdig, daß August Greifzu in die einschlägigen Speziallexika keine Aufnahme fand.“ (Marcus Kiefer)[7]

Bauten und Entwürfe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: August Greifzu – Sammlung von Bildern
  • Paul-Georg Custodis: Skizzen zum Architekten August Greifzu (1873–1949) und seinen Kirchen im Mainzer Raum. In: Tobias Möllmer (Hrsg.): Stil und Charakter. Beiträge zu Architekturgeschichte und Denkmalpflege des 19. Jahrhunderts. Birkhäuser, Basel 2015, ISBN 978-3-0356-0451-1, S. 126–140.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wesentliche Angaben zu Leben und Werk von Greifzu hat Günter Schneider zusammengetragen. Schneider ist Glockensachverständiger des Bistums Mainz. Der vorliegende Artikel basiert in großen Teilen auf den Nachforschungen Schneiders.
  2. Geburts- und Sterbedatum von Greifzu: Auskunft G.Schneider nach Geburtsurkunde und Pfarrchronik Mainz-Amöneburg. http://www.bistummainz.de/pfarreien/dekanat-ruesselsheim/kelsterbach/Bildergalerien/index.html
  3. Marcus Kiefer, Kirchenkonkurrenz in Marburg: Idee und Planung einer kath. Elisabethkirche, in: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, Bd. 33, 2006, S. 253–299, darin S. 268.
  4. a b c d e Auskunft G.Schneider.
  5. Kunsthandbuch für Deutschland. Verzeichnis der Behörden, Sammlungen, Lehranstalten und Vereine für Kunst, Kunstgewerbe und Altertumskunde. Hg. v. Königliche Museen zu Berlin. 6. Aufl. Berlin 1904. S. 452.
  6. Auskünfte von G.Schneider.
  7. Kiefer, Kirchenkonkurrenz in Marburg S. 268, 270 u. 296, Zitat: S. 296 Anm. 98. Michael Bringmann: Studien zur neuromanischen Architektur in Deutschland. Heidelberg 1968, S. 101.
  8. Auskunft G. Schneider sowie Groß-Gerau: St. Walburga. hr-online.de, archiviert vom Original am 6. Februar 2012; abgerufen am 23. Oktober 2011.
  9. Kurze Geschichte der Katholischen Pfarrgemeinde in Nidda.
  10. Auskunft von G. Schneider.
  11. Reinhard Hootz (Hrsg.): Deutsche Kunstdenkmäler. Band 2: Rheinland-Pfalz Saar. Darmstadt 1958, S. 369.
  12. Katholische Pfarrkirche Sankt Bartholomäus. bildindex.de, abgerufen am 2. Juni 2011. Johannes Blank (Red.): Lebendige Steine. 100 Jahre St. Bartholomäus Groß-Zimmern. Groß-Zimmern 2004. (darin ein Foto von August Greifzu)
  13. Katholische Kirche Sankt Martin. bildindex.de, abgerufen am 3. Juni 2011.
  14. Irene Spille: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 10 = Stadt Worms. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1992. ISBN 978-3-88462-084-7, S. 200.
  15. Hartwig Beseler, Niels Gutschow: Kriegsschicksale deutscher Architektur, Band 2: Süd. Neumünster 1988, S. 906.
  16. Auskunft G. Schneider und Adolf-Spieß-Straße 6. denkmalpflege-hessen.de, abgerufen am 23. Oktober 2011.
  17. St. Laurenzikirche (Memento vom 29. Mai 2019 im Internet Archive) und Alfons Molitor: Dachreiter der Laurenzikapelle restauriert / Spitze noch nicht aufgesetzt. (PDF; 472 kB) bistummainz.de, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Juni 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/downloads.bistummainz.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  18. Herbert Dellwing: Die Martinskirche in Bockenheim. In: Der Turmhahn 26, 1982, S. 5
  19. Michael Bringmann: Studien zur neuromanischen Architektur in Deutschland. Heidelberg 1968, S. 101–103.
  20. An der Paulskirche 3. denkmalpflege-hessen.de, archiviert vom Original am 7. Juli 2012; abgerufen am 2. Juni 2011.
  21. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen, Landkreis Darmstadt-Dieburg. Vieweg, Braunschweig 1988, ISBN 3-528-06235-5, S. 294.
  22. Kiefer: Kirchenkonkurrenz in Marburg. S. 268, 270, 273–288 u. S. 296 Anm. 98.
  23. Martin Matl: Kirchliche Denkmalpflege im Bistum Fulda. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte, 59. Jahrgang 2007, S. 497–526, darin S. 507.
