Luftlande-/Lufttransportschule

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Luftlande-/Lufttransportschule
— LL/LTrspS —

Verbandsabzeichen
Verbandsabzeichen
Aufstellung Februar 1958
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer Heer
Typ Ausbildungseinrichtung des Heeres
Unterstellung Verbandsabzeichen Infanterieschule
Standort Wappen der Stadt Altenstadt
Marsch Fallschirmjäger-Marsch (Hans Felix Husadel)[1]
Website Luftlande-/Lufttransportschule
Führung
Leiter Oberstleutnant Martin Holle
Alte Bezeichnungen
Feb. 1958–31.12.2015 Luftlande- und Lufttransportschule (LL/LTS)
01.07.2015–31.03.2021 Ausbildungsstützpunkt Luftlande und Lufttransport (AusbStpLL/LTrps)

Die Luftlande-/Lufttransportschule (LL/LTrspS; Februar 1958 bis 31. Dezember 2015 Luftlande- und Lufttransportschule; LL/LTS; 1. Juli 2015 bis 31. März 2021 Ausbildungsstützpunkt Luftlande und Lufttransport; AusbStpLL/LTrsp), die am Heeresflugplatz Altenstadt in Oberbayern stationiert ist, ist eine der Ausbildungseinrichtungen des Heeres der Bundeswehr. Sie ist zentrale Ausbildungsstätte für das Luftlande- und Lufttransportwesen, die Fallschirmsprungausbildung und die Überlebensausbildung unter verschiedenen Bedingungen. Die Luftlande-/Lufttransportschule untersteht der Infanterieschule in Hammelburg.

Die Franz-Josef-Strauß-Kaserne mit Luftlande-/Lufttransportschule
Fallschirmjäger bei einem Übungssprung
Fallschirmjäger der Bundeswehr während einer Luftverladeübung mit einem Hubschrauber des Typs Bell UH-1D
Fallschirmjäger der Bundeswehr während eines Ausbildungssprungs über Altenstadt
Internes Verbandsabzeichen

Im Februar 1958 wurde die Luftlande- und Lufttransportschule (LL/LTS) aufgestellt. Die Kaserne auf dem Burglachberg wurde vom Architekten Georg Werner entworfen und im Februar 1993 nach Franz Josef Strauß benannt. Die Ausbildung des ersten Ausbildungspersonals und der ersten Fallschirmspringer der Bataillone erfolgte durch die 11. US-Luftlandedivision in Augsburg (Sheridan- und Reese-Kaserne) und am Flugplatz Gersthofen-Gablingen. Neben den Fallschirmsprunglehrgängen für automatisches Fallschirmspringen und für Military Freefall, wurden verschiedene Verwendungs- und Laufbahnlehrgänge sowie der Einzelkämpferlehrgang an der Ausbildungsstätte Sauwaldhof durchgeführt. Seit 1997 besteht eine Partnerschaft mit der französischen Fallschirmspringerschule ETAP in Pau.

Fallschirmjäger werden im automatischen Fallschirmspringen mit Rundkappenfallschirmen vom Typ T-10 ausgebildet. Die in den 1990er Jahren geplante Neueinführung der von Angehörigen der Luftlande- und Lufttransportschule entwickelten und beschafften automatischen Rundkappenfallschirme des Typs T3F mit drei Einzelrundkappen für verringerte Absetzhöhe wurde nach mehreren Unfällen eingestellt. Neu eingeführt wurde der französische Rundkappenfallschirm, mit dem die Truppe im automatischen Fallschirmsprung abgesetzt werden soll.

Spezialkräfte wie das Kommando Spezialkräfte, die Fallschirmspezialzüge der Fallschirmjägerregimenter sowie die Kampfschwimmer werden im „HAHO“ mit „Gleitfallschirmen“ ausgebildet. Mit diesem können windabhängig entferntere Ziele punktgenau angeflogen werden.

Zahlreiche Deutsche Meister, Europa- und sogar Weltmeister im Fallschirmspringen trainierten in der Sportfördergruppe an der LL/LTS und haben die Bundeswehr bei Militärsprung-Meisterschaften vertreten.[2] Gruppenübungssprünge aus Transalls und zivilen Transport-Maschinen finden auf dem nördlich angrenzenden Absetzplatz neben dem Heeresflugplatz Altenstadt der Schule statt.

Im Schulungsgebäude befindet sich eine Schausammlung zu Einsätzen deutscher Fallschirmjäger sowie der Fallschirmjäger der Wehrmacht an verschiedenen Kriegsschauplätzen in vielen anschaulichen Miniatur-Panoramen in Glasvitrinen.

Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr erfolgte im Herbst 2011 die Umgliederung, Umbenennung und Verlegung der Luftlande- und Lufttransportschule. Ursprünglich sollte auch eine Verlegung nach Oldenburg sowie eine Unterstellung unter das Internationale Hubschrauberausbildungszentrum erfolgen.[3] Der Bundesrechnungshof prüfte die Verlegung nach Oldenburg auf ihre Wirtschaftlichkeit.[4] 2015 entschied das Bundesministerium der Verteidigung, die Einrichtung nicht zu verlegen.[5][6] Die Luftlande- und Lufttransportschule wurde in Ausbildungsstützpunkt Luftlande und Lufttransport umbenannt und umgegliedert sowie dem damaligen Ausbildungszentrum Infanterie unterstellt. Von der Aufstellung des Ausbildungsstützpunktes Luftlande und Lufttransport zum 1. Juli 2015 und der Auflösung der Luftlande- und Lufttransportschule zum 31. Dezember 2015 bestanden formal beide Dienststellen nebeneinander. Der Dienstposten des Leiters der Einrichtung wurde von Oberst auf Oberstleutnant herabdotiert.

Zum 1. April 2021 wurden zehn Ausbildungseinrichtungen des Heeres umbenannt und erhielten überwiegend ihre traditionellen Namen zurück. Der "Ausbildungsstützpunkt Luftlande- und Lufttransport" erhielt den Namen "Luftlande-/Lufttransportschule".[7] Im Vergleich zum Traditionsnamen entfiel das „und“. Auch die Abkürzung ist neu (LL/LTrspS statt LL/LTS). Damit wurde die einheitliche Abkürzung „Trsp“ für Transport in der Bundeswehr berücksichtigt.

Name Beginn Ende
Oberst Walter Gericke 1956 1962
Oberst Harry Herrmann 1962 1967
Oberst Alfred Genz 1967 1974
Oberst Alfred Jenninger 1974 1980
Oberst Karl Heinz Abele 1980 1987
Oberst Ernst Richstein 1987 1990
Oberst Ulrich Quante 1990 1996
Oberst Fritz Zwicknagl[8][9] 1996 1997
Oberst Friedrich Jeschonnek 1997 1998
Oberst Frank-Detlef Doerr 1998 2003
Oberst Volker Bescht 2003 2005
Oberst Alois Hösle 2005 2009
Oberst Ferdinand Baur 2009 2014
Oberst Carsten Jahnel 2014 2015
Oberstleutnant Christian Schoebel 2015 2018
Oberstleutnant Udo Francke 2018 2021
Oberstleutnant Martin Holle 2021

Waffensysteme und Ausrüstung

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Verbandsabzeichen

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Das Verbandsabzeichen zeigt ähnlich wie alle Abzeichen der Truppenschulen zwei gekreuzte Schwerter auf rotem Grund. Darüber hinaus signalisiert ein „S“, dass es sich um eine Schule des Heeres handelt. Das Abzeichen ist grün-schwarz geflochten umrandet. Grün entspricht der Waffenfarbe der Infanterie.

Das interne Verbandsabzeichen zeigt im heraldisch rechten Teil des gotischen Wappenschildes eine Hälfte des Bundesadlers und im linken Wappenteil zwei aufgespannte Fallschirme auf zwei stilisierten weiß-blauen bayrischen Rauten als Symbol für den Standort.

  • Walter Gericke (Hrsg.): Dort oben auf dem Burglachberg … Bilddokumentation. Luftlande- u. Lufttransportschule, Altenstadt bei Schongau 1976.
  • Stefan Heydt, Christian Bannert (Projektbeauftr.): Die Heeresschulen. Im Auftrag des Heeresamtes, Fölbach-Medienservice, München 2011, S. 146 ff.
  • Siegfried Jordan: Die Luftlande- und Lufttransportschule. Fölbach-Medienservice, München 2005, 2010.

Einzelnachweise

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  1. Zentrum Militärmusik der Bundeswehr (Hrsg.): A2-2750/0-0-3 Zuteilung von Truppenmärschen. Version 3.1 Auflage. 13. September 2022 (Anlage 4.1 [PDF; abgerufen am 6. September 2024]).
  2. Helmut Schlecht: Erster Deutscher in Fallschirm-Ruhmeshalle. In: Münchner Merkur. 20. Oktober 2014 (merkur.de [abgerufen am 11. April 2018]).
  3. Die Stationierung der Bundeswehr – Oktober 2011. (PDF; 2,8 MB) BMVg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2011; abgerufen am 26. Oktober 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundeswehr.de
  4. Thomas Wiegold: Bundeswehrstandorte: Warten auf den Bundesrechnungshof? Augen geradeaus! (Blog), 1. August 2013, abgerufen am 9. August 2013.
  5. Cristian Dewitz: Gute Nachrichten für den Standort Altenstadt. www.bundeswehr-journal.de, 10. März 2015, abgerufen am 15. März 2015.
  6. Christoph Peters: Die Fallschirmjäger bleiben in Altenstadt. www.kreisbote.de, 6. März 2015, abgerufen am 15. März 2015.
  7. Heer erhält ein Stück Tradition zurück. In: bundeswehr.de. 15. März 2021, abgerufen am 26. April 2021.
  8. Rechtsextremismus-Vorwürfe gegen Bundeswehrkommando KSK Bayerischer Rundfunk 10. September 2019
  9. KSK Geheimdienst will gegen rechtsextreme Elitesoldaten vorgehen, Ostsee-Zeitung 10. September 2019

Koordinaten: 47° 50′ 0″ N, 10° 52′ 12″ O