Kreis Bützow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von BÜZ)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Basisdaten (Stand 1994)
Bestandszeitraum: 1952–1994
Bezirk: Schwerin
Sitz der Verwaltung: Bützow
Fläche: 502 km²
Einwohner: 29.600 (1985)
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: BA (1974–1990)

BÜZ (1991–1994)

Kreisgliederung: 37 Gemeinden, davon 2 Städte
Lage des Kreises in der DDR
KarteKreis RügenKreis Bad DoberanKreis GreifswaldGreifswaldKreis GrevesmühlenKreis GrimmenKreis Ribnitz-DamgartenKreis Rostock-LandRostockKreis Stralsund-LandStralsundKreis Wismar-LandWismarKreis WolgastKreis GüstrowKreis BützowKreis GadebuschKreis HagenowKreis LudwigslustKreis LübzKreis ParchimKreis PerlebergKreis Schwerin-LandSchwerinKreis SternbergKreis AnklamKreis AltentreptowKreis DemminKreis MalchinKreis Neubrandenburg-LandNeubrandenburgKreis NeustrelitzKreis PasewalkKreis PrenzlauKreis Röbel/MüritzKreis StrasburgKreis TemplinKreis TeterowKreis UeckermündeKreis WarenKreis BelzigKreis Brandenburg-LandBrandenburg an der HavelKreis GranseeKreis JüterbogKreis Königs WusterhausenKreis KyritzKreis LuckenwaldeKreis NauenKreis NeuruppinKreis OranienburgKreis Potsdam-LandPotsdamKreis PritzwalkKreis RathenowKreis WittstockKreis ZossenKreis AngermündeKreis Bad FreienwaldeKreis BeeskowKreis BernauKreis EberswaldeKreis Eisenhüttenstadt-LandEisenhüttenstadtFrankfurt (Oder)Kreis FürstenwaldeSchwedt/OderKreis SeelowKreis StrausbergKreis Bad LiebenwerdaKreis CalauKreis Cottbus-LandCottbusKreis FinsterwaldeKreis ForstKreis GubenKreis HerzbergKreis HoyerswerdaKreis JessenKreis LuckauKreis LübbenKreis SenftenbergKreis SprembergKreis WeißwasserKreis BurgKreis GardelegenKreis GenthinKreis HalberstadtKreis HaldenslebenKreis HavelbergKreis KlötzeMagdeburgKreis OscherslebenKreis OsterburgKreis SalzwedelKreis SchönebeckKreis StaßfurtKreis StendalKreis WanzlebenKreis WernigerodeKreis WolmirstedtKreis ZerbstKreis ArternKreis AscherslebenKreis BernburgKreis BitterfeldDessauKreis EislebenKreis GräfenhainichenHalle (Saale)Kreis HettstedtKreis HohenmölsenKreis KöthenKreis MerseburgKreis NaumburgKreis NebraKreis QuedlinburgKreis QuerfurtKreis RoßlauSaalkreisKreis SangerhausenKreis WeißenfelsKreis WittenbergKreis ZeitzKreis AltenburgKreis BornaKreis DelitzschKreis DöbelnKreis EilenburgKreis GeithainKreis GrimmaKreis Leipzig-LandLeipzigKreis OschatzKreis SchmöllnKreis TorgauKreis WurzenKreis BautzenKreis BischofswerdaKreis DippoldiswaldeKreis Dresden-LandDresdenKreis FreitalKreis Görlitz-LandGörlitzKreis GroßenhainKreis KamenzKreis LöbauKreis MeißenKreis NieskyKreis PirnaKreis RiesaKreis SebnitzKreis ZittauKreis AnnabergKreis AueKreis AuerbachKreis Brand-ErbisdorfKreis FlöhaKreis FreibergKreis GlauchauKreis HainichenKreis Hohenstein-ErnstthalKreis Karl-Marx-Stadt-LandKarl-Marx-StadtKreis KlingenthalKreis MarienbergKreis OelsnitzKreis Plauen-LandPlauenKreis ReichenbachKreis RochlitzKreis SchwarzenbergKreis StollbergKreis WerdauKreis ZschopauKreis Zwickau-LandZwickauKreis EisenbergKreis Gera-LandGeraKreis GreizKreis Jena-LandJenaKreis LobensteinKreis PößneckKreis RudolstadtKreis SaalfeldKreis SchleizKreis StadtrodaKreis ZeulenrodaKreis ApoldaKreis ArnstadtKreis EisenachKreis Erfurt-LandErfurtKreis GothaKreis HeiligenstadtKreis LangensalzaKreis MühlhausenKreis NordhausenKreis SömmerdaKreis SondershausenKreis Weimar-LandWeimarKreis WorbisKreis Bad SalzungenKreis HildburghausenKreis IlmenauKreis MeiningenKreis Neuhaus am RennwegKreis SchmalkaldenKreis SonnebergKreis Suhl-LandSuhlOst-BerlinVolksrepublik PolenTschechoslowakeiBerlin (West)DeutschlandDänemark
Karte
Zweischiffige Kirche in Tarnow
Dorfkirche in Laase
Historisches Bauernhaus in Passin