  24. die Chronik der Pfarrei.
  25. 63579 Freigericht-Bernbach: kath. Pfarrkirche St. Bartholomäus (1908). kirchbau.de, abgerufen am 3. Juni 2011.
  26. http://www.bistummainz.de/pfarreien/dekanat-ruesselsheim/gustavsburg/Gotteshaus/index.html
  27. Erlenbach a. Main im Spiegel der alten und neuen Zeitgeschichte. Erlenbach am Main 1958, S. 120. (PDF; 5,6 MB) (Memento vom 10. Januar 2012 im Internet Archive)
  28. Spessart Online / Nachrichten. Archiviert vom Original am 21. März 2012; abgerufen am 3. Juni 2011.
  29. Spessart Online / Nachrichten. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Juni 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.spessart-online.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  30. Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Best. P 11 Nr. 1299/5
  31. tag-des-offenen-denkmals.de
  32. Norbert Zabel: 100 Jahre Pfarrkirche St. Christophorus. Niederselters 2009.
  33. Pastoraler Raum Selters 2009 100 Jahre Pfarrkirche St. Christophorus Niederselters (Memento vom 21. Februar 2014 im Internet Archive)
  34. 100 Jahre St. Christophorus Niederselters – Bezirk Limburg. bistumlimburg.de, 1. Juli 2009, archiviert vom Original am 9. Januar 2012; abgerufen am 3. Juni 2011.
  35. 100-jähriges Jubiläum der Marienkirche gefeiert. In: Alsfelder Allgemeine vom 11. November 2009
  36. 100-jähriges Jubiläum der Marienkirche Vockenrod. Archiviert vom Original am 10. September 2012;.
  37. Irene Spille (Bearb.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 10: Stadt Worms. Worms 1992, S. 238f.
  38. Hermann Schmitt: Geschichte von Horchheim, Weinsheim und Wies-Oppenheim. Aus Anlaß der Einweihung der neuen kath. Kirche zu Horchheim. (24. Oktober 1910) Worms 1910, S. 56–71.
  39. 1910–1985. 75 Jahre Heilig-Kreuz-Kirche Worms-Horchheim. Worms-Horchheim 1985.
  40. 100 Jahre katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz Worms-Horchheim. Worms 2010.
  41. Hartwig Beseler, Niels Gutschow: Kriegsschicksale deutscher Architektur, Band 2: Süd. Neumünster 1988, S. 886.
  42. http://www.bistummainz.de/pfarreien/dekanat-ruesselsheim/kelsterbach/Bildergalerien/index.html
  43. Dom- und Diözesanarchiv Mainz, Pfarrakten Münster
  44. Pfarrarchiv Münster im Dom- und Diözesanarchiv Mainz
  45. Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 15 Dieburg K 494
  46. Die katholische Kirche Hammelbach. gemeinde-grasellenbach.de, abgerufen am 3. Juni 2011.
  47. Katholische Pfarrkirche zur Heiligen Familie und Sankt Walburga. bildindex.de, abgerufen am 3. Juni 2011.
  48. Auskunft G. Schneider
  49. Kirche Unbefleckte Empfängnis Mariae
  50. Archivlink (Memento vom 1. Oktober 2013 im Internet Archive) (23. August 2011)
  51. Auskunft G. Schneider und Wein und Herrschaft. Zwei Schleifen durch die Kulturlandschaft im Alzenauer Süden. (PDF; 1,5 MB) alzenau.de, abgerufen am 23. Oktober 2011.
  52. Liste der Kulturdenkmäler in Bad Münster am Stein-Ebernburg
  53. Torsten Schlemmer: Vom Hofgut über ein Altenheim und Siechenhaus bis hin zum Verfall. Die Geschichte des Viktoriastiftes in Finkenbach-Gersweiler. Geschichtswettbewerb der Körber-Stiftung 1997. (unveröffentlichtes Manuskript)
  54. Archivlink (Memento vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive) S. 22–24, gedruckt (o.Abb.): Torsten Schlemmer, Das Finkenbacher Kriegerdenkmal, in: Nordpfälzer Geschichtsblätter, 91. Jg. 2011 H. 1 (März 2011), S. 11–12. Das zentrale Denkmal Datei:EhrenmalFiba.jpg im klassizistischen Stil besteht aus einem Hexagon auf Säulenunterbau. Zum Typus des Ehrenhains vgl. Meinhold Lurz, Kriegerdenkmäler in Deutschland, Bd. 4 Weimarer Republik, Heidelberg 1985, S. 193ff, 197ff, 253ff.