Azis

Azis (* 7. März 1978 in Sliwen als Wassil Trajanow Bojanów, Васил Траянов Боянов) ist eine nicht-binäre[1], bulgarischer Sänger-Person des Tschalga.
Leben und Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Azis stammt aus einer wohlhabenden Familie der Roma, in deren Sprache auch einige der eigenen Lieder geschrieben sind. Azis wurde in Sliwen in einem Frauengefängnis[2] geboren, wuchs in Kostinbrod und Sofia auf.
Im Jahr 1989, im Alter von elf Jahren, zog Azis mit der Familie nach Deutschland. Die Schule besuchte Azis nur bis zur fünften Klasse.[2] Azis versuchte eine Karriere als Fotomodell scheiterte jedoch. Danach kehrte Azis schließlich nach Bulgarien zurück und widmete sich der Musik. Das erstes Album blieb ohne kommerziellen Erfolg, die Folgenden waren erfolgreicher.
2005 beteiligte sich Azis an der Wahl zum bulgarischen Parlament auf der Liste der Euroroma-Partei, die die Interessen der Roma-Minderheit vertritt. Die Partei verfehlte die Fünf-Prozent-Hürde für die Teilnahme.
Im Jahr 2006 wirkte Azis beim Eurovision Song Contest als Background-Sänger für den bulgarischen Beitrag von Mariana Popowa mit.[3]
Azis nahm an der bulgarischen Ausgabe von Big Brother teil, verließ aber die Sendung nach 19 Tagen auf eigenen Wunsch.
Azis spielte häufig mit Geschlechtsidentitäten, vor allem in früheren, extraordinären Musikvideos.[4] Am 1. Oktober 2006 heiratete Azis in einer PR-Aktion den Partner Nikolai Petrov Parwanov im Nationalstadion.[2] Da "gleichgeschlechtliche" Ehen in Bulgarien staatlich nicht anerkannt sind, hat dies jedoch nur inoffiziellen Charakter besessen. Sie gaben bekannt, dass sie gemeinsam ein Baby des Sängers großziehen würden, welches den Namen „Raia“ trage.[5] Die Verbindung löste sich ohne große Skandale 2008 wieder auf.[6]
In früheren Jahren trat Azis geschminkt und mit Silikonbrüsten auf.[7]
Azis trat in der bulgarischen Fernsehshow Welikite Balgari („Die größten Bulgaren“) auf und wurde auf Platz 21 der größten Bulgaren aller Zeiten gewählt. Unter den noch lebenden Personen erlangte Azis sogar den zweiten Platz, gleich hinter dem Fußballer Christo Stoitschkow.
Der bekannteste Song Sen Trope wurde von anderen Künstlern aus dem Balkan wie Panos Kiamos, Dragan Kojić oder Florin Salam gecovert.
Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1999: Болка / Bolka
- 2000: Мъжете също плачат / Maschete Saschto Platschat
- 2001: Сълзи / Salsi
- 2002: Azis 2002
- 2003: Целувай Me + / Zeluwaj Me +
- 2003: На Голо / Na Golo
- 2004: Кралят / Kraljat
- 2005: Azis 2005
- 2006: Diva 2007
- 2011: Гадна порода / Gadna Poroda
- 2014: Azis 2014
Kompilationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2002: The Best
- 2005: Дуети
- 2007: The Best 2
Kollaborationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2004: Together (mit Desi Slava)
Singles (Auswahl)
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Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Brandon Kirby: 15 International LGBTQ Musicians You Need To Know: Pabllo Vittar, Olly Alexander, Lowell & More. In: Billboard. 11. Januar 2018, abgerufen am 7. April 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b c „Hast du mich erkannt?“ 12. September 2018, abgerufen am 23. Oktober 2024.
- ↑ 2006 Bulgaria - Mariana Popova (Semifinal) - Vídeo Dailymotion. In: dailymotion.com. 27. Juli 2006, abgerufen am 16. März 2024.
- ↑ Der meistgehasste Superstar. In: DiePresse.com. Abgerufen am 10. Juni 2016.
- ↑ Bulgaria's Gay Idol Becomes Father - Novinite.com - Sofia News Agency. Abgerufen am 23. Oktober 2024.
- ↑ Азис и Китаеца се разделиха без скандали ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Azis: Roma, Mann, Frau – Erfolg gegen alle Konventionen – Südost Sound. ARD Studio Wien, 27. Januar 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. Juni 2016; abgerufen am 10. Juni 2016.
Personendaten | |
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NAME | Azis |
ALTERNATIVNAMEN | Азис (bulgarisch); Bojanów, Wasil Trojanow (Geburtsname); Boyanov, Vasil Trayanov (Geburtsname, englisch); Боянов, Васил Траянов (Geburtsname, bulgarisch) |
KURZBESCHREIBUNG | bulgarischer Sänger des Tschalga |
GEBURTSDATUM | 7. März 1978 |
GEBURTSORT | Sliwen |