August von Röntgen
August von Röntgen (* 10. Juni 1781 in Neuwied; † 5. August 1865 in Fahr (seit 1970 Stadtteil von Neuwied)) war ein deutscher Jurist und Diplomat.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gottfried Leonhard August von Röntgen, zweiter Sohn des Neuwieder Kunsttischlers David Roentgen und dessen Ehefrau Katharina Dorothea, geborene Scheuer (1749–1825), studierte an der Universität Leipzig und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Rechtswissenschaft. In Erlangen schloss er sich 1799 dem Corps Onoldia an.[1] Mit einer Doktorarbeit bei Christian Gotthelf Hübner wurde er 1803 in Leipzig zum Dr. iur. promoviert.[2] Danach trat er als Polizeimeister in den Dienst des Fürstentums Wied. Er wurde nach dessen Mediatisierung 1806 Beamter im Herzogtum Nassau und schlug die diplomatische Laufbahn ein. 1809 wurde er Chargé d’affaires am großherzoglich bergischen Hof, 1810 diplomatischer Agent in Paris. 1814 gehörte er zu den Begleitern von Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein auf dem Wiener Kongress. 1815 folgte er im Auftrag des nassauischen Herzogs der Verbündetenarmee nach Paris. Als Vertrauter und Ratgeber des Herzogs wurde er 1816 nassauischer Ministerresident in Den Haag, später nassauischer und badischer Gesandter in München und 1833 nassauischer und braunschweigischer Bundestagsgesandter. 1844 nahm er seinen Abschied, fungierte jedoch noch 1857 bei Vermählung von Sophia von Nassau mit Oskar II. von Schweden als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister bei Schweden und Norwegen. Er starb in seiner 1847 erbauten Villa oberhalb des Schlosses Friedrichstein in Fahr (Neuwied).
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1824 wurde von Röntgen durch den König von Preußen geadelt.
- Er war Träger vieler Orden, darunter dem Großkreuz des badischen Orden vom Zähringer Löwen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Otto: Röntgen, August von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 137.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Biographie des Geheimrats Dr. jur. August von Roentgen (1781–1865)
- Roentgen Villa – Haus Friedrichstein
- Roentgen, Gottfried Leonhard August von. Hessische Biografie. (Stand: 5. August 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- August von Röntgen in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 28/46
- ↑ Dissertation: Prolegomenon ad titulum digestorum de diversis regulis juris antiqui specimen.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Ernst Marschall von Bieberstein | Nassauischer Gesandter beim Deutschen Bund 1833 bis 1836 | Friedrich von Wintzingerode |
Carl Leopold von Beust Jakob Friedrich von Leonhardi (bis 1839) | Liechtensteinischer Gesandter beim Deutschen Bund 1840 bis 1841 | Adolf von Holzhausen |
– gemeinsam mit Hannover | Braunschweigischer Gesandter beim Deutschen Bund 1843 bis 1844 | – gemeinsam mit Nassau |
Personendaten | |
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NAME | Röntgen, August von |
ALTERNATIVNAMEN | Röntgen, Gottfried August Bernhard von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | nassauischer Jurist und Diplomat |
GEBURTSDATUM | 10. Juni 1781 |
GEBURTSORT | Neuwied |
STERBEDATUM | 5. August 1865 |
STERBEORT | Neuwied |
- Nassauischer Diplomat
- Liechtensteinischer Diplomat
- Braunschweigischer Diplomat
- Gesandter eines Mitgliedstaates beim Deutschen Bund
- Jurist im auswärtigen Dienst
- Corpsstudent (18. Jahrhundert)
- Polizist (Rheinland-Pfalz)
- Person (Neuwied)
- Nobilitierter (Preußen)
- Träger des Ordens vom Zähringer Löwen (Großkreuz)
- Deutscher
- Geboren 1781
- Gestorben 1865
- Mann