Epiphanias-Kirche (Bochum)
Epiphanias-Kirche, Bochum-Hamme | |
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Die Ephiphaniaskirche von Süden (2010) | |
Daten | |
Ort | Bochum, Nordrhein-Westfalen |
Architekt | Wilhelm Tiefenbach |
Baujahr | 1929 |
Höhe | 29,5 m |
Koordinaten | 51° 29′ 46,8″ N, 7° 11′ 18,7″ O |
Besonderheiten | |
Autobahnkirche |
Die evangelisch-lutherische Epiphaniaskirche im Bochumer Stadtteil Hamme, deren Name an die Erscheinung Christi vor den Weisen aus dem Morgenland erinnert, entstand ab 1929 nach Entwürfen des Castrop-Rauxeler Architekten Wilhelm Tiefenbach. Die Epiphaniaskirche wurde am 30. Mai 2010 als erste Autobahnkirche in einer Großstadt eröffnet[1] und 2011 in die Route der Industriekultur aufgenommen.
Baugeschichte und Bauwerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Konflikt innerhalb der evangelisch-unierten Gemeinde Hamme führte 1927 zur Gründung der Epiphaniaskirchengemeinde, die sich 1928 der altlutherischen Kirche in Preußen anschloss. Heute gehört die Kirchengemeinde zum Kirchenbezirk Westfalen der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.
Die Grundsteinlegung erfolgte am 7. Juli 1929 und am 2. Februar 1930 wurde die Kirche geweiht.[2] Seit 2005 steht sie unter Denkmalschutz.
Das Gesamtensemble besteht aus Kirche, Turm, dem unter der Kirche angeordneten Gemeindesaal und dem Pfarrhaus. Die Kirche entstand im Bauhaus-Stil, mit den typischen schlichten, streng geometrischen Formen. Die Eisenbetonkonstruktion der Anlage wurde in expressionistischen Formen rot verklinkert. Auf der Südostecke des Ensembles erhebt sich auf quadratischem Grundriss der 29,5 Meter hohe Turm, dessen Südwestecke um ein Geschoss höher und leicht nach vorne versetzt ist und von einem stählernen Kreuz bekrönt wird. Den Turm prägen schlitzartige vertikal angeordnete Fenster unter gereihten, hochrechteckigen Schallöffnungen. Der zweieinhalbgeschossige Wohntrakt gliedert sich nordöstlich an die Kirche an. Trotz mancher Kriegsschäden und der damit verbundenen Veränderungen hat sich das fortschrittliche, expressive Konzept der Baugruppe erhalten.
Der im Ganzen schlicht wirkende Bau fügte sich einst gut in die durch Industriebauten geprägte Umgebung ein. Wer sich jedoch auf den Weg in das Innere der Kirche macht, dem bietet sich ein ganz anderes Bild: Langhaus und Chor der Kirche gliedern schmale farbige Fensterbahnen, die Stirnseite belichtet ein Rundbogenfenster. Den Kirchenraum prägen die dreiseitig umlaufenden, ausschwingenden Emporen, die gegenüber dem Chor von einer Schuke-Orgel eingenommen werden. Eine über den Emporen herabgestufte Flachdecke schließt den Raum. Die Emporenkirche mit ihrem Saal im Sockelgeschoss ist im Vergleich zum massig dunklen wirkenden Außenbau durch die Hochrechteckfenster hell, licht und wirkt freundlich.
Seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 ist die Epiphanias-Kirche gleichzeitig Gemeindekirche und die Autobahnkirche RUHR.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In der Mitte des Altarraumes steht hoch aufgerichtet das 1,65 m hohe fast lebensgroße Kreuz des universale Christus welches 1956 von dem Essener Architekten und Bildhauer Ernst Hackländer (* 31. Juli 1913 in Essen; † 2000) aus Stein gegossen und am 27. Mai 1956 geweiht wurde.
- Die Kirche besitzt ein Kreuz, dessen Sockel aus einem Zünder der Bombe, welche am 19. Februar 1945 das Pfarrhaus zerstörte, besteht. Das Kreuz selbst ist aus geschmolzenen Resten der Kirchenglocke der damaligen altlutherischen Kirche St. Petri in Wuppertal-Elberfeld gefertigt.
- Die drei Gussstahl-Glocken wurden 1929 im Bochumer Verein gegossen. Sie heißen Friedensglocke (d'), Trostglocke (f') und Hoffnungsglocke (g').
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die dreimanualige Orgel wurde 1975 von der Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke für die Friedenskirche in Essen-Königssteele erbaut. Das Instrument verfügt über 23 klingende Register und wurde 2004 – mit neuem Prospekt – in einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht. Sie hat folgende Disposition:
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- Koppeln: III als Koppelmanual
- Spielhilfen: 4 Setzer
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Epiphaniaskirche bei Monumente Online 3.2011
- Beschreibung aller Standorte auf dieser Themenroute als Teil der Route der Industriekultur
- Beschreibung dieses Ortes als Teil der Route der Industriekultur in Dietmar Bleidick: Bochum: Industriekultur im Herzen des Reviers. In: route.industriekultur. Regionalverband Ruhrgebiet, 2021, abgerufen am 12. April 2023.
- Homepage der Konzertreihe Epi-Konzerte
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ http://www.derwesten.de/nachrichten/im-westen/Die-erste-Autobahnkirche-im-Revier-id3333195.html (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. WAZ 15. Juni 2010
- ↑ Verwaltungsbericht der Stadt Bochum von 1929 bis 1932 - S. 5 ff
- Kirchengebäude in Bochum
- Kirchengebäude der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche
- Erbaut in den 1920er Jahren
- Autobahnkirche
- Epiphaniaskirche
- Route der Industriekultur (Bochum)
- Kirchengebäude der Moderne
- Disposition einer Orgel
- Bauwerk des Expressionismus in Nordrhein-Westfalen
- Bauwerk des Neuen Bauens