BC4ü Bay 99

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BC4ü Bay 99
BC4ü Bay 99/30
Nummerierung: 2 501-2 520
Anzahl: 20
Hersteller: MAN/Rathgeber
Baujahr(e): 1899/1901
Ausmusterung: bis 1950
Gattung: BCCü (BC4ü)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 18.790 mm
Länge: 17.500 mm
Höhe: 4.000 mm
Breite: 3.100 mm
Drehzapfenabstand: 12.500 mm
Fester Radstand: 2.500 mm
Leermasse: 32.600 kg
Bremse: Handbremse, Westinghouse, Hardy
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Schraubenkupplung
Sitzplätze: 18 / 30
Fußbodenhöhe: 1.250

Der BC4ü Bay 99 war ein Drehgestell-Durchgangswagen mit Seitengang, der mit der Blatt-Nr. 131 für die K.Bay.Sts.B. zum Einsatz im Schnellzugverkehr gebaut wurde. Die Wagen waren nicht für den Übergang zu fremden Bahnen geeignet.

Insgesamt vier Wagen mussten 1919 als Reparationsleistungen abgegeben werden. Weitere fünf Wagen wurden schon vor 1940 ausgemustert und für insgesamt sechs Wagen ist der Verbleib zum Kriegsende 1945 nicht geklärt. Der Rest der Wagen wurde bis 1950 ausgemustert.

Konstruktive Merkmale

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Wie schon bei den Wagen nach Blatt 75 wurde der Grundrahmen des mit dem Wagenkasten verbundenen Untergestells komplett aus Holz aufgebaut, welches teilweise – z. B. für die äußeren Längsträger – mit aufgeschraubten Winkeleisen verstärkt wurde. Für die Querträger wurden ebenfalls hölzerne Profile verwendet. Man versprach sich durch diese Bauweise für hochwertige Wagen einen ruhigeren Lauf.[1] Die hölzernen Querträger zur Aufnahme der Drehschemelpfannen wurden ebenfalls mit Winkeleisen armiert. Zur Unterstützung der äußeren Längsträger wurde wegen des großen Radstandes auf beiden Seiten ein Sprengwerk mit nachstellbaren Zugstangen angebaut. Die Pufferbohlen waren komplett aus Walzprofilen aufgebaut. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 612 mm, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm. Die Stangenpuffer wurden in den 1930er Jahren gegen Hülsenpuffer der Regelbauart ausgetauscht.

Die Wagen hatten Drehgestelle bayerischer Bauart mit kurzem Radstand von 2.500 mm mit aus Blechen und Winkeln genietetem Rahmen. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper und einen Raddurchmesser von 988 mm der bayerischen Form 39.

Die Handbremsen befanden sich jeweils im geschlossenen Übergang an einem Wagenende. Alle Wagen waren mit Druckluftbremsen des Typs Westinghouse sowie mit Saugluftbremsen des Typs Hardy ausgestattet.

Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren glatt und bis über die äußeren Längsträger heruntergezogen. Die Wagen besaßen ein Tonnendach der süddeutschen Bauart ohne Oberlichtaufbau.

Der Innenraum war in insgesamt acht Abteile aufgeteilt. Die Abteile der zweiten Klasse hatten jeweils sechs Polstersitze, die Abteile der dritten Klasse waren mit Holzlattenbänken ausgestattet und boten je Abteil acht Sitzplätze. Für den militärischen Transport wurden achtzehn Plätze für Offiziere und dreißig für Mannschaften ausgewiesen. Nur die beiden Abteile an den Wagenenden waren mit Schiebetüren zum Seitengang hin abgeschlossen.

An beiden Wagenenden befanden sich Aborte, die mit Waschgelegenheiten kombiniert waren.

Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Dampfheizung. Die Belüftung erfolgte über Dachlüfter bzw. über die versenkbaren Fenster.

Die Beleuchtung der Wagen der ersten Lieferserie erfolgte durch Gaslampen. Die zwei Vorratsbehälter hingen in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine Umrüstung auf elektrische Beleuchtung.

Insgesamt wurden 1930 vier Wagen umgebaut und erhielten die Gattungskennung BC4ü Bay 99/30. Dabei wurden die Seitenwände – einheitliche große Fenster – und der WC-Bereich umgebaut.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

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Die Daten sind dem Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Alto Wagner (Bayerische Reisezugwagen) entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk Ausstattung Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
ab
1876
ab
1907
Rep.
1919
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
n. Umbau
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Anz.
Achs.
Unt.
Gest.
LA. Brem-
sen
Bl. Hz. Anz.
Ab-
ort
Sitze je Klasse
(Mil. Nutzung)
Sig-
nal-
hlt.
Bemerkung
Blatt-Nr. 131 BCCü BC4ü BC4ü Bay 99 BC4ü Bay 99 BC4ü Bay 99/30 (siehe jeweilige Legende) 1. 2. 3. 4. (s.Leg-
ende)
1899 Rath. 2 501 Mü 25 001 Mü 15 705 Mü xx/1945 München 4 H Pl; Wsbr; Anbr Ggl D 2 18
(18)
40
(30)
2 502 Mü X 11/1919
2 503 Mü 25 002 Mü 15 706 Mü 15 706 Mü 02/1950 München Altschadwagen
2 504 Mü 25 001 Nür 15 707 Nür xx/1945 München
2 505 Mü 25 003 Mü 15 708 Mü xx/193x München
2 506 Mü 25 004 Mü xx/1928 München
2 507 Nü 25 002 Nür 15 709 Nür 15 709 Nür xx/1945 Nürnberg
2 508 Nü 25 003 Nür 15 710 Nür xx/1933 Nürnberg
2 509 X 11/1919
2 510 Nü 25 004 Nür 15 711 Nür xx/1945 Halle
1901 MAN 2 511 Nü 25 005 Nür 15 712 Reg xx/1945 Hof(?) Pl; Wsbr; Anbr 4 H Ggl D 2 18
(18)
40
(30)
2 512 Nü 25 006 Nür 15 713 Reg xx/193x Hof
2 513 Nü 25 007 Nür xx/1929 Nürnbarg
2 514 X 11/1919
2 515 Nü 25 008 Nür 15 714 Nür 15 714 Nür xx/1945 Neuenmarkt
2 516 Nü 25 009 Nür 15 715 Nür 15 715 Nür 02/1950 Nürnberg Altschadwagen
2 517 Mü 25 005 Mü 15 716 Mü 09/1950 München zu C4ü umgezeichnet
2 518 X 11/1919
2 519 Mü 25 006 Mü 15 717 Mü 02/1950 München Altschadwagen
2 520 Au 25 001 Au 15 718 Mü xx/1945 München

Einzelnachweise

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  1. Lutz Übel: 150 Jahre Schienenfahrzeuge aus Nürnberg, Lieferbedingnisse für 4-achsige Personenwagen
  • Alto Wagner: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. Kiruba Verlag, Mittelstetten 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen nach dem Stande vom 31. März 1913.