Bürger für Görlitz

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Bürger für Görlitz
Basisdaten
Art Wählervereinigung
Ausrichtung bürgerlich
Gründungsdatum 24. März 1999
Gründungsort Görlitz
Vorsitzender Michael Wieler
Stellvertreterin Andrea Werner
Schatzmeisterin Martina Fourier
Struktur
Mitglieder „über 100“[1]
Adressen
Adresse Auenweg 34 F
02827 Görlitz
Website www.buerger-fuer-goerlitz.de

Bürger für Görlitz e.V. ist eine Wählervereinigung, die sich 1999 in der ostsächsischen Stadt Görlitz gründete und seitdem dem Stadtrat angehört. Sie ist auch im Kreistag des Landkreises Görlitz vertreten.

Die Wählervereinigung gründete sich am 24. März 1999 mit 30 Mitgliedern unter dem Motto „Zusammenkommen ist der Anfang, Zusammenbleiben der Fortschritt, Zusammenarbeiten der Erfolg.“ Bei der ersten Stadtratswahl knapp zwei Monate später am 13. Juni 1999 errang der Wählerverein 18,4 % und wurde zweite Kraft hinter der CDU. Zum Vorsitzenden der Stadtratsfraktion der Bürger für Görlitz wurde Rolf Weidle, ein ortsansässiger Allgemeinmediziner. Bei den nächsten Stadtratswahlen am 13. Juni 2004 waren die Bürger für Görlitz mit 29,4 % stärkste Fraktion. In dieser Wahlperiode wurde Weidle in dem Amt des Fraktionsvorsitzenden bestätigt. Im Frühjahr 2005 kandidierte Eberhard Nagel für das Amt des Oberbürgermeisters. Im ersten Wahlgang erhielt er 20 Prozent; im zweiten unterlag er mit 40 Prozent Joachim Paulick (CDU). Im Sommer 2008 übergab Weidle das Amt des Fraktionsvorsitzenden an Hans-Peter Prange.[2]

Im Zuge der Kreisgebietsreform 2008 wurde die bis dahin kreisfreie Stadt Teil des neu gegründeten Landkreises Görlitz. Zur entsprechenden Kreistagswahl traten die Bürger für Görlitz in den zwei Görlitzer Wahlbezirken an und zogen mit Weidle und Klaus Arauner in den Kreistag ein. Sie bildeten dort eine Fraktion mit Freien Wählern und Kinder und Jugend im Kreistag. Bei der Stadtratswahl 2009 errang die Wählervereinigung 21,1 % und war somit zweitstärkste Kraft im Stadtrat. Zusammen mit Bündnis 90/Die Grünen umfasste die Fraktion elf Mandate, der erneut Weidle vorsaß.[2] Zur Oberbürgermeisterwahl 2012 unterstützten die Bürger für Görlitz als Teil eines sehr breiten Bündnisses Siegfried Deinege. Der Parteilose war der einzige Gegenkandidat des Amtsinhabers Paulicks und gewann mit über zwei Dritteln die Wahl.

Bei der Stadtratswahl 2014 errang die Wählergruppe mit 20,0 % acht Sitze und war somit zweitstärkste Kraft. Nach der Bildung einer Fraktionsgemeinschaft mit den Stadtratsmitgliedern der Bündnis 90/Die Grünen und der Piratenpartei stieg die Stimmenanzahl der Fraktion auf elf. Im Kreistag blieb ein Sitz erhalten.

Bei den Kommunalwahlen in Sachsen 2019 errangen die Bürger für Görlitz mit 17,5 % sieben Sitze im Stadtrat und ferner zwei Sitze im Kreistag. Im ersten Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl am gleichen Tag unterstützten sie zusammen mit Motor Görlitz Franziska Schubert (Bündnis 90/Die Grünen). Nach einer Drittplatzierung hinter den Kandidaten der AfD und CDU verzichtete sie auf den zweiten Wahlgang. Die Strategie Octavian Ursu (CDU) zu unterstützen, um einen AfD-Bürgermeister zu verhindern, ging letztlich auf. Die Wahlereignisse in Görlitz mit dem Bedeutungsverlust der Bürger für Görlitz wurden überregional rezipiert.[3]

Der Verein hat nach eigenen Angaben „über 100“ Mitglieder. (Stand: 2023)[1]

Jahr Görlitzer Stadtrat Kreistag des Landkreises Görlitz
Stimmen Anteil Sitze Görlitz1 Stimmen Anteil Sitze
1999 11 178 18,4 %
8/42
2004 16 629 29,4 %
12/38
2008 8155 8155 2,7 %
2/92
2009 12 211 21,1 %
9/38
2014 11 362 20,0 %
8/38
5747 5749 1,9 %
1/92
2019 13 397 17,5 %
7/38
8692 2,4 %
2/86
2024 10 673 13,9 %
5/38
7530 7530 2,0 %
2/86

1 Stimmen in Görlitz (Wahlkreise 4 und 5)

Einzelnachweise

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  1. a b Verein Bürger für Görlitz e.V. In: Bürger für Görlitz. Abgerufen am 24. Juli 2023 (deutsch).
  2. a b Geschichte. In: buerger-fuer-goerlitz.de. Archiviert vom Original am 10. Februar 2013; abgerufen am 10. April 2012.
  3. Antonie Rietzschel: Görlitz: Anti-Stimmung in der Europastadt. Abgerufen am 21. November 2021.
    Michael Bartsch: Kommentar OB-Wahl in Görlitz: Noch nichts gewonnen. In: Die Tageszeitung: taz. 17. Juni 2019, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 21. November 2021]).