Böge-Schloss

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Böge-Schloss
Staat Deutschland
Ort Ausacker
Entstehungszeit unklar
Burgentyp Niederungsburg, Motte
Erhaltungszustand Burgstall, Burghügelrest
Geographische Lage 54° 44′ N, 9° 35′ OKoordinaten: 54° 44′ 16″ N, 9° 34′ 52,4″ O
Böge-Schloss (Schleswig-Holstein)
Böge-Schloss (Schleswig-Holstein)

Das Böge-Schloss (dän. Bygge) ist eine abgegangene Niederungsburg in Gestalt einer Turmhügelburg (Motte) in der Gemeinde Ausacker im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein.[1][2]

Der Standort des Böge-Schlosses befindet sich am östlichen Rand des Dorfes Ausacker ungefähr 10 Kilometer südöstlich der Stadt Flensburg, deren Innenstadt im Mittelalter durch die umfassende Flensburger Stadtbefestigung geschützt war. Nördlich von Ausacker befindet sich in 2,5 Kilometer Entfernung Husby, das ehemalige Zentrum des Verwaltungsbezirkes Husbyharde. 1,5 Kilometer entfernt befindet sich zudem der Winderatter See. Für das Husbyer Gebiet sind mehrere Burgen überliefert, beispielsweise die Burg Alt-Seegaard am Winderatter See.[3] Die Lage am Fluss Kielstau machte die Niederungsburg zudem zu einer Wasserburg.[4]

Wann die Burg entstand ist unklar.[5] Zum Edelhof sollen Teile des Ausackergebietes gehört haben.[6] In den überlieferten Quellen ist die Burg unter dem Namen „Böge-Schloss“ bekannt.[7] Der Standort der Burg, der Burgplatz mit seiner Kuppe trägt den Namen „Boy“, „Bygg“ oder auch „Böge“.[8][9][10] Der Burgname ist erstmals 1785 schriftlich verzeichnet und geht auf Dänisch bygge für bauen/Gebäude oder bøge für Buchen zurück[11][12]. Unbekannt ist, wann das Böge-Schloss aufgegeben oder zerstört wurde.[13] Im 19. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden beim beackern des Burggeländes noch Mauersteine ausgepflügt.[14] Der Gutsbesitzer und Topograph Henning Oldekop (1846–1923) berichtete so auch noch im Jahr 1906: „[...] an der Kielstau hat eine alte Burg gestanden [...]; der Burggraben ist noch sichtbar, auch werden noch Mauerreste gefunden.“[15] Der Platz blieb bis heute unbewohnt.[16]

Der direkt neben der Kielsau liegende Burgplatz dient heute als Ackerland.[17] Die ungefähren Gesamtausmaße der Burganlage betrugen 53 × 56 Meter.[18] Der Turmhügel besitzt heute einen Durchmesser von ungefähr 40 Meter.[19] Die flache Erhöhung ist jedoch heutzutage nur noch schwer erkennbar.[20] Rundum soll ein Burggraben ursprünglich die Kuppel umschlossen haben, den Jakob Röschmann in den 1960er Jahren mit einer Tiefe von einem halben Meter dokumentierte.[21] Heute deutet sich der Graben offenbar noch als eine fünf bis sieben Meter breite Mulde an.[22]

Einzelnachweise

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  1. Arthur Dähn: Ringwälle und Turmhügel. Mittelalterliche Burgen in Schleswig-Holstein, Husum 2001, Seite 343
  2. Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein, Band 6. Neumünster 1963, Seite 126; die Lage ist zudem in der beigelegten Fundkarte zum Buch eingetragen
  3. Hans Nicolai Andreas Jensen: Versuch einer kirchlichen Statistik über das Herzogthum Schleswig, Band 3, Flensburg 1841, Seite 957
  4. Vgl. Karte in: Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein, Band 6. Neumünster 1963, Seite 89
  5. Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein, Band 6. Neumünster 1963, Seite 90
  6. Hans Nicolai Andreas Jensen: Versuch einer kirchlichen Statistik über das Herzogthum Schleswig, Band 3, Flensburg 1841, Seite 957
  7. Arthur Dähn: Ringwälle und Turmhügel. Mittelalterliche Burgen in Schleswig-Holstein, Husum 2001, Seite 343
  8. Hans Nicolai Andreas Jensen: Versuch einer kirchlichen Statistik über das Herzogthum Schleswig, Band 3, Flensburg 1841, Seite 957
  9. Arthur Dähn: "Ringwälle und Turmhügel. Mittelalterliche Burgen in Schleswig-Holstein", Husum 2001, Seite 343
  10. Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein, Band 6. Neumünster 1963, Seite 126
  11. Berthold Hamer: Topographie der Landschaft Angeln, Bd. 1, Husum 1994, S. 93
  12. Kristian Hald: Sydslesvigs stednavne, Bd. 7.1, 1979, S. 206
  13. Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein, Band 6. Neumünster 1963, Seite 90
  14. Hans Nicolai Andreas Jensen: Versuch einer kirchlichen Statistik über das Herzogthum Schleswig, Band 3, Flensburg 1841, Seite 957
  15. Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein, Band 6. Neumünster 1963, Seite 126
  16. Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein, Band 6. Neumünster 1963, Seite 90
  17. Vgl. Hans Nicolai Andreas Jensen: Versuch einer kirchlichen Statistik über das Herzogthum Schleswig, Band 3, Flensburg 1841, Seite 957
  18. Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein, Band 6. Neumünster 1963, Seite 90
  19. Arthur Dähn: Ringwälle und Turmhügel. Mittelalterliche Burgen in Schleswig-Holstein, Husum 2001, Seite 343
  20. Arthur Dähn: Ringwälle und Turmhügel. Mittelalterliche Burgen in Schleswig-Holstein, Husum 2001, Seite 343
  21. Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein, Band 6. Neumünster 1963, Seite 126
  22. Arthur Dähn: Ringwälle und Turmhügel. Mittelalterliche Burgen in Schleswig-Holstein, Husum 2001, Seite 343