Averser Rhein
Averser Rhein Averserrhein, Ragn da Ferrera | ||
Averser Rhein bei Avers Cröt | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 344 | |
Lage | Rätische Alpen
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Hinterrhein → Rhein → Nordsee | |
Quelle | Averser Rhein Quellgebiet 46° 24′ 3″ N, 9° 32′ 56″ O | |
Quellhöhe | etwa 2500 m ü. M. | |
Mündung | in der Roflaschlucht in den Lai da SearaKoordinaten: 46° 34′ 58″ N, 9° 25′ 22″ O; CH1903: 752054 / 160982 46° 34′ 58″ N, 9° 25′ 22″ O | |
Mündungshöhe | 1080 m ü. M.[1] | |
Höhenunterschied | etwa 1420 m | |
Sohlgefälle | etwa 71 ‰ | |
Länge | 20 km[2] | |
Einzugsgebiet | 263,4 km²[3] | |
Abfluss am Pegel bei Mündung[4] AEo: 261 km² |
MQ 1961–1980 Mq 1961–1980 |
11,5 m³/s 44,1 l/(s km²) |
Linke Nebenflüsse | Mugmolbach, Jufer Rhein, Cherlibach, Madrischer Rhein, Reno di Lei | |
Rechte Nebenflüsse | Planjentbach, Treiabach, Müllibach, Maleggabach, Starlerabach, Ual da Niemet | |
Durchflossene Stauseen | Stausee Innerferrera | |
Gemeinden | Avers, Ferrera | |
Der Averser Rhein (auch Averserrhein geschrieben, Rätoromanisch im Idiom Sutsilvan: Ragn da Ferrera) ist ein rechter Nebenfluss des Hinterrheins im Kanton Graubünden.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fluss entsteht in Avers durch den Zusammenfluss des Bergalgabaches mit dem etwas kleineren Jufer Rhein, der durch die höchstgelegene Dauersiedlung Europas (Juf, nahe der Grenze zum Bezirk Albula) bekannt ist. In einer tiefen, von der 90 Meter hohen Lezibrücke überspannten Klamm überwindet der Averser Rhein die Talstufe zum tieferen Talboden des von links kommenden, etwas kleineren Madrischer Rheins (Quellgebiet ). Nach dem Zusammenfluss führt er den Namen Ragn da Ferrera (Ferrerarhein), wogegen im deutschen Sprachgebrauch der Name Averser Rhein erhalten bleibt. Ebenfalls von links mündet wenige Kilometer unterhalb der fast ganz auf italienischem Gebiet fliessende Reno di Lei (Quellgebiet ).
Das folgende Val Ferrera weist zwei besiedelte Talweitungen auf. In der oberen wird er bei Innerferrera (Calantgil) seit 1961 gestaut. Unterhalb von Ausserferrera (Farera) begleiten hohe Felswände das Trogtal. Der Averser Rhein mündet dann in der Roflaschlucht oberhalb von Andeer in den zum Lai da Seara aufgestauten Hinterrhein, den er mit seiner Wasserführung von 11,5 m³/s um etwa 3 % übertrifft[4].
Das Tal des Averser Rheins ist nur von Stichstrassen erschlossen.
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 63,4 km² grosse Einzugsgebiet des Averser Rheins liegt in den Oberhalbsteiner Alpen und wird durch ihn über den Hinterrhein und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Der Schweizer Teil des Einzugsgebiets besteht zu 11,0 % aus bestockter Fläche, zu 36,0 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 0,4 % aus Siedlungsfläche und zu 52,0 % aus unproduktiven Flächen. Das Einzugsgebiet des Reno di Lei liegt fast gänzlich in Italien.