Der Kreis Bützow war ein Kreis im Norden des Bezirkes Schwerin in der DDR. Ab dem 17. Mai 1990 bestand er als Landkreis Bützow fort. Sein Gebiet gehört heute zum Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Bützow.

Das Kreisgebiet nördlich der Mecklenburgischen Seenplatte reichte vom Bützower Becken, das nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegt und von den Flüssen Warnow und Nebel durchzogen wird bis zu den Anhöhen des Rugberges (Langer Berg 147 m, Hohe Burg 144 m ü. NN), auf dem der zu dieser Zeit 64 Meter hohe Fernsehturm Schlemmin der Deutschen Post steht. Von der heute nicht mehr öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform des Turmes konnte man bis zu den Hansestädten Rostock und Wismar blicken.

Fläche und Einwohnerzahl

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fläche des Kreises betrug 502 km². Das entsprach 5,8 % der Fläche des Bezirks Schwerin. Die Einwohnerzahl betrug im Jahr 1985 etwa 29.600. Das waren 5 % der Einwohner des Bezirks. Die Bevölkerungsdichte belief sich auf 59 Einwohner je km².

Der Kreis Bützow grenzte im Nordwesten an den Kreis Wismar, im Südwesten und Süden an den Kreis Sternberg, im Osten an den Kreis Güstrow und im Norden an die Kreise Bad Doberan und Rostock-Land.

Der mecklenburgische Kreis Bützow entstand bei der Auflösung der Länder am 25. Juli 1952 aus dem Westteil des ehemaligen Landkreises Güstrow und gehörte dem neu gebildeten Bezirk Schwerin an.[1] Der Kreis kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Bundesland Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland. Am 12. Juni 1994 wurde der Kreis (seit dem 17. Mai 1990 als Landkreis bezeichnet[2]) aufgelöst und geteilt: der Großteil (28) wurde mit dem Landkreis Teterow und dem Landkreis Güstrow wieder im Landkreis Güstrow vereinigt, während das Amt Schwaan mit damals acht Gemeinden im Nordosten an den Landkreis Bad Doberan fiel.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landwirtschaft spielte in vielen Dörfern eine große Rolle. Neben der Grünlandwirtschaft in den Niederungen von Warnow und Nebel wurde im Kreis Bützow insbesondere Schweinemast betrieben. In der Kreisstadt Bützow waren Betriebe der Textil- und Schuhindustrie, des Maschinenbaus und ein Sauerstoffwerk ansässig. Die Baustoffindustrie in Wiendorf, Klein Sien und Schwaan nutzte die Tonvorkommen bei Wiendorf.

Über die Kreisgrenzen hinaus bekannt war die Haftanstalt Bützow-Dreibergen, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts existierte.

Keine Fernverkehrsstraße führte durch den Kreis, die Städte Bützow und Schwaan waren über Landstraßen mit den überregionalen Verkehrsadern verbunden (Autobahn Berlin-Rostock, F 104, F 105). Eine Interzonenstrecke durchquerte zwischen 1961 und 1989 den Kreis. (Interzonenzug (D-Zug), KölnRostock über Lübeck, Herrnburg, Bad Kleinen, Bützow, Rostock.) Die Hauptbahnlinie Schwerin-Rostock durchquerte den Kreis, von Schwaan und Bützow aus verkehrten Züge nach Güstrow.

Städte und Gemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Bützow hatte am 3. Oktober 1990 37 Gemeinden, davon zwei Städte:

Ehemalige Gemeinden

  • Göldenitz, am 1. Januar 1960 zu Rukieten
  • Neu Bernitt, am 1. Januar 1973 zu Bernitt
  • Werle, am 1. Januar 1978 zu Kassow
  • Zeez, am 1. Januar 1960 zu Wiendorf

Kfz-Kennzeichen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar BA begannen, zugewiesen.[3] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war BY 25–01 bis BY 50–00.[4]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen BÜZ. Es wurde bis zum 11. Juni 1994 ausgegeben. Seit dem 18. März 2013 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung im Landkreis Rostock erhältlich.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF).
  3. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 301.
  4. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 551.