Kerntechnische Gesellschaft
Die Kerntechnische Gesellschaft e. V. (KTG) ist eine deutsche Interessenvertretung zugunsten der Nutzung der Kerntechnik und insbesondere der Kernenergie.[1] Darin definiert die KTG ihren „Interessenbereich“ als: „Die Kerntechnische Gesellschaft e. V. ist bestrebt, den Fortschritt von Wissenschaft und Technik auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie und verwandter Disziplinen zu fördern.“
Die KTG wurde am 14. April 1969 in Frankfurt/Main gegründet. Sitz der Geschäftsstelle war bis 2003 Bonn und ist seitdem Berlin. Die KTG hat rund 2.500 Mitglieder (Stand: 2008). Sie ist Mitglied im Deutschen Verband technisch-wissenschaftlicher Vereine (DVT) und Gründungsmitglied der Europäischen Nukleargesellschaft European Nuclear Society.
Sie gliedert sich in zehn bundesweit aktive Fachgruppen und fünf Regionalverbände („Sektionen“). Zusätzlich gibt es die Sektion „Junge Generation“.
Die Vorsitzenden der Kerntechnischen Gesellschaft e. V. waren:
- 1969–1973: Wolf Häfele
- 1973–1976: Karl Heinz Beckurts
- 1976–1981: Hans Wolfgang Levi
- 1981–1985: Hans-Henning Hennies
- 1985–1989: Claus Berke
- 1989–1993: Walter Weinländer
- 1993Manfred Popp :
- 1993–2000: Jürgen Knorr
- 2000–2003: Wolf-Dieter Krebs
- 2003–2006: Ralf Güldner
- 2006–2009: Peter Fritz
- 2009–2011: Helmut Bläsig
Seit 2011 ist Astrid Petersen Vereinsvorsitzende.
Ehrenmitglieder der Kerntechnischen Gesellschaft e. V. sind:
- 1987: Rudolf Schulten
- 2010: Helmut Alt
- 2012: Alfred Voß
Seit 1980 veranstaltet die KTG jährlich im Mai gemeinsam mit dem Deutschen Atomforum e. V., von dem sie finanziell unterstützt wird[2], an wechselnden Standorten in Deutschland die Jahrestagung Kerntechnik. Die Federführung für die technisch-wissenschaftlichen Inhalte der Tagung liegt bei der KTG, die den Tagungsleiter und den Vorsitzenden des von beiden Vereinigungen gemeinsam besetzten Programmausschusses bestellt.
Das offizielle Fach- und Mitteilungsblatt der Kerntechnischen Gesellschaft e. V. ist die internationale Fachzeitschrift atw – International Journal for Nuclear Power.
Im Juli 2011 organisierte die KTG eine kleine Demonstration von Kernkraftbefürwortern, bei der gegen einen übereilten Atomausstieg protestiert wurde.[3]
Verbindungen zu anderen Organisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen der KTG und dem Verein „Bürger für Technik“ (BfT), der die Interessen der Energiewirtschaft als Bürgerinitiative vertritt, bestehen personelle Überschneidungen[2][4], was von Kritikern als Astroturfing wahrgenommen wird. Belege für eine organisatorische Verzahnung finden sich in der Auflistung der Fachgruppe „Nutzen der Kerntechnik“ der KTG zu ihren Positionen und Aktivitäten. Dort wird die Betreuung der Internetseite „Bürger für Technik“ neben weiteren sechs Domains sowie sieben von Mitgliedern betriebenen Seiten genannt.[5] Sie wird teilweise von KTG-Mitgliedern sowie aus der Energiewirtschaft in Deutschland unterstützt.[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise und Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ als Interessenverband in der Öffentlichen Liste über die Registrierung von Verbänden und deren Vertretern („Lobbyliste“) eingetragen
- ↑ a b [1], Interview mit Dr. Lindner im Deutschlandfunk
- ↑ Stadtmorgen.de: Kernkraftbefürworter demonstrieren gegen übereilten Atomausstieg vom 7. Juli 2011
- ↑ Christian Fuchs : Atomkraft, ja bitte!, Die Zeit Nr. 17 vom 17. April 2008
- ↑ Fachgruppe „Nutzen der Kerntechnik“ der KTG ( des vom 10. September 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Webseite vom 2. Oktober 2009
- ↑ Leistungsübersicht des TGZ EUsys (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 20 kB) Darstellung der Projekte und Auftraggeber