Die Flächenverteilung
Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 2336,8 m ü. M.[5]
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bergalgabach, 7,0 km, 22,93, 1,10 m³/s
- Valzaschallbach (links), 2,0 km, 2,71 km²
- Leida Bach (rechts), 2,1 km, 2,34 km²
- Hüttabach (rechts), 1,6 km, 2,23 km²
- Lerabellabach (links), 1,31 km²
- Tscheichabach (Tscheischabach) (links), 2,1 km, 2,14 km²
- Teifabach (rechts), 0,7 km
- Mattabach (rechts), 0,8 km
- Jufer Rhein (Ragn da Ferrera) (rechts), 7,4 km, 16,72 km², 0,79 m³/s
Averser Rhein, 18,2 km, 127,83 km²
- Trüschbächli (rechts), 0,4 km[6]
- Louretshusbächli (rechts), 0,5 km[6]
- Jupperbach (rechts), 1,6 km, 1,22 km²
- Juppeltibächli (rechts), 1,4 km[6]
- Nüwagadabächli (rechts), 1,1 km[6]
- Husbächli (rechts), 1,1 km[6]
- Lauchbodabächli (links), 1,9 km, 1,01 km²
- Bacherbach (rechts), 1,8 km, 0,94 km²
- Chloschbach (rechts), 1,3 km
- Tossabächli (rechts), 1,0 km
- Pürder Bach (links), 3,2 km, 3,55 km²
- Leinbächli (links), 0,5 km
- Maleggabach (rechts), 3,1 km, 4,55 km², 0,21 m³/s
- Cherlibach (links), 2,6 km
- Hüttabächli (links), 1,5 km
- Casolbach (rechts), 1,9 km, 1,91 km²
- Alpbach (links), 1,0 km
- Oberhusbächli (rechts), 0,5 km
- Ussercassolbächli (rechts), 1,3 km
- Bächabach (rechts), 2,0 km, 1,42 km²
- Plattnerbach (rechts), 1,6 km
- Madrischer Rhein (Ägua da Madris) (links), 14,1 km, 50,92 km², 2,38 m³/s
- Guggernüllbach (rechts), 1,1 km, 0,51 km²
- Reno di Lei (links), 16,4 km, 52,61 km²
Ragn da Ferrera
- Ual digl Uors (links), 1,4 km, 1,02 km²
- Starlerabach (Ava da Starlera) (rechts), 5,3 km, 11,03 km², 0,49 m³/s
- Sterlabach (rechts), 1,9 km, 1,43 km²
- Ual da Niemet (links), 7,6 km, 20,08 km², 0,79 m³/s
- Ual la Tgaglia (links), 2,1 km, 2,18 km²
- Ual da Martegn (links), 1,4 km
- Aua da Mulegn (rechts), 6,9 km, 12,78 km², 0,59 m³/s
- Ual d'Ursera (Ual Nursera) (links), 2,6 km, 2,98 km²
- Ual da Ferrera (rechts), 3,2 km, 2,53 km²
- Aua dil Foss (rechts), 0,7 km
- Aua Granda (rechts), 5,5 km, 8,50 km², 0,39 m³/s
- Aua da Viadurs (rechts), 0,9 km
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wasser der mit *) bezeichneten Zuflüsse wird wie das Wasser des Averser Rhein selbst von den Hinterrhein-Kraftwerken zur Stromerzeugung genutzt. Die Wasserfassung des Averser Rhein befindet sich bei Juppa. Das gefasste Wasser gelangt durch einen mehr als fünf Kilometer langen Stollen unter dem Tscheischhorn hindurch in das Auffangbecken Preda im Madris, von wo es nochmals durch einen fünf Kilometer langen Stollen in den Lago di Lei geleitet wird.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
- ↑ Charles Knapp, Maurice Borel, Victor Attinger, Heinrich Brunner, Société neuchâteloise de géographie (Hrsg.): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 1: Aa – Emmengruppe. Verlag Gebrüder Attinger, Neuenburg 1902, S. 113 f., Stichwort Averser Bach oder Averser Rhein (Scan der Lexikon-Seite).
- ↑ Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. August 2017; abgerufen am 26. August 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Hydrologischer Atlas der Schweiz des Bundesamtes für Umwelt BAFU, Tafel_54
- ↑ Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Averser Rhein auf admin.ch.
- ↑ a b c d e Eigenmessung