Ausbildungsberuf (Deutschland)

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Als Ausbildungsberufe in Deutschland gelten die beruflichen Tätigkeiten, die im Rahmen eines Ausbildungsverhältnisses im dualen System erlernt werden können. Jugendliche dürfen nur in anerkannten Ausbildungsberufen ausgebildet werden.

Rechtsgrundlagen

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Die frühere Bezeichnung „Lehrling“ wurde 1971 im Berufsbildungsgesetz (BBiG) durch die Bezeichnung „Auszubildender“ ("Azubi") abgelöst.

Ausbildungsberufe werden immer wieder in Ausbildungsordnungen nach dem BBiG oder der Handwerksordnung (HwO) staatlich anerkannt. Die durch die Ausbildung zu erwerbenden Befähigungen werden durch das Berufsbildungsgesetz und die Ausbildungsordnung festgelegt. Wichtige Grundlagen zu den Ausbildungsordnungen finden sich in § 4 und § 5 des BBiG.

Einige Berufe, insbesondere die Gesundheitsfachberufe, sind in speziellen Gesetzen geregelt (beispielsweise Krankenpflegegesetz, Altenpflegegesetz, Notfallsanitätergesetz).

Die anerkannten Ausbildungsberufe werden in einem Verzeichnis geführt, das vom Bundesinstitut für Berufsbildung herausgegeben wird.

Beamte in einer Laufbahnausbildung sind Anwärter im Vorbereitungsdienst. Die Rechtsgrundlage dazu ist in den Beamtengesetzen des Bundes und der Länder sowie speziellen Ausbildungs- und Prüfungsordnungen enthalten.

Dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zufolge gab es zum 1. Oktober 2019 insgesamt 325 anerkannte Ausbildungsberufe.[1]

Die 15 am stärksten besetzten Ausbildungsberufe 2019[2]

Männer nach Berufen
Beruf Anzahl
Kraftfahrzeugmechatroniker 65.238
Elektroniker 40.860
Industriemechaniker 40.380
Fachinformatiker 36.915
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 35.193
Kaufmann im Einzelhandel 26.895
Mechatroniker 26.334
Fachkraft für Lagerlogistik 22.338
Elektroniker für Betriebstechnik 21.933
Kaufmann im Groß- und Außenhandel 21.336
Industriekaufmann 20.343
Zerspanungsmechaniker 18.768
Kaufmann für Büromanagement 18.720
Verkäufer 18.396
Tischler 15.606
Frauen nach Berufen
Beruf Anzahl
Kauffrau für Büromanagement 49.188
Medizinische Fachangestellte 40.620
Zahnmedizinische Fachangestellte 31.539
Industriekauffrau 27.822
Kauffrau im Einzelhandel 26.385
Verkäuferin 19.677
Friseurin 14.733
Verwaltungsfachangestellte 13.830
Kauffrau im Groß- und Außenhandel 13.515
Hotelfachfrau 12.141
Steuerfachangestellte 12.069
Bankkauffrau 11.655
Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk 9.882
Rechtsanwaltsfachangestellte 6.897
Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung 5.697

Zwischen 2011 und 2021 hat sich der Anteil der Abiturienten, die sich für eine Ausbildung entscheiden, von etwa 35 Prozent auf rund 47 Prozent erhöht. Daher finden Bewerber mit einem niedrigeren Schulabschluss schwerer eine Stelle.[3]

Einzelnachweise

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  1. Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.): Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe 2020. Bonn 25. August 2020, S. 4 (463 Seiten, bibb.de [PDF; 3,0 MB; abgerufen am 26. Mai 2021]).
  2. Statistisches Bundesamt: Auszubildende nach Ausbildungsberufen (TOP 20). Abgerufen am 26. Mai 2021.
  3. Jugendliche mit Hauptschulabschluss finden seltener Ausbildungsplätze. In: Zeit Online. 24. Januar 2023, abgerufen am 28. Juli 2023.