Aurora-Klasse (2024)

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Aurora-Klasse p1
Schiffsdaten
Land Norwegen Norwegen
Schiffsart Autotransporter (Pure Car and Truck Carrier)
Reederei Höegh Autoliners
Entwurf Deltamarin
Bauwerft China Merchants Heavy Industry (Jiangsu) Co.
Bauzeitraum Seit 2023
Gebaute Einheiten 12 (geplant)
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 199,92 m (Lüa)
196,11 m (Lpp)
Breite 37,62 m
Seitenhöhe 14,52 m
Tiefgang (max.) 10,8 m
Vermessung 84.074 BRZ / 35.724 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × MAN-Dual-Fuel-Motor (Typ: 7S60ME-C10)
Dienst­geschwindigkeit

14,5 kn (27 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 25.563 tdw
Fahrzeugkapazität 9.100 PKW
Sonstiges
Klassifizierungen DNV

Die Aurora-Klasse ist eine Klasse von Autotransportern der norwegischen Reederei Höegh Autoliners. Zwei Einheiten wurden 2024 abgeliefert, zehn weitere sind im Bau bzw. geplant. Die Schiffe sind für den Betrieb mit Ammonium bzw. Methanol vorgesehen.

Der Schiffstyp wurde vom finnischen Schiffsarchitekturbüro Deltamarin entworfen.[1] Die Schiffe werden für die norwegische Reederei Höegh Autoliners auf der chinesischen Werft China Merchants Heavy Industry (Jiangsu) Co. gebaut. Zunächst waren vier Einheiten mit zwei Optionen für jeweils vier weitere Einheiten bestellt.[2] Im April 2022 und Juli 2023 wurden die beiden Optionen in Festbestellungen umgewandelt[3][4] und eine Option für weitere vier Einheiten vereinbart. Der Bau der Schiffe begann mit dem ersten Stahlschnitt für das Typschiff im März 2023.[3] Das Schiff wurde am 1. August 2024 abgeliefert.

Die Schiffe gelten zur Indienststellung als größte Autotransporter weltweit.[1][5] Der Bau der Schiffe wird teilweise finanziell durch das norwegische Staatsunternehmen Enova unterstützt, das unter anderem Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Entwicklung energieeffizienter Lösungen fördern soll, indem insgesamt 255,4 Mio. NOK zur Verfügung gestellt wurden. Ein Teil der Förderung ist dabei explizit für den Bau der Schiffe vorgesehen, die bereits mit einem durch Ammonium betriebenen Antrieb ausgestattet werden.[6][7]

Die Schiffe werden von einem MAN-Dual-Fuel-Motor des Typs 7S60ME-C10 angetrieben. Der Motor wirkt auf einen Propeller. Die Schiffe sind mit einem elektrisch angetriebenen Bugstrahlruder ausgestattet. Der Antriebsmotor der ersten acht Schiffe der Serie ist für den Betrieb mit Flüssigerdgas und Marinedieselöl konzipiert. Er kann aber auch für den Betrieb mit Ammonium und Methanol angepasst werden.[5][8] Bei den Folgebauten ist der Antrieb mit Ammonium statt Flüssigerdgas vorgesehen, sofern die nötige Technik dann verfügbar ist.[4][9] Ziel von Höegh Autoliners ist es, die Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen beim Betrieb der Schiffe so weit wie möglich zu reduzieren.[10]

Für die Stromerzeugung stehen drei von Wärtsilä-Dieselmotoren des Typs 8L20 angetriebene Generatoren zur Verfügung. Weiterhin wurde ein von einem Cummins-Dieselmotor des Typs NT855-M angetriebener Notgenerator verbaut. Neben den Generatorsätzen sind die Schiffe auf dem Oberdeck auf einer Fläche von 1500 m² mit Solarmodulen zur Stromerzeugung ausgerüstet. Die Schiffe sind für die Installation eines Landstromanschlusses vorbereitet, so dass der Bordbetrieb zu einem späteren Zeitpunkt in entsprechend ausgerüsteten Häfen mit Strom aus dem örtlichen Stromnetz versorgt werden kann.[5]

Die Schiffe verfügen über 14 Ro-Ro-Decks, von denen fünf in der Höhe verstellt werden können. Die Ro-Ro-Decks sind über eine Heckrampe zugänglich, die auf der Steuerbordseite seitlich heruntergeklappt werden kann. Die Decks an Bord sind über interne Rampen miteinander verbunden.

Neben Pkw können auch andere Fahrzeuge und rollende Ladungen, beispielsweise Ladungseinheiten auf Rolltrailern, befördert werden. Die Ro-Ro-Decks sind für den Transport schwerer Ladungen wie beispielsweise Projektladungen verstärkt.

Oberhalb der Fahrzeugdecks befindet sich das Deck mit den Einrichtungen für die Schiffsbesatzung. Darauf ist das Brückendeck aufgesetzt. Die Brücke ist über die gesamte Breite geschlossen. Zur besseren Übersicht beim An- und Ablegen und dem Navigieren in engen Fahrwassern gehen die Nocken etwas über die Schiffsbreite hinaus.

Aurora-Klasse
Bauname Baunummer IMO-Nummer Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Höegh Aurora CMHI-269-1 9962677 7. September 2023
31. Januar 2024
1. August 2024
Höegh Borealis CMHI-269-2 9962689 22. November 2023
22. April 2024
16. Oktober 2024
Höegh Australis CMHI-269-3 9962691  
Juli 2024
 
Höegh Sunlight CMHI-269-4 9962706
Höegh Moonlight CMHI-269-5 9971252
Höegh Starlight CMHI-269-6 9971264
Höegh Sunrise CMHI-269-7 9971276
Höegh Dawn CMHI-269-8 9971288
Höegh Rainbow CMHI-269-9 1035014
Höegh Moonbow CMHI-269-10 1035026
Höegh Mareel CMHI-269-11 1035038
Höegh Lumina CMHI-269-12 1035040

Die Schiffe fahren unter norwegischer Flagge, Heimathafen ist Oslo.

Einzelnachweise

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  1. a b Höegh Aurora, Deltamarin. Abgerufen am 7. November 2024.
  2. Höegh orders new car carriers from Chinese builder, Baird Maritime, 24. Januar 2022. Abgerufen am 7. November 2024.
  3. a b Steel-cutting ceremony marks construction of zero-carbon ready Aurora-class vessels, Offshore Energy, 9. März 2023. Abgerufen am 7. November 2024.
  4. a b Höegh Autoliners orders four more ammonia-ready Aurora class vessels, Offshore Energy, 17. Juli 2023. Abgerufen am 7. November 2024.
  5. a b c Frode Rabbevåg: Höegh Aurora (10/2024), Maritimt Magasin, 14. Oktober 2024. Abgerufen am 7. November 2024.
  6. World’s first ammonia-powered PCTCs get financial boost, Offshore Energy, 6. März 2024. Abgerufen am 7. November 2024.
  7. Höegh Autoliners secures funding for 4 new ammonia-fueled ships, Offshore Energy, 20. Juni 2024. Abgerufen am 7. November 2024.
  8. Vessel Review | Hoegh Aurora – First in new series of ammonia-ready car carriers for Norwegian owner, Baird Maritime, 7. August 2024. Abgerufen am 7. November 2024.
  9. Höegh Autoliners takes delivery of its first of 12 Aurora Class vessels, Shippax, 6. August 2024. Abgerufen am 7. November 2024.
  10. Höegh Autoliners seals deal for zero-carbon ready car carriers, Offshore Energy, 20. Januar 2022. Abgerufen am 7. November 2024